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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 19.11.2005


Regine Schneider: Fünfundfünfzig plus – Die Kunst des Älterwerdens
Daniela Krebs

Frauenpower, Jugendkult, Älterwerden – Prominente Frauen erzählen über ihre Lebenserfahrung rund um das Thema Frau. Die Portraits zeigen interessante Einsichten und ungewohnte Einblicke




Fünfzig – Für viele Menschen ist dieses Alter die Grenze zum "Alt- Sein". Regine Schneider hat jedoch Portraits von zwanzig Frauen zusammengestellt, die das ganz anders sehen. Keine von ihnen fühlt sich in ihrem Alter wirklich alt und das, obwohl sie alle über 55 Jahre alt sind.

So Prof. Gesine Schwan, die mensch bisher hauptsächlich als Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin kannte, zeigt sich im Privatleben ganz anders. Sie erzählt von ihren Schicksalsschlägen, von dem frühen Tod ihres Mannes und den Problemen die sich daraus für sie und ihre Kinder entwickelten. Sie berichtet von ihren Rückschlägen und ihrer Kraft, dennoch weiterzumachen und das Erlittene zu überwinden. Ihr Portrait zeigt eine lebensfrohe und starke Frau, die ihren Weg gefunden hat und diesen auch im höheren Alter nicht aufgeben wird.
Es werden nicht nur bekannte Politikerinnen und Schauspielerinnen porträtiert, sondern Einblicke in das Leben interessanter Frauen gegeben.
Christa Höhs ist bisher in der Öffentlichkeit nicht groß in Erscheinung getreten, hat aber trotzdem ein bewegendes Leben hinter sich. Sie gründete eine Modelagentur speziell für ältere Models und vermittelt seitdem 45 bis 60 Jährige für Werbeaufnahmen. Sie sieht das Älterwerden eher als Spiel, bei dem mensch stets auf die eigene Intuition vertrauen sollte. Die Entscheidung aus dem Bauch heraus sei bei ihr immer die richtige gewesen.
Und so berichten die zwanzig Frauen über ihre Erlebnisse mit dem Alter, mit den ersten Fältchen, mit der Auseinandersetzung mit dem Jugendkult, Sexualität im Alter und über vieles andere, das mehr oder weniger mit dem Frausein und dem Älterwerden verbunden ist. Zwanzig Portraits über die Eigenartigkeiten und die Besonderheiten des Lebens. Die Frauen vermitteln, dass das "Alt"-Sein noch immer reine Definitionssache ist und kein Mensch Angst vor dem Älterwerden haben sollte.
Etwas verwirrend ist, dass Frau Dr. Ingrid Häntsch-Püschel teilweise nur als Fr. Püschel bezeichnet, manchmal als Dr. Püschel und dass sie im Buch gleich zweimal interviewt wird. Außerdem wird im Klapentext auf eine Interviewpartnerin namens Doris Kunstmann hingewiesen - deren Portrait kommt im Buch jedoch nicht vor.

Portraitiert sind: Ingrid van Bergen, Roswitha Broszath, Dr. Ingrid Häntsch-Püschel, Christa Höhs, Christiane Hörbiger, Maria Jepsen, Heide Keller, Johanna von Koczian, Ursula Lebert, Ursela Monn, Julia Onken, Monika Peitsch, Witta Pohl, Petra Roth, Prof. Dr. Gesine Schwan, Heide Simonis, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Olga Tschechowa, Hannelore Unruh und Rosel Zech.

AVIVA-Tipp: Interessante und spannende Erlebnisberichte aus dem Leben vieler bemerkenswerter Frauen. Das Buch kann besonders auch jüngeren Menschen zeigen, dass das Alter nicht nur Erfahrungen und Fältchen mit sich bringt, sondern auch viele Freuden und Besonderheiten für jede von uns bereithält. Das Buch hat keine Tabus, die Frauen sprechen genauso unverblümt über die Sexualität im Alter wie über die Erfahrung der Wechseljahre. Es beweist, dass Frauen im Alter genauso bewundernswert sind, wie auch in jüngeren Jahren. Empfehlenswert für alle, die älter werden und dies genießen sollten - wie alles im Leben.

Zur Autorin:
Regine Schneider
ist 1952 geboren, selbst also noch keine 55 Jahre alt, war lange als Redakteurin bei Tageszeitungen und Frauenzeitschriften tätig. Sie hat zahlreiche Sachbücher und zwei Romane veröffentlicht.


Fünfundfünfzig plus – Die Kunst des Älterwerdens
Prominente Frauen erzählen
Regine Schneider
Eichborn Verlag 2005
228 Seiten, gebunden
ISBN: 3-8218-5625-4
18,90 Euro
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Beitrag vom 19.11.2005

AVIVA-Redaktion