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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 21.07.2016


Hass ist keine Meinung. Nicht mal im Internet
AVIVA-Redaktion

Unter diesem Motto launcht das #NoHateSpeech Movement seine Webseite mit einem Online-Flashmob gegen Hass im Netz am 22. Juli 2016. So will die Initiative langfristig Strukturen für aktives Engagement gegen Online-Hetze schaffen.




Hass und Hetze im Netz kennt fast jede/r: Laut der Studie "Ethik im Netz" der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) wurden 77 Prozent der 14- bis 59-Jährigen in Deutschland waren bereits mit Hate Speech konfrontiert. Diese reichen von von Beleidungen, bis zu konkreten Bedrohungen. Bei weitem jedoch wird zu wenig dagegen gehalten. Das soll sich ändern: In der #NoHateSpeech Movement ist ein breites Bündnis von Partner_innen aus Zivilgesellschaft und Politik in Deutschland vereint gegen Hass im Netz. Die Initiative wurde vom Europarat hervorgerufen und wird in Deutschland vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Neue deutsche Medienmacher e.V. sind Koordinator_innen. Das Bündnis will sichtbar machen, dass die Betroffenen nicht allein sind. Denn alle müssen sich zeigen, anstatt zuzusehen. Das Motto heißt: Kontern statt schweigen!

Hetzseiten melden - Hate Speech entgegenwirken

Die nohatespeechmovement.org-Seite stellt zahlreiche Materialien zur Verfügung: Memes, Sprüche, Videos, mit Informationen zu allem, was über Hate Speech wissenswert ist und mit Ideen, wie sich alle solidarisch zeigen können. Es gibt beispielsweise eine Rubrik, in der Hetzseiten gemeldet werden können - "Men are better than women" oder "National Terrorist Day" können so effektiv angeprangert werden.

Crowdspeaking - die Werbetrommel 4.0

Zum Launch der Webseite no-hate-speech.de verwendet die No Hate Speech Movement in Kooperation mit piqd, der "Programmzeitung für guten Journalismus" und dem Zusammenschluss Neue Deutsche Medienmacher e.V. erstmals in Deutschland das Promotiontool thunderclap. Beim Crowdspeaking spenden Unterstützer_innen anstatt Geld ihre soziale Reichweite und senden zu einem vorbestimmten Datum eine Botschaft an ihre Follower und Freund_innen.

Am 22. Juli 2016 werden deren Botschaften automatisch und gleichzeitig in den Sozialen Medien veröffentlicht. So kann ein Online-Flashmob mit enormer Reichweite entstehen.
Dem Nationalen Kampagnen Komitee gehören u.a. an: Die Amadeu Antonio Stiftung, das Bundesjustizministerium, die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Weitere Informationen unter:

Zur No Hate Speech Movement: www.nohatespeechmovement.org

Zur Initiative "No Hate Speech Deutschland" auf Facebook: facebook.com

Zur Initiative "No Hate Speech Deutschland" auf Twitter: twitter.com

Der Zusammenschluss Neue Deutsche Medienmacher e.V.: www.neuemedienmacher.de

Die Studie "Ethik im Netz" der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) kann als PDF heruntergeladen werden unter: fmpublikationen.lfm-nrw.de


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Neue deutsche Medienmacher veröffentlichen Online-Glossar mit Formulierungshilfen für die Berichterstattung
Zuwanderung oder Einwanderung? Asylant_innen oder Geflüchtete? Muslimisch oder islamisch? Journalistinnen und Journalisten müssen oft vereinfachen, um komplizierte Sachverhalte kurz und verständlich darzustellen. Dennoch müssen sie darauf achten, die Inhalte korrekt wiederzugeben - manchmal ein schwieriger Spagat. (2015)

"Kein Byte den Nazis." Online-Kampagne Soziale Netzwerke gegen Nazis
20 soziale Netzwerke des Web 2.0 haben sich auf Anregung von Netz-gegen-Nazis zusammengeschlossen, um ihre UserInnen gegen Rechtsextremismus im Internet stark zu machen. Es geht darum, nicht wegzusehen, Position zu beziehen und das Internet nicht zu einem Raum verkommen zu lassen, in dem Persönlichkeitsrechte und Menschenwürde keinen Wert mehr haben. Mit Linkliste zu weiteren Initiativen (2010)

Initiative Neue deutsche Medienmacher
In der deutschen Medienwelt gehören JournalistInnen mit Migrationshintergrund einer Minderheit an. Die Initiative Neue deutsche Medienmacher will dies unter anderem durch Nachwuchsförderung ändern. (2008)




Quelle: Pressemitteilung Neue deutsche Medienmacher e.V. vom 18. Juli 2016


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Beitrag vom 21.07.2016

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