Die Mutterglück-Falle - Warum wir unser Familienbild ändern müssen - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Literatur





 

Chanukka 5785




AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 31.08.2006


Die Mutterglück-Falle - Warum wir unser Familienbild ändern müssen
AVIVA-Redaktion

Autorin Karin Deckenbach zeigt an mehreren Beispielen, weshalb immer weniger Deutsche Kinder in die Welt setzen: Frauen fühlen sich ausgebremst, ausgespielt und abgehängt.




Am Geld kann es nicht liegen, dass die Deutschen immer weniger Kinder bekommen: Das deutsche Kindergeld zählt zu den weltweit höchsten und bei den Gesamtausgaben für Familien rangiert die Bundesrepublik mit jährlich mehr als 60 Milliarden Euro in der Spitzengruppe der Industriestaaten. Trotzdem ist Deutschland innerhalb der EU Schlusslicht, wenn es um Geburtenrate, Frauenerwerbsquote, Betreuungsplätze und Ganztagsschulen geht. Woran liegt das? Karin Deckenbach geht in ihrem provokanten Buch "Die Mutterglück-Falle" den Ursachen nach und mahnt eine grundlegende Änderung des deutschen Familienbildes an. "Tatsache ist: In keinem anderen Land wird das Kindswohl so antiquiert auf die Allgegenwart der Mutter reduziert. Und politisch perpetuiert. Die Konsequenz: In Westdeutschland kreisen Zwei Drittel der Frauen nach der Geburt jahrelang nur noch um Kind und Herd. Der Rest reibt sich größtenteils sehr teilzeitig zwischen Beruf und Berufung auf." Das von vielen ersehnte Mutterglück verkommt auf diese Weise rasch zum "Gluttermück"-Syndrom, das selbstbewusste Frauen in abhängige Glucken verwandelt, weil die Umstände sie meist zum Entweder-Oder zwingen: Entweder Kinder oder Karriere. Darunter haben alle zu leiden: Frauen und Männer, Mütter und Väter, Gesellschaft und Staat und nicht zuletzt die Kinder.

In ausführlichen Fallbeispielen lässt die Autorin Frauen und Männer ihre Versuche schildern, in Deutschland Kind und Beruf unter einen Hut zu bekommen sowie von den Schwierigkeiten erzählen, die ihnen unsere gesellschaftlichen und politischen Strukturen dabei in den Weg stellen. Den speziellen Problemen der deutschen Akademikerinnen, die zu 40 % kinderlos bleiben, widmet Karin Deckenbach dabei ein eigenes Kapitel.
Mit Verve und Lust an der Diskussion plädiert die Autorin für die Abschaffung des Ehegattensplittings, das trauscheinlose Familien in Relation zu kinderlosen Ehen benachteiligt, und des Kindergeldes in der heutigen Form. Stattdessen fordert sie Investitionen in eine institutionalisierte und professionelle Kleinkindbetreuung und Ganztagsschulen und zeigt, warum alle Beteiligten davon profitieren würden. Auf der Basis einschlägiger Studien fasst sie den aktuellen Stand der Dinge in Deutschland zusammen und blickt auch über die Grenzen hinweg in andere europäische Länder. Denn dass sich Kind und Job nicht ausschließen müssen, zeigt sich daran, dass die Geburtenraten dort am höchsten sind, wo Mütter Familie und Beruf zeitgleich leben können. Ein aufrüttelnder Diskussionsbeitrag zu einem brandaktuellen Thema - "für mehr Familien, mehr Kinder, mehr Glück"

Zur Autorin:
Karin Deckenbach
, geboren 1963, ist Diplompolitologin und Journalistin, war freie Korrespondentin für Südostasien, Indochina und Burma, anschließend freie Autorin für Zeitungen, Magazine und den ARD-Hörfunk von Madrid aus. Heute arbeitet sie als Nachrichtenredakteurin bei der "Frankfurter Rundschau", ist verheiratet und Mutter einer Tochter. Von ihr ist bereits erschienen: Jutta Limbach. Eine Biografie‹ 2003)..

AVIVA-Tipp Das deutsche Familienbild muss reformiert werden. Wie in der Vergangenheit stemmen auch noch heute die Frauen den Hauptteil der Erziehung. Sie müssen den täglichen Spagat zwischen Kind und Karriere meistern. In einigen Fällen steht der Mann hilfreich zur Seite. Doch überwiegend ziehen sich die Väter aus der Verantwortung zurück. Die Autorin Karin Deckenbach zeigt an unterschiedlichen Fallbeispielen, wie Frauen und Männer mit dem vorhandenen oder nicht vorhandenen Kinderwunsch umgehen.


AVIVA-Berlin verlost 5x "Die Mutterglück-Falle - Warum wir unser Familienbild ändern müssen" aus dem Deutschen Taschenbuch Verlag. Bitte beantworten Sie folgende Frage: Welches Amt trat Jutta Limbach als erste deutsche Frau an? Senden Sie bis zum 14.09.2006 eine eMail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de





Karin Deckenbach
Die Mutterglück-Falle

Warum wir unser Familienbild ändern müssen
240 Seiten
14,50 Euro [D] 15,-Euro [A] sFr 25,20
Klappenbroschur
dtv premium 24553
Originalausgabe
August 200690008115&artiId=5179790"


Literatur

Beitrag vom 31.08.2006

AVIVA-Redaktion