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Beitrag vom 07.05.2019
Uwe Westphal - Modemetropole Berlin 1836-1939 Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser
Sharon Adler
Der Kunsthistoriker, Journalist und Buchautor beschäftigt sich seit den 1980er Jahren intensiv mit der systematischen Enteignung tausender jüdischer Firmen in der Modebranche – er ist dafür um die halbe Welt gereist, hat in Archiven recherchiert und mit ZeitzeugInnen in Israel, USA, Großbritannien, Argentinien, Australien, New Mexico und in den Niederlanden gesprochen. Damit hat er ein Thema angeschoben, das in der Mode-Branche...
... auf Ignoranz und Ablehnung stößt.
Obwohl die Mode besonders aus der Zeit der 1920er Jahre heute durch Filme wie "Berlin Babylon" wieder im Fokus steht, sind die - vorrangig jüdischen - Modemacher und Konfektionäre dahinter weitgehend unbekannt. Uwe Westphal und seiner jahrelangen aufwendigen Recherche ist es zu verdanken, dass deren Wirken und Schicksal überhaupt wahrgenommen und diskutiert wird. 1985 beginnt Westphal über die "Geschichte der Berliner Konfektion" zu recherchieren, veröffentlicht während der "Berliner Modewoche" einen Artikel über die Geschichte der Berliner Modeszene der 1920er und 1930er Jahre. Und er veröffentlicht sein erstes Buch zum Thema: "Berliner Konfektion und Mode: Die Zerstörung einer Tradition 1836 – 1939". Als er kurze Zeit später als Referent einer Gruppe jüdischer Ex-BerlinerInnen auf einem Spaziergang auf dem Kurfürstendamm begleitet, stellt sich heraus, dass einige von ihnen ehemals in der Bekleidungsindustrie gearbeitet hatten, bevor sie von den Nazis vertrieben wurden. Westphal lässt das Thema fortan nicht mehr los, er recherchiert weiter, auch, als er Drohbriefe erhält, und Beschimpfungen am Telefon. Die Branche reagiert äußerst empfindlich auf seine Recherchen. Westphal zieht sechsmal um und verlässt Deutschland schließlich, erst nach London, später nach New York.
"Modemetropole Berlin 1836-1939 Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser" liefert eine vollständige Geschichte der Berliner Mode von 1830-1939. Es zeigt anhand von Original Modezeichnungen, Fotografien und gestalteten Anzeigen die Schönheit der Mode und das Werk der jüdischen Konfektionäre, das durch die Nationalsozialisten systematisch zerstört wurde. Das Buch enthält auch Korrespondenzen, die bislang als verschollen galten und nun erstmalig veröffentlicht wurden. Außerdem enthält das Buch neue Informationen und Erkenntnisse besonders zur Ausbeutung jüdischer Menschen durch Zwangsarbeit in den Lagern. Erschienen ist es auf Deutsch und Englisch im Henschel Verlag.
Die Pioniere – Start-Ups der Berliner Mode
Titel und Inhalt des Buches umfasst neben der Zerstörung auch die Entstehung. Westphal zeichnet nach, wer die Schneider und Geschäftsleute, die Erfinder der Konfektion und die wichtigsten Akteure zu der Zeit waren, woher sie kamen, und warum sie sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin, hier besonders am Hausvogteiplatz, angesiedelt haben. Judenhass hat bekanntlich eine lange Tradition und so war es Juden war es bis zu einem Erlass, dem "Emanzipationsedikt" von 1812 verboten, mit fertiger Ware zu handeln.
"Die Erfinder der Konfektion": In den Fokus seines Buches stellt der Autor die Brüder David, Moritz und Valentin Manheimer, Hermann Gerson (Hirsch Gerson Levin), Leopold Seligman, David Leib Levin, sowie die Familie Wertheim.
Westphal liefert nicht nur einen detaillierten Überblick der jüdischen Unternehmer und Gründer selbst, sondern macht auch deren Bedeutung für die Modeindustrie sichtbar. Er zeigt auf, was neu war und was revolutionär. Was die Einführung der "Kleider von der Stange" und die Reformation der Damenmode für die Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutete. Seine Rechercheergebnisse sind im Kapitel "Adieu Korsett. Mode für die emanzipierte Frau" nachzulesen. Das Korsett ist laut Westphal ein "veraltetes Relikt", und "ein Abbild der eher rechtlosen Rolle und Position der Frauen in der Gesellschaft".
Westphal zitiert hierzu unter anderem die Modezeitschrift Der Bazar: "(…) Kaum hat sich je eine Zeit mehr gegen den weiblichen Körper versündigt. Das Korsett (…) macht eine kaum atmende, unbeholfene Kleiderpuppe aus der Frau, sie ist ein Kunstprodukt geworden"
Auch die Frauenrechtlerin und Pazifistin Bertha von Suttner kritisiert öffentlich das die Frauen in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkende Kleidungsstück: "das Korsett ist eine Qual. Die Schleppe ist eine Qual. Die Knechtschaft der Mode ist eine Qual (…). Aber notabene: Ich habe immer ein Mieder getragen.
Die Rolle der Medien
1938 hetzte das SS-Organ Das schwarze Korps über die deutschen "Konfektionsjuden": Der Einfluss der internationalen Mode sei "geistiges Kokain" für die deutsche Frau und die jüdischen Modehäuser müssten beseitigt werden. Nicht zuletzt zeigen die Abbildungen von Modezeichnungen und Fotos im Buch die Entwicklung von der starken und eleganten Frau (der "Neuen Frau") in den 1920ern versus NS-Propaganda durch "Mode" einige Jahre später. Westphal dokumentiert, wie es den Nationalsozialisten systematisch und vor aller Augen gelang, die Juden in der Bekleidungsbranche zu diskreditieren und welche Modezeitschriften im Visier der Nazis waren.
Diebstahl im großen Stil
Zwischen 1933 und 39/40 wurden ca. 2700 jüdische Modefirmen am Hausvogteiplatz konfisziert, den Juden wurde ihr Eigentum weggenommen Uwe Westphal beschreibt akribisch, wie die systematische Enteignung, Zwangsarisierung und "Entjudung der Bekleidungsindustrie" tausender Firmen in der Modebranche vor sich ging und wer involviert war. Nachzulesen ist unter anderem, dass dabei die landesweit agierende Arbeitsgemeinschaft "deutsch-Arischer Fabrikanten" (ADEFA) eine zentrale Rolle spielte, die wiederum eng mit der IHK zusammenarbeitete, die diese dafür eigens mit Geld ausstattete.
Zwangsarbeit in der Modeindustrie
Neben den bereits bekannten Verbrechen hat Uwe Westphal durch die Recherche in Archiven in Polen, (wo der Zugang bislang verwehrt war), Yad Vashem in Israel und im Washington Holocaust Museum) weitere Gräueltaten aufgedeckt: Die zur Zwangsarbeit in der Modeindustrie, wo ab 1940/41 u.a. auch in Auschwitz Birkenau etwa 18.000 ZwangsarbeiterInnen gezwungen wurden, Hunderttausende von Bekleidungsstücken anzufertigen. Zynischer weise wurde dieser Ort des Verbrechens "Modesalon Auschwitz" genannt. Die Kleidung wurde am Hausvogteiplatz in den zuvor enteigneten Häusern angekauft und verkauft. Sie stammte aber auch von den in Lagern ermordeten Menschen…
Wer waren die Profiteure, wer die Auftraggeber?
Zwangsarbeit deckte fast den gesamten Bekleidungsbedarf des Naziregimes, sowohl ziviler als auch militärischer Art. Dazu liegen auch Abbildungen aus dem Buch von Verkaufsausstellungen vor, die kein gutes Licht auch auf die Nachkriegskarrieren der Westberliner Mode werfen. Westphal: "Namen werden ja genannt. Namen die wir alle kennen. Die Fotos der 50/60er Jahre verraten, wer sich wie und an wen bereicherte."
Kartell des Schweigens
Unter dem Titel "Kollektive Amnesie" sind im Buch Interviews veröffentlicht, die Uwe Westphal in den 1980er Jahren mit nichtjüdischen Menschen aus der Modebranche geführt hat – hier besonders spiegelt sich deutlich eine ignorante Haltung. Und heute? Mit der Fashion Week Berlin steigt seit einigen Jahren die Bedeutung der Stadt als Modezentrum und rückt auch international in das Interesse. Westphal macht deutlich, dass es weder ein Bewusstsein für das Unrecht, als auch für den Vorteil aus der Vertreibung der jüdischen Konfektionäre durch den NS Staat und seine Handlanger gibt. Ein Vorteil, der auch bis heute nachwirkt.
Geschichtsblindheit
In keinem Nachruf auf Karl Lagerfeld wird darauf Bezug genommen, was Karl Lagerfeld dazu bewogen hat, nach Paris zu gehen. Der Grund nämlich war, dass es, wie Uwe Westphal dokumentiert, " (…) in Deutschland keinen Nachwuchs gab, weil eine ganze Generation ausgelöscht wurde." Trotz der Förderung durch den Senat von Berlin als "Schaufenster zum Westen" macht sich der Bruch und unwiederbringliche Verlust in der Nazizeit bis heute bemerkbar.
Erneutes Unrecht
Während die Berliner Bekleidungsindustrie und Modewirtschaft in der Nachkriegszeit durch Bonn subventioniert wurde, wurde es den überlebenden jüdischen Konfektionären durch die deutsche Bürokratie auch nach dem Krieg mit der Forderung nach immer neuen Beweisen schwer bis unmöglich gemacht, ihr Eigentum zurückerhalten. Viele starben, bevor es zu einer Rückgabe kam. Der einhellige Tenor lautete damals, "die wichtigsten Beweisdokumente seien im Ostteil Berlins befindlich und somit nicht zugänglich."
Uwe Westphal fordert die ModemacherInnen von heute dazu auf, sich mit dieser Geschichte auseinandersetzen: "Die Deutschen müssen sich daran erinnern, was sie da zerstört haben – man muss sich zu seiner Vergangenheit bekennen. Es gibt keinen Grund für die heutigen Modedesigner, sich nicht daran zu erinnern."
Arbeiten gegen das Vergessen
Vor dem Hintergrund des antijüdischen Klimas in Deutschland und Europa ist Westphals Arbeit damals wie heute wichtig und mutig. Die Entrechtung, Vertreibung und Ermordung der Jüdinnen und Juden Europas darf nicht in Vergessenheit geraten. Die Beraubung der jüdischen Bevölkerung unter dem Gesichtspunkt "Kunstraub: Provenienzforschung und Restitutionspraxis in Deutschland" ist vor allem nach dem Fall Gurlitt ins öffentliche Interesse gerückt, während gleichzeitig das alte antijüdische Klischee des "reichen Juden" befeuert wird. Das Schicksal der jüdischen Konfektionäre, denen ihr Eigentum, ihre Existenz und oft auch ihr Leben genommen wurde, ist den meisten, selbst in Fachkreisen, trotz eines Denkmals am U‐Bahnhof Hausvogteiplatz und der Auflistung der Namen der jüdischen Betriebe in den Treppenstufen des U‐Bahnhofes, weitestgehend unbekannt. Uwe Westphal erinnert anhand von Einzelschicksalen und Firmenbiografien an diese Menschen und würdigt ihre Leistungen. Damit entreißt er sie dem Vergessen und macht das Unrecht sichtbar.
"Firmen und Emigranten aus der Berliner Damenkonfektion"
Im Buch macht der Autor neben Zahlen und Fakten besonders die Schicksale der Menschen sichtbar. Diejenigen, die von den Nazis gezwungen waren, ihr Lebenswerk über Nacht aufzugeben, die von ihren langjährigen nichtjüdischen Mitarbeitern durch den nun offen zutage tretenden Judenhass solange drangsaliert wurden, bis sie ihre Unternehmen weit unter Wert verkauften, emigrierten, Selbstmord begingen. Westphal hat intensiv zum Schicksal der jüdischen Konfektionäre geforscht und konnte Gespräche führen mit überlebenden Konfektionären, Schneider/innen, Modejournalisten, Verlegern und ehemaligen Geschäftsführern der Berliner Konfektion, die Opfer der Arisierung wurden und mit ihren Familien ins Exil getrieben wurden.
AVIVA-Tipp: "Mode Metropole Berlin 1836 – 1939 Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser" // "Fashion Metropolis Berlin 1836 – 1939 The Story of the Rise and Destruction of the Jewish Fashion Industry" ist ein wichtiges und ein verstörendes Buch, ein Buch, das berührt. Eine Chronologie der Entrechtung und der Auslöschung einer Kultur, eine Chronologie des unwiederbringlichen Verlusts von Schönheit und Vielfalt. Neben der Sichtbarmachung dieses Verlustes ist es ist aber auch ein wunderschönes Buch in ganz wunderbarer Ausstattung, sorgfältig gestaltet und illustriert, in bedrucktem Leinen mit Prägung – und es enthält großartige und erstmalig veröffentlichte SW- und Farbabbildungen – Abdrucke von Werbeanzeigen, Originalfotos der Konfektionäre, der Beschäftigten, von Schnittmustern, von Mannequins und Modenschauen.
Mode Metropole Berlin 1836 – 1939 Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser // Fashion Metropolis Berlin 1836 – 1939 The Story of the Rise and Destruction of the Jewish Fashion Industry
Uwe Westphal
Henschel Verlag, erschienen 14. März 2019
ISBN 978-3-89487-805-4
ca. 288 Seiten, 180 s/w und farbige Abbildungen. Deutsch und Englisch
28 Euro
Mehr zum Buch und bestellen unter: www.seemann-henschel.de
Zum Autor: Uwe Westphal wird 1951 in Radevormwald geboren. Er studiert Kommunikationswissenschaften an der Berliner Hochschule der Künste. Ab 1986 arbeitet er als freier Journalist für den Berliner "Tagesspiegel" und die ARD, außerdem für CBS New York und BBC London. Im Jahre 1986 beginnt Westphal über die "Geschichte der Berliner Konfektion" zu recherchieren.
Seine Recherchen führen ihn in die USA, nach Polen, Großbritannien, nach Israel. Ab 1992 lebt und arbeitet Westphal in New York, unter anderem als Chefredakteur des "AUFBAU" und als Generalsekretär für den "PEN-Club deutschsprachiger Autoren im Ausland". Hier wie auch später in London, wo er unter anderem als freier Fernsehkorrespondent arbeitet, führt er ebenso wie in Israel zahlreiche intensive Gespräche mit jüdischen Konfektionären, SchneiderInnen, Modejournalisten, Verlegern und ehemaligen Geschäftsführern der Berliner Konfektion, die Opfer der Arisierung wurden und mit ihren Familien ins Exil getrieben wurden.
Daraus entsteht sein Buch: "Berliner Konfektion und Mode 1836-1939. Die Zerstörung einer Tradition." (Berlin: Edition Hentrich, 2. erw. Aufl. 1992).
Die umfangreichen Recherchematerialien sind heute als "Uwe Westphal Collection, 1836-1993" im New Yorker Leo Baeck-Institut zugänglich.
Jenseits dieser Recherchen und seiner Arbeit als Fernsehjournalist ist Westphal immer wieder publizistisch tätig. Er veröffentlichte unter anderem:
"Werbung im Dritten Reich". Berlin: Transit Buchverlag (1989)
"The Bauhaus". New York: Gallery Books (1991)
"German, Czech and Austrian Jews in English Publishing" (Essay). Tübingen: Schriftenreihe des Leo Baeck Instituts, (1991)
Mit "Ehrenfried & Cohn" (Lichtig Verlag, Berlin) hat er 2015 den ersten Roman geschrieben, der sich der Modeindustrie und Konfektion Berlins während der 1930er Jahre und der systematischen Enteignung jüdischer Konfektionäre annimmt.
Modemetropole Berlin 1836-1939 - Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser erschien 2019 im Henschel Verlag.
Uwe Westphal lebt in Berlin und London.
Mehr Infos unter: www.uwewestphal.com
Ausblick - History in FashionDas GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig zeigte zur Buchpräsentation nach der Begrüßung durch die Kuratorin Frau Dr. Seeberg zwei Kleider aus ihrer Sammlung, Exponate aus den 1920er Jahren. Die Ausstellung "Spitzen des Art déco" bietet vom 21.11.2019 - 29.03.2020 einen Streifzug durch die Modegeschichte.
Mehr Informationen unter: www.grassimuseum.deMehr Infos zum Thema und weiterführende Links unter:"The Nazis Who Stripped the Jewish Clothing Industry Bare – and the German Who Hunts Them Down". Ein Beitrag von Judy Maltz auf HAARETZ
www.haaretz.com"Manheimer, Levy & Co." Ein Beitrag in der Jüdischen Allgemeinen (2018)
www.juedische-allgemeine.de"Jews in ghetto of Dabrowa Gornicza & Bedzin, Poland. street scenes, workers, sewing workshop of Rossner". Ein NS-Propagandafilm aus dem Steven Spielberg Film and Video Archive, veröffentlicht auf den Seiten des US Holocaust Memorial Museums (courtesy of National Archives & Records Administration)
Gezeigt werden Zwangsarbeiter/innen im Bekleidungszwangsarbeitslager Bedzin, neben dem Todeslager Auschwitz Birkenau in Polen 1943.
collections.ushmm.org"Magnet für Modemacher", DER SPIEGEL 1/1993
Uwe Westphal
Berliner Konfektion und Mode 1836-1939. Die Zerstörung einer Tradition
Berlin (Edition Hentrich) 1992 (2)
Ein ForscherInnenteam der Humboldt-Universität zu Berlin hat im Auftrag des BMJV die Schicksale der jüdischen Unternehmen und Unternehmer am Hausvogteiplatz in Berlin aufgezeichnet. Eine Broschüre ("Konfektion und Repression. Das Schicksal jüdischer Unternehmer im Nationalsozialismus auf dem Areal des heutigen Dienstsitzes des Ministeriums") fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und kann als PDF heruntergeladen werden:
www.bmjv.de/geschichteDie Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft gibt Menschen die Möglichkeit, Raubgut symbolisch zurückzugeben:
www.stiftung-zurueckgeben.deDas Rose Valland Institut erforscht und dokumentiert die Enteignung der jüdischen Bevölkerung Europas und deren Nachwirkungen bis in die Gegenwart. Benannt wurde es nach der Kunsthistorikerin Rose Valland, die während der Besatzungszeit in Paris die Plünderung der Deutschen in geheim gehaltenen Listen aufzeichnete.
Rose Valland Institut:
www.rosevallandinstitut.orgThe Central Registry of Information on Looted Cultural Property 1933–1945:
www.lootedart.comDeutsches Zentrum Kulturgutverluste:
www.kulturgutverluste.de"Provenienz-Forschung in Berlin.
Eine Million Bücher als mutmaßliches Raubgut"
Historiker Sebastian Finsterwalder im Gespräch mit Sigrid Brinkmann auf Deutschlandfunk Kultur:
www.deutschlandfunkkultur.deWeiterlesen auf AVIVA-Berlin:Uwe Westphal - Ehrenfried & CohnEs ist der erste Roman, der sich der Modeindustrie und Konfektion Berlins während der 1930er Jahre und der systematischen Enteignung jüdischer Konfektionäre annimmt. Ein historischer Roman über die Berliner Konfektion und ihren Untergang – und ein Roman darüber, wie Diktaturen den Charakter von Menschen verderben und ruinieren können. (2015)
Gesa Kessemeier - Herrmann Gerson. Das erste Berliner ModekaufhausDie Mode- und Zeithistorikerin hat sich schon in ihrem Buch "Ein Feentempel der Mode oder Eine vergessene Familie, ein ausgelöschter Ort" der Unternehmens- und Familiengeschichte der Gersons gewidmet. Im Band 185 der Reihe "Jüdische Miniaturen" recherchiert sie zu den Jahren 1836-1889. (2016)
Deborah Sharon Abeles, DESSA, Stolzesteine - Stones-of-Pride, Hommage an das Kaufhaus N. Israel, BerlinDie in Afrika als Tochter jüdischer Emigrant_innen geborene Künstlerin hat sich in Berlin auf Spurensuche begeben und dabei kaum noch sichtbare Erinnerungsorte aufgesucht. Über ihre künstlerischen Arbeiten versucht sie, vergessene Geschichten in das kollektive Gedächtnis zurückzubringen. In Stolzesteine - Stones-of-Pride beschäftigt sie sich mit dem Kaufhaus Nathan Israel und seiner Familie, der einst das älteste und zeitweilig das größte Kaufhaus in Berlin gehörte. (2016)
Christoph Kreutzmüller und Bjoern Weigel – Nissim Zacouto. Jüdischer Wunderknabe und türkischer TeppichgroßhändlerDer Hentrich & Hentrich Verlag hat sich auf Exilforschung und jüdisches Leben spezialisiert. Mit seiner Miniaturen-Reihe holt er immer wieder fast vergessene jüdische Menschen aus der Vergessenheit. (2011)
Die Wertheims. Von Erica Fischer und Simone Ladwig-Winters
Die Autorinnen rekonstruieren den Aufstieg der jüdischen Kaufmannsfamilie über die zwangsweise Arisierung und Enteignung durch die Nazis bis zur Klage gegen den jetzigen Eigentümer KarstadtQuelle. (2004)