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Beitrag vom 23.09.2008
Brustkrebsmonat Oktober 2008
Stefanie Denkert
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung unter Frauen, jährlich erkranken in Deutschland über 50.000 daran. Deshalb soll mit der Rosa Schleife und diversen Aktionen erneut im Oktober...
... das Bewusstsein für die Krankheit geschärft und Solidarität mit den Betroffenen ausgedrückt werden.
Jede zehnte Frau erkrankt an Brustkrebs (med. Mammakarzinom), dabei betrifft fast die Hälfte aller Neuerkrankungen Frauen unter 60 Jahren. Prominente Beispiele wie Kylie Minogue, Anastacia oder Christina Applegate haben in den letzten Jahren die Krankheit ins öffentliche Bewusstsein gerufen und daran erinnert, dass es jede Frau treffen kann – unabhängig vom Alter und Bekanntheitsgrad. Insgesamt schätzte die "Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister" für das Jahr 2002 an die 55.100 Neuerkrankungen und rund 17.800 Todesfälle an Brustkrebs in Deutschland. Täglich versterben also fast 50 Frauen daran, obwohl die Zahl der Neuerkrankungen gesenkt und die Überlebenschancen der Erkrankten gesteigert werden könnten!
Der Anfang der 1990er in den USA ins Leben gerufene jährliche "Breat Cancer Awareness Month" (Brustkrebs-Bewusstseins-Monat) im Oktober soll deshalb mittlerweile auch in vielen anderen Ländern aufklären, informieren und ein größeres öffentliches Bewusstsein für die Krankheit schaffen. Seit einigen Jahren wird die an die rote AIDS-Schleife angelehnte Rosa Schleife dabei als internationales Symbol zur Solidaritätsbekundung mit an Brustkrebs erkrankten Frauen benutzt.
Unter dem Motto "Durch Wissen zum Leben" verbreiten die Deutsche Krebsgesellschaft und ihre Ländergesellschaften seit ihrer Gründung 1956 Informationen über das komplexe Thema Krebs, initiieren Gesundheitskampagnen und unterstützen die onkologische Forschung. Ziel ist es, die Neuerkrankungsrate durch Prävention zu senken, durch Früherkennung die Überlebenschancen von TumorpatientInnen zu erhöhen sowie durch Fortschritte in der Forschung die Lebensqualität von Menschen mit der Diagnose Krebs zu verbessern. Die Brustkrebsaktion 2007/2008 (www.brustkrebs-aktion.de u.a. in Zusammenarbeit mit AVON Cosmetics, die sich seit mehreren Jahren aktiv am Kampf gegen Brustkrebs beteiligen, z.B. als Initiator des 25. AVON Running Berliner Frauenlaufs im Mai 2008, umfasste bis zum Frühjahr 2008 verschiedene
Infoveranstaltungen für Unternehmen, die erneute Auslobung eines Brustkrebs-Kommunikationspreises für Patienteninitiativen und Selbsthilfegruppen sowie den "Social Commitment Award" für prominente Brustkrebs-AktivistInnen – bis zum 15. November 2008 können noch prominente Frauen nominiert werden unter: www.krebsgesellschaft.de/publikumspreis.
Weitere Bestandteile der Aktion waren die Beteiligung an bundesweiten Infoveranstaltungen mit zertifizierten Brustzentren sowie eine neue Brustkrebsplattform auf dem Internetportal der deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Dieses Angebot wird ergänzt durch eine virtuelle 3D-animierte Veranstaltung im Internet mit Vorträgen, Interviews, Informationen sowie Lesungen und weiteren Aktionen, wie dem Weltrekordversuch der Deutschen Krebsgesellschaft, die längste Rosa Schleife zu gestalten. Bis zum Oktober 2008 wird die am 23. Februar in Berlin am ICC enthüllte riesige rosafarbene das Messegelände verzieren. Die Schleife wird dann noch einmal auf dem Kongress für Senologie in Stuttgart (30.10. - 01.11.2008) zu sehen sein und in diesem Rahmen wird zudem das amtliche Endergebnis zum Weltrekordversuch veröffentlicht.
Mammographie
Gute Nachrichten für alle, die sich vor der unangenehmen Prozedur der Mammographie scheuen, weil sie Angst vor den Schmerzen haben, die beim Röntgen der Brust entstehen: Wie WissenschaftlerInnen im August 2008 in der Fachzeitschrift Radiology berichteten, kann ein Betäubungsgel mit dem Wirkstoff Lidocain Abhilfe schaffen. Das Gel bewirkt eine leichte örtliche Betäubung und ersparte so den Betroffenen die bei der Untersuchung sonst üblichen Druckschmerzen. Mit der Anwendung des Gels verbindet sich die Hoffnung, dass die Bereitschaft zur Teilnahme am Mammographie-Screening wachsen könne. Fragen Sie also bei Ihrer Ärztin oder Arzt nach!
Die Mammographie ist die bedeutendste Früherkennungsmethode für Brustkrebs – sie bringt jedoch durch die Möglichkeit von falsch ausgestellten Befunden einige Nachteile mit sich. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft überwiegen dennoch die positiven Seiten - informieren Sie sich selbst über die Vor- und Nachteile der Mammographie unter: www.krebsgesellschaft.de/mammografie
Zudem gibt es vom Nationalen Netzwerk Frauen und Gesundheit die kostenlose Broschüre "Brustkrebs Früherkennung - Informationen zur Mammografie - eine Entscheidungshilfe". Weitere Infos auf AVIVA-Berlin – auch zum 2005 eingeführten bundesweiten Mammographie-Screening für Frauen ab 50 Jahren sowie unter www.gek.de und www.nationales-netzwerk-frauengesundheit.de.
Im Rahmen der Brustkrebsaktion 2007/2008 können Sie zudem einen kostenlosen Mammographie-Atlas bestellen, in dem Sie Zentren zur Früherkennung und AnsprechpartnerInnen in Ihrer Nähe finden. Der Mammographie-Atlas ist über die Info-Hotline der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. unter +49 (03643) 86 42 15 oder per E-Mail an info@brustkrebs-aktion.de mit Angabe Ihrer Adresse erhältlich.
Berliner Infokampagne "Ich bin dabei"
"Zwar nutzt bereits jede zweite Berlinerin im Alter zwischen 50 und 69 Jahren die Chance zur Früherkennung. Doch reicht diese Teilnahmequote angesichts der Häufigkeit der Erkrankung noch nicht aus", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Mammographie-Screening, Axel Wald. Mit der neuen Informationskampagne wolle man deshalb verstärkt auf die Frauen zugehen, um sie für das Screening zu sensibilisieren. Eine Beteiligung von mindestens 70 Prozent sei das Ziel.
Mehrere hundert Screening-Teilnehmerinnen folgten im Sommer 2008 einem Aufruf der Programmorganisatoren, mit ihrem Gesicht die Kampagne "Ich bin dabei" zu unterstützen. Neun dieser Frauen sind jetzt auf Flyern, Plakaten und in der U-Bahnschaltung des Berliner Fensters zu sehen. Die Flyer und Plakate werden u.a. in Arztpraxen und den Geschäftsstellen der Krankenkassen ausliegen.
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Mammographie-Screenung, einem Zusammenschluss der Berliner Krankenkassenverbände und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, wurden seit Programmstart vor zwei Jahren bereits über 272.000 Berlinerinnen zur Mammographie eingeladen. Rund 136.000 Frauen nahmen dieses zusätzliche Früherkennungsangebot wahr. Dies sind rund 50 Prozent. Bis zum Frühjahr 2009 würden voraussichtlich alle rund 435.000 anspruchsberechtigten Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren in Berlin eine Einladung zum Screening erhalten haben, betonte Wald.
Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher verwies auf die ausgezeichnete Versorgungsstruktur in Berlin und appellierte an die anspruchsberechtigten Frauen, das Programmangebot wahrzunehmen und ihre Chance zur Früherkennung von Brustkrebs zu nutzen. Die Brustkrebsentdeckungsrate der Berliner Screening-Zentren liegt sogar deutlich über den Vorgaben der Europäischen Leitlinien: So wurde bei 9,2 von 1000 untersuchten Frauen ein Karzinom festgestellt (Vorgabe 7,5 von 1000), davon waren 31 Prozent sehr kleine Karzinome mit einem Durchmesser von <10mm (Vorgabe >20 Prozent). Bei 76 Prozent der betroffenen Frauen waren die Lymphknoten nicht befallen, ein wichtiger prognostischer Faktor (Vorgabe > 70 Prozent).
Die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. Angelika Prehn, verwies darauf, dass das Mammographie-Screening derzeit das einzige flächendeckend umsetzbare Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs sei, das die Brustkrebssterblichkeit signifikant senken könne. Sie appellierte an die niedergelassenen ÄrztInnen, ihre Patientinnen noch intensiver über das Mammographie-Screening zu informieren.
Programm: www.referenzzentrum-berlin.de
Lesen Sie auch: Diagnose Brustkrebs: Ein Gespräch mit Sylvia Magro. Eine Betroffene trotzt dem ´Herrn Krebs´...
Weiterführende Informationen und Aktionen zum Thema Brustkrebs:
Aktion der Brustkrebszentrale: "Durch die Brust ins Herz - Gespräche in der Familie"
Erfahrungsberichte zum Thema Brustkrebs sollen Betroffenen und deren Familien helfen, miteinander zu reden. Die Brustkrebszentrale ruft zur Einsendung von Beiträgen bis zum 31. März 2009 auf.
Weitere Informationen unter: www.brustkrebszentrale.de
Die Essentials, Ergebnisse und Forderungen des Netzwerks Frauengesundheit Berlin zum "Stand der stationären Versorgung von Frauen mit Brustkrebs in Berlin" sind als Positionspaper im PDF-Format zusammengefasst und können im Internet abgerufen werden unter: www.frauengesundheit-berlin.de
Aktiv handeln gegen Brustkrebs: www.brustkrebs-aktion.de
Breast Cancer Action Germany - eine unabhängige Interessengemeinschaft: www.bcaction.de
Brustkrebs Deutschland e.V. – Prognose Leben, u.a. mit Lexikon!: www.brustkrebsdeutschland.de
Brustkrebs Info e.V.: www.brustkrebs-info.de
Brustkrebs – Initiative Hilfe zur Brustgesundheit e.V.: www.brustkrebs.net
Die Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de
Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums: www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs
mamazone e.V. - eine Patientinnen-Initiative: www.mamazone.de
Initiative "Welt ohne Brustkrebs" der Marken Estée Lauder, Clinique, Aramis and Designer Fragrances, Origins, Bobbi Brown, Aveda, Jo Malone, La Mer: www.Welt-ohne-Brustkrebs.de
The Breast Cancer Research Foundation: www.bcrfcure.org
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Ratgeber/Romane:
Vivienne Parry - Der Tanz der Hormone
Elizabeth Subercaseaux - Eine Woche im Oktober
Katelijne Van Heukelom - Einsame Höhen. Eine Geschichte starker Frauen
Susan Sontag. Geist und Glamour - Biographie von Daniel Schreiber
Alice Kuipers - Sehen wir uns morgen?
Im Rowohlt Verlag erscheint am 1. Oktober 2008 das Buch "Heute und ein Leben lang" von Allison Winn Scott. rororo unterstützt damit die vom Kosmetikkonzern Estée Lauder initiierte Kampagne "Bewusstsein für Brustkrebs.
Filme/Interviews:
Interview mit Karoline Herfurth zu "Eine andere Liga"
Interview mit Buket Alakus zu "Eine andere Liga"