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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 14.03.2016


Die Bürgermeisterin und Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen Senatorin Dilek Kolat zur Eröffnung der ersten Berliner Unterkunft für alleinstehende, geflüchtete Frauen
AVIVA-Redaktion

In Berlin-Friedenau ging am 8. März die erste Unterkunft in Betrieb, die ausschließlich alleinstehenden, geflüchteten Frauen mit ihren Kindern zur Verfügung steht. IKEA Deutschland, die Astraia Stiftung und viele ehrenamtliche Helfer_innen spendeten und halfen tatkräftig mit.




Dilek Kolat besuchte die Einrichtung in Trägerschaft des Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. und erklärte anlässlich der Eröffnung:

"Auch in den Flüchtlingsunterkünften sind Frauen von Gewalt betroffen. Wir sind ihnen daher besonderen Schutz schuldig. Neben vielen Maßnahmen, die in den Unterkünften greifen sollen, ist es mir auch wichtig, dass es besondere Unterkünfte nur für Frauen mit ihren Kindern gibt. Es ist gut, dass wir jetzt eine Unterkunft haben, die ausschließlich für alleinstehende geflüchtete Frauen bereitsteht.

Diese eine Unterkunft genügt natürlich noch nicht. Auch das Rathaus Friedenau, in dem zur Zeit noch alleinstehende Frauen gemeinsam mit Familien untergebracht sind, ist als besondere Unterkunft für Frauen vorgesehen. Mittelfristig wollen wir eine weitere Unterkunft einrichten. In den besonderen Unterkünften für geflüchtete Frauen werden Notplätze für akute Fälle vorgehalten werden.

In gemischten Unterkünften werden Vorkehrungen getroffen, um die besondere Situation von geflüchteten Frauen insbesondere unter dem Aspekt des Gewaltschutzes zu verbessern. Dazu gehören neben der Schulung des Unterkunftspersonals zum Beispiel auch getrennte und abschließbare Sanitäranlagen, abschließbare Räume und gute Beleuchtung von Fluren und Wegen. Allein reisende Frauen sollten möglichst getrennt von allein reisenden Männern untergebracht werden und eigene Rückzugs- und Aufenthaltsräume bekommen. Wir haben dazu verbindliche Standards und Musterverträge erarbeitet, die jetzt umgesetzt werden.

Das Berliner Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen steht auch Geflüchteten offen. Dazu gehören insbesondere die BIG Hotline oder das Projekt LARA. Die Betreiber der Flüchtlingsunterkünfte wurden von uns über diese Angebote informiert, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden geschult."


Träger und Initiator der Unterkunft für Frauen und Kinder ist der Verein "Nachbarschaftsheim Schöneberg", der seit Herbst 2015 die Räume in dem Bürogebäude in der Handjerystraße für etwa 50 Frauen und ihre Kinder vorbereitet hat. Diese kommen aus anderen Einrichtungen und sollen nun hier einen geschützten Raum finden.
Dem Verein unter Leitung von Bianca Thiede und Franziska Lichtenstein zur Seite standen unzählige Helferinnen und Helfer, ehrenamtlich Engagierte und Nachbar_innen.

IKEA Deutschland bzw. deren Filiale Tempelhof unterstützte die Aktion mit Möbeln und anderen Utensilien in Höhe von 10.000 Euro und IKEA-Beschäftigte beteiligten sich beim Aufbau.
Eine Geldspende der Astraia Stiftung (AVIVA-Berlin berichtete am 10. März: "Flüchtlingsfrauen werden von starken Partnerinnen unterstützt") von 5000 € ermöglichte darüber hinaus die Einrichtung eines Lese- und Lernraumes in der Unterkunft mit Büchern, Möbeln und gemütlichen Sitzgelegenheiten.

Mehr Infos unter:

Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.: www.nbhs.de

BIG Hotline - Hilfe bei häuslicher Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder: www.big-hotline.de

LARA Krisen und Beratungszentrum für vergewaltigte und sexuell belästigte Frauen: www.lara-berlin.de

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Internationaler Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2013 - Dilek Kolat startet berlinweite Kampagne (Beitrag incl. Linkliste zu Hilfen gegen Gewalt gegen Frauen wie Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland)



Quelle: Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V., Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen vom 11. März 2016



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