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Beitrag vom 21.10.2004
Drei Titel zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Sharon Adler
"Die Kunst, in Deutschland Kinder zu haben", Argon. "If pigs could fly -Die Hausfrauenrevolution", Kabel by Piper. "Die Stärken der Mütter", Frauenoffensive. Beiträge zur aktuellen Diskussion
Deutschland ohne Nachwuchs?
Kinder: Ja oder Nein? Diese Frage stellen sich nicht nur immer mehr junge Frauen.
Die Garantie einer stabilen Partner- und damit Elternschaft, die noch immer unbefriedigende Betreuungssituation von Kitas, Schulen und Hortplätzen, die Organisation während der Ferienzeiten hat dazu geführt, dass sich immer mehr Frauen bewusst gegen Kinder entscheiden. Sicher ergibt sich nicht zwangsläufig daraus, dass frau nur glücklich mit Kind sein kann, doch die Möglichkeit, Beruf und Familie, auch als alleinerziehende Mutter (Laut einer aktuellen GEWIS-Umfrage wurden 47 Prozent aller ledigen Mütter in Deutschland während der Schwangerschaft von ihrem Partner verlassen), miteinander verbinden zu können, sollte gegeben sein.
Drei wichtige Bücher zu diesem noch immer aktuellen Thema möchten wir Ihnen im Herbst 2004 vorstellen.
"Die Kunst, in Deutschland Kinder zu haben" von Karen Pfundt ist im Berliner Argon Verlag erschienen.
Karen Pfundt plädiert in ihrem Buch sehr stark für eine geteilte
Verantwortung für Kinder: Geteilt sowohl zwischen Familie und Staat (Stichwort Betreuungsangebote und -qualität) als auch zwischen Männern und Frauen (Stichwort egalitäre Elternurlaubs-, Steuer- und sonstige Modelle).
Karen Pfundt beschreibt in ihrem Buch, welche Strukturen und Mentalitäten in Deutschland verhindern, dass Familienglück und berufliche Selbständigkeit auch für Frauen vereinbar sind. Sie zeigt, wo und wann in den letzten Jahrzehnten die Weichen falsch gestellt wurden und welche hartnäckigen Traditionen einem modernen Familienbild entgegenstehen. Sie berichtet davon, welche politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen zur gleichen Zeit in Frankreich oder den skandinavischen Ländern gefällt worden sind und wie sich dort die Familienbilder gewandelt haben. Und sie erklärt, was wir uns von unseren NachbarInnen abschauen müssten, um auch hierzulande ein Leben mit Kindern wieder möglich zu machen.
Die Autorin untersucht darin aus deutscher und europäisch-vergleichender Perspektive die so unterschiedlichen Möglich- bzw. Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es ist ein nicht polemisches, sondern hintergründiges Buch, das einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte liefert.
Zur Autorin:
Karen Pfundt hat in Toulouse, München und Berlin Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie studiert. Seit 1994 ist sie Radiojournalistin und moderiert verschiedene Kultur-Magazine im öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Berlin
Karen Pfundt
Die Kunst, in Deutschland Kinder zu haben
Gebunden. 350 Seiten
18,90 Euro (D) / 32,10 sFr
ISBN 3-87024-593-X200253293075"
"If pigs could fly - Wenn Schweine fliegen könnten" . Die Hausfrauenrevolution von
Marie Theres Kroetz-RelinSolidarität und Bestätigung, Mütter-Streik und Oma-Leihservice: Marie Theres Kroetz-Relin zeigt, was Hausfrauen heute fordern und wie sie wirklich sind - zornig und trotzig, heiter und warm, authentisch und ganz nah dran.
Schon der Titel "If pigs could fly - Wenn Schweine fliegen könnten" lässt ahnen, was in diesem Buch auf die Leserin zukommt.
Die Message: Das Unmögliche möglich machen: Hausfrauen hätten ein festes Gehalt, wären im Alter mit einer eigenen Rente abgesichert, wegen ihrer Verantwortung die wahren Heldinnen und würden nicht als brave Muttis belächelt. Anders die Realität: Ein hektischer und oft einsamer 16-Stunden-Tag als Putzfrau, Köchin und Erzieherin, Sekretärin, Chauffeurin und Buchhalterin, als Kinderärztin, Friseuse, Ernährungsexperte, Psychotherapeutin und Haushaltsmanagerin in einem. Und dabei immer die verständnisvolle Mutter und anspruchslose Geliebte sein. Hausfrau sein hat viele Gesichter - Marie Theres Kroetz-Relin, die stellvertretend für alle "Nur-Hausfrauen" zu Solidarität und Veränderung aufruft, versammelt die mutigsten, provozierendsten und spannendsten
Texte aus der Bewegung von AutorInnen wie Erich Fromm, Luisa Francia, Sibylle Dawson, Lisa Fitz u.v.a. Zur Autorin:
Marie Theres Kroetz-Relin, geboren 1966, Tochter von Maria Schell und Veit Relin, ging mit 16 allein nach Paris, um Schauspielerin zu werden, und gewann 1986 die Goldene Kamera als beste Nachwuchsschauspielerin. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter wurde sie Fulltime-Hausfrau. Sie lebt mit ihrem Mann , dem Dramatiker Franz Xaver Kroetz, und 3 Kindern auf Teneriffa und im Chiemgau. Im November 2002 gründete sie die "Hausfrauenrevolution", die täglich wächst. Mehr zur Autorin und ihrer Initiative:
www.hausfrauenrevolution.com
If pigs could fly
Die HausfrauenrevolutionMarie Theres Kroetz-Relin
14,90 Euro (D) / sFr 26,80
ISBN 3-8225-0657-5
240 Seiten. Einband: kartoniert
Kabel Ernst Verlag, erschienen Oktober 2004
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