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Beitrag vom 15.02.2008
Deutschland sicher im Netz e.V.
AVIVA-Redaktion
2007 konnte die Internet-Beschwerdestelle einen Anstieg der Meldungen zu kinderpornographischen Inhalten verzeichnen. Das Bundeskriminalamt will die Zusammenarbeit zu Kinderpornographie vertiefen.
Im dritten Jahr ihres Bestehens konnte die gemeinsam vom eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) betriebene Internet-Beschwerdestelle ihre Arbeit erfolgreich ausbauen und gegen illegale Inhalte im Internet vorgehen. Mit der Internet-Beschwerdestelle ergreifen die BetreiberInnen als Mitglieder von "Deutschland sicher im Netz e.V." unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble eine von vielen Maßnahmen des Vereins zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus im Internet. Die Hotline wird seitens der Europäischen Kommission im Rahmen des "Safer Internet Programmes" finanziell gefördert. Sie bietet allen Internet-NutzerInnenn die Möglichkeit, illegale Internetinhalte zu melden und informiert gleichzeitig über den sichereren Umgang mit dem Medium.
Im Jahr 2007 hat sich die Arbeit der Internet-Beschwerdestelle besonders auf kinderpornographische Inhalte konzentriert. In diesem Zusammenhang wurde im November 2007 eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bundeskriminalamt, der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, jugendschutz.net, eco und der FSM unterzeichnet, mit dem Ziel, kinderpornographische Inhalte im Internet durch eine effektivere Zusammenarbeit und verstärkte Koordination von Informationen aller Beteiligten einzudämmen. Hintergrund der vertieften Zusammenarbeit ist unter anderem die Zunahme an Beschwerden zum Thema Kinderpornographie im vergangenen Jahr.
Konkret hat die Beschwerdestelle dabei im Vergleich zum Jahr 2006 drei Prozent mehr Beschwerden zu kinderpornografischen Inhalten bearbeitet und sieben Prozent mehr dieser relevanten Beschwerden an das Bundeskriminalamt zur Verfolgung weitergeleitet. Ein noch deutlicherer Anstieg von ca. dreißig Prozent wurde bei englischsprachigen Spam-E-Mails verzeichnet, in denen Kinder zur "Vermittlung" angeboten wurden. Zudem wurden mehr Beschwerden bearbeitet, die auf das Angebot zurückgingen, kinderpornographische Angebote zu beschaffen.
"Die Entwicklung der Beschwerdestellenarbeit in den letzten drei Jahren zeigt, dass die NutzerInnen die Einrichtung verstärkt wahrnehmen und kontaktieren. Gerade beim Thema Kinderpornographie sind wir auch auf die NutzerInnen angewiesen, um derartige Inhalte aus dem Netz zu verbannen. Die Kooperation mit allen relevanten Institutionen in Deutschland und Europa ist dabei unerlässlich, um erfolgreich zu sein", sagt FSM-Geschäftsführerin Sabine Frank.
"Insbesondere die Verbreitung kinderpornografischer Inhalte über das Internet stellt eine nicht hinnehmbare Gefahr für Kinder und Jugendliche, aber auch das Gemeinwohl, dar. In diesem hochsensiblen Bereich ist ein geschlossenes Handeln aller erforderlich, die einen Beitrag zur Bekämpfung derartiger Inhalte leisten können. Die Internet-Beschwerdestelle ist ein gutes Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit und wirksamer Selbstkontrolle der Wirtschaft. Wir werden auch weiter entschlossen gegen illegale Machenschaften im Internet kämpfen.", betont Harald A. Summa, Geschäftsführer des eco-Verbandes.
Die Internet-Beschwerdestelle ist Bestandteil von INHOPE, der internationalen Dachorganisation von Beschwerde-Hotlines mit derzeit 31 Partnerorganisationen weltweit und dem Ziel, illegale Inhalte im jeweiligen Ursprungsland einzudämmen.
Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) ist ein eingetragener Verein, der 1997 gegründet wurde und sich in erster Linie dem Jugendmedienschutz widmet. Zu den zentralen Aufgaben gehört die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien. Neben der umfassenden Betreuung und Beratung der Mitglieder in Fragen des Jugendmedienschutzes zählen die Bearbeitung von Beschwerden über strafbare oder jugendgefährdende Inhalte im Bereich des Jugendmedienschutzes sowie das Betreiben einer umfangreichen Aufklärungsarbeit zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Erziehungsberechtigten. Mitglieder der FSM sind neben AnbieterInnen von Onlineinhalten auch SuchmaschinenanbieterInnen, Host- und AccessproviderInnen sowie MobilfunkanbieterInnen. Unter dem Dach der FSM ist neben der Selbstkontrolle Mobilfunk auch die Selbstkontrolle der SuchmaschinenanbieterInnen angesiedelt. Die FSM ist als Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag anerkannt und hat dadurch ehemals öffentliche Aufsichtsaufgaben im Internet für ihre Mitglieder übertragen bekommen.
Weitere Infos:
Deutschland sicher im Netz e.V.: www.deutschland-sicher-im-netz.de
Internet-Beschwerdestelle: www.internet-beschwerdestelle.de
INHOPE: www.inhope.org
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM): www.fsm.de
Netz gegen Kinderporno - Meldestellen: www.heise.de