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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 13.10.2003


Deutsche Fußballerinnen sind mit 2:1 Sieg gegen Schweden erstmals Weltmeisterinnen!
Sharon Adler

AVIVA-Berlin gratuliert der deutschen Frauennationalmannschaft zur Fußball-Weltmeisterschaft. Die Entscheidung brachte das Golden Goal von Nia Künzer in der 8. Spielminute nach Verlängerung.





Einmalig in der Geschichte: Frauenfußball erhält besten Sendeplatz in der ARD, die für die Ausstrahlung sogar den "Tatort" verschoben hatte und verdrängt außerdem rennfahrende Weltmeister auf diversen Titelblättern!

Mit einer grandiosen Leistung und ein bisschen Glück haben die deutschen Frauen im WM-Finale von Carson, Kalifornien gegen ein starkes schwedisches Team erstmals den Weltmeisterinnen-Titel geholt.
Vor 26.137 ZuschauerInnen wurde für die deutschen Frauen ein Traum wahr.
Entscheiderin des spannenden Spiels war die 22-jährige Frankfurterin Nia Künzer. Sie hatte den Ball nach einem Freistoß von Renate Lingor ins schwedische Tor geköpft. Die Spielerin mit der Nummer 4, die in der 88. Minute erst eingewechselt worden war, sagte nur trocken: "Gewonnen hat die Mannschaft, da ist es doch egal, wer das Siegtor schießt".

Das atemberaubende Spiel mit schwachem Start zeigte deutlich die Nervosität und Anspannung der Spielerinnen, sowohl auf der deutschen, als auch auf der schwedischen Seite.

Es bleibt zu hoffen, dass der Sieg auch dazu beiträgt, antiquierte Ressentiments gegenüber dem Frauenfußball endgültig wegzukicken. Wurde doch Birgit Prinz, Torschützenkönigin des Turniers, noch vor nicht allzu langer Zeit vom Präsidenten des DFB, damals noch Präsident des VfB Stuttgart, eine Geschlechtsumwandlung nahegelegt, damit sie "in der Männermannschaft des VfB Tore schießen könne".
Erst 1974 wurde der Frauenfußball offiziell vom DFB zugelassen. Die Mehrzahl der Spielerinnen übt ihren Sport nur als Hobby neben ihrem Beruf aus. Zudem ist die beste Liga, die US-amerikanische Wusa, gerade Pleite gegangen: "Der finanzielle Mehrwert war zu gering."

Historisches: 1930 gründete Lotte Specht gegen alle Widerstände in Frankfurt am Main den ersten Fußballklub für Frauen. Damit löste sie einen Sturm der Entrüstung aus und wurde beim Training mit Steinen beworfen.

Auch im 21. Jahrhundert erhielt der Frauenfußball nur wenig positive Aufmerksamkeit durch die Medien, größere Sponsoren blieben aus - damit teilt dieser Sport das gleiche Schicksal wie das Damentennis.
Kaum eine kennt die Namen der Sportlerinnen, Starkult wie wir ihn bei den männlichen Kollegen kennen, wird von Seiten der Öffentlichkeit nicht betrieben.


Daher veröffentlichen wir an dieser Stelle die vollständige Liste der Nationalspielerinnen:

Im Tor:

Nr. 15, Nadine Angerer, Torfrau, geboren am 10. November 1978 in Lohr/Main. Verein: Verein 1. FFC Turbine Potsdam. Beruf: Auszubildende. Hobbies: Urlaub, Filme.
Nr. 1, Silke Rottenberg, Torfrau, geboren am 25. Januar 1972 in Euskirchen. Verein: FCR 2001 Duisburg. Beruf: Zeitsoldatin. Hobbies: Squash, Bummeln.

Abwehr:

Nr. 12, Sonja Fuss, geboren am 05. November 1978 in Bonn-Duisburg. Position: Mittelfeld. Verein: FFC Brauweiler Pulheim 2000. Beruf: Studentin. Hobbies: Tennis, Snowboard.
Nr. 19, Stefanie Gottschlich, geboren am 05. August 1978 in Wolfsburg. Position: Universell. Verein: VfL Wolfsburg. Beruf: Kauffrau für Bürokommunikation. Hobbies: Tennis.
Nr. 17 Ariane Hingst, geboren am 25. Juli 1979 in Berlin. Position: Abwehr/Mittelfeld. Verein: 1. FFC Turbine Potsdam Beruf: Bankkauffrau. Hobbies: Musicals, Freunde treffen.
Nr. 4, Nia Künzer, geboren am 18. Januar 1980 in Mochudi/Botswana. Position: Abwehr/Mittelfeld. Verein: SG Praunheim-Frankfurt, 1. FFC Frankfurt Beruf: Studentin. Hobbies: Freunde, Familie.
Nr. 13, Sandra Minnert, geboren am 07. April 1973 in Gedern. Position: Abwehr Verein: 1. FFC Frankfurt Washington Freedom. Beruf: Fußballprofi. Hobbies: Musik, Lesen.
Nr. 2 Kerstin Stegemann, geboren am 29. September 1977 in Rheine-Mesum. Position: Mittelfeld. Verein: FFC Heike Rheine. Beruf: Berufssoldatin. Hobbies: Reiten, Schwimmen, Motorrad fahren.

Mittelfeld:

Nr. 18 Kerstin Garefrekes, geboren am 04.09.1979 in Ibbenbüren. Position: Mittelfeld. Verein: FFC Heike Rheine.
Nr. 6 Renate Lingor, geboren am 11. Oktober 1975 in Karlsruhe. Position: Mittelfeld. Verein: 1. FFC Frankfurt. Beruf: Studentin. Hobbies: Badminton, Snowboarden.
Nr. 16 Viola Odebrecht, geboren am 11.02.1983 in Neubrandenburg. Position: Mittelfeld. Verein: 1. FFC Turbine Potsdam.
Nr. 8 Sandra Smisek, geboren am 3. Juli 1977 in Frankfurt/Main. Position: Angriff. Verein: FSV Frankfurt. Beruf: Auszubildende. Hobbies: Sauna, Shoppen.
Nr. 10. Bettina Wiegmann, geboren am 7. Oktober 1971 in Euskirchen. Position: Mittelfeld. Verein: FFC Brauweiler Pulheim 2000, Boston Breakers, FFC Brauweiler Pulheim 2000. Beruf: Trainerin des Fußball-Verbandes Mittelrhein. Hobbies: Tennis, Mountainbike. Hat 150 Länderspiele absolviert, mehr als Lothar Matthäus.
Nr. 7. Pia Wunderlich, geboren am 26. Januar 1975 in Bad Berleburg. Position: Mittelfeld. Verein: 1. FFC Frankfurt. Beruf: Redaktionsassistentin. Hobbies: Tennis, Kino.

Angriff:

Nr. 14, Maren Meinert, geboren am 5. August 1973 in Rheinhausen. Position: Mittelfeld/Angriff. Verein: FFC Brauweiler Pulheim 2000, seit 2001 Boston Breakers. Beruf: Diplom-Sportlehrerin. Hobbies: Lesen, Volleyball.
Nr. 11, Martina Müller, geboren am 18. April 1980 in Kassel. Position: Angriff. Verein: SC 07 Bad Neuenahr. Beruf: Zeitsoldatin. Hobbies: Tennis, Snowboarden.
Nr. 20, Conny Pohlers, geboren am 16.11.1978 in Halle/Saale. Position: Angriff. Verein: 1. FFC Turbine Potsdam. Beruf: Soldatin. Hobbies: Essen und Weggehen.
Nr. 9, Birgit Prinz, geboren am 25. Oktober 1977 in Frankfurt/Main. Position: Angriff. Verein: 1. FFC Frankfurt. Beruf: Physiotherapeutin, Staatl. geprüfte Masseurin. Hobbies: Badminton, Lesen, Freunde.

Die Trainerinnen:

Tina Theune-Meyer, geboren am 4. November 1953 in Kleve. Funktion: DFB-Trainerin. Beruf: Diplom-Sportlehrerin, DFB-Fußball-Lehrerin
Silvia Neid, geboren am 2. Mai 1964 in Walldürn. Funktion: DFB-Assistenz-Trainerin. Beruf: DFB-Fußball-Lehrerin.


Weitere Infos finden Sie unter www.dfb.de



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Beitrag vom 13.10.2003

Sharon Adler