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Beitrag vom 01.07.2002
Eine Frauensache
Bianca Theurer
Die wichtigste Frage für eine an Brustkrebs erkrankte Frau in Deutschland lautete bisher: Wo finde ich ein gutes Ärzteteam? Und man konnte ihr nur sagen: Viel Glück!
Die Koalition Brustkrebs setzt sich erfolgreich für bessere Diagnose- und Behandlungsmethoden ein
"Die wichtigste Frage für eine an Brustkrebs erkrankte Frau in Deutschland lautete bisher: Wo finde ich ein gutes Ärzteteam? Und man konnte ihr nur sagen: Viel Glück!"
So beschreibt Anke Schmidt von der Koalition Brustkrebs die Mängel in Diagnostik und Therapie, die bislang vielen Frauen in Deutschland die Chance einer Heilung von vornherein genommen haben. Anke Schmidt weiß, wovon sie spricht. Sie war selbst mit der Krankheit konfrontiert, die von Frauen nicht nur deswegen gefürchtet wird, weil sie die häufigste Krebstodesursache bei Frauen darstellt ( 3.500 sterben jährlich in Deutschland) sondern auch wie keine andere Krankheit das Selbstbewusstsein und die Psyche einer Frau gefährdet.
Mit 1000 pinkfarbenen Luftballons und einer Demonstration trat die Koalition Brustkrebs, ein Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen, Ärzten und Patienten, am 20. Oktober 2001 dafür ein, dass der Gesetzesantrag von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen für mehr Qualität bei Brustkrebsfrüherkennung, - versorgung und -forschung schnell verabschiedet und in die Praxis umgesetzt wird. Der Koalition geht es hauptsächlich um die Einführung von Qualitätsstandards nach europäischen Richtlinien, die in einigen Nachbarländern wie zum Beispiel Schweden, den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien die Sterblichkeitsrate seit einigen Jahren kontinuierlich sinken lässt.
Endlich wird es auch in Deutschland soweit sein. Laut Statistik können durch die Einführung eines Mammographie-Screenings in der Atersgruppe der 50 - 70 jährigen 10 Frauenleben pro Tag gerettet werden.
Die größte Herausforderung bei der Behandlung der gefürchteten Krankheit stellt die Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Fachbereiche dar.
Viele Tumore sind weder ertastbar noch sichtbar und können nur vom Radiologen anhand sogenannter Marker-Mikroverkalkungen vermutet werden.
"Die unmittelbare Kommunikation ist der beste Weg, diffizile Informationen auszuwerten, die letztendlich über die Behandlung der Patientin entscheiden", sagt Thomas Decker, Pathologe im Mamma-Zentrum des Klinikums Buch, wo man sich seit einigen Jahren darum bemüht, die Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Mastologie (EUSOMA) anzuwenden. Dazu gehört die Zusammenarbeit eines Teams aus Radiologen, Pathologen und Gynäkologen und die genaue Auswertung jedes einzelnen Falles.
Im Klinikum Buch werden bereits heute viele unnötige Operationen durch Biopsien ersetzt.
Im Schnitt kommen in Deutschland aufgrund einer zu hohen Zahl von falsch positiven Befunden auf jede notwendige offene Operation zwei unnötige chirurgische Begriffe.
Zukünftig sollen in Deutschland flächendeckend Mamma-Zentren nach dem Vorbild des Klinikums Buch entstehen. Patientinnen, die dort von der hervorragenden Zusammenarbeit der Mediziner profitieren konnten, hatten Glück. 108 der 261 Karzinompatientinnen wurden brusterhaltend operiert.
Weitere Infos unter:
Brustkrebs - Initiative
Hilfe zur Brustgesundheit e.V.
Holsteinische Straße 30
12161 Berlin
Fon: (030) 85 99 51 31
Beratungstelefon: Mo und Do 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Mittwochs von 11.00 bis 13.00 Uhr
Fax: (030) 85 99 51 21Im Internet:http://www.brustkrebs.net/e-mail:
mailto:bki@brustkrebs.netKoalition Brustkrebs
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Fax : (069) 95 52 09 61Im Internet:http://www.brustkrebs24.info/e-mail:
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