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Beitrag vom 13.11.2013
Madeleine L´Engle - Die Zeitfalte
Claire Horst
Viele LeserInnen kennen den Titel wahrscheinlich noch aus ihrer Kindheit: Der Roman, auf dem diese Graphic Novel basiert, gehört mit zehn Millionen verkauften Exemplaren zu den beliebtesten ...
... Jugendbüchern überhaupt.
Und auch, wenn das Buch schon im Jahr 1962 erstmals erschienen ist, lässt es sich heute noch mit genauso viel Genuss und Spannung lesen. Denn die Elemente der Geschichte sind noch immer faszinierend. Um Familie geht es da, um die Liebe unter Geschwistern, um das Leben als AußenseiterIn und um die großen philosophischen Fragen.
Darum ist die Erzählung um drei Kinder, die durch Zeit und Raum reisen, auch nicht einfach eine Science-Fiction-Geschichte, sondern auch eine Geschichte der Liebe und der Solidarität. Denn Auslöser für ihre Reise ist zum einen eine große Gefahr, die der gesamten Welt droht, zum anderen aber das Verschwinden ihres Vaters, der als Wissenschaftler auf der Spur genau dieser Gefahr war. Bis er plötzlich verschwand. Unterstützt von drei geheimnisvollen alten Frauen, müssen die Kinder ihren ganzen Mut zusammennehmen, um ihren Vater und nicht zuletzt die ganze Welt zu retten.
Die LeserInnen erleben dieses große Abenteuer aus der Sicht der 14-jährigen Meg mit. Anders als ihr kleiner Bruder hat sie keine ungewöhnlichen Fähigkeiten. Sie kann weder Gedanken lesen, noch rechnen wie ein Computer. Sie hat aber andere, ganz menschliche Fähigkeiten, die sie und ihre FreundInnen retten werden: Ihre Ungeduld, ihren Zorn und nicht zuletzt ihre Liebe. Und damit kann ihr Gegenüber, das abgrundtief Böse, nicht mithalten...
Auch wenn die Geschichte streckenweise arg pathetisch wirkt und die zentrale Botschaft von der alles rettenden Kraft der Liebe ein wenig banal erscheint, liest sich die Geschichte doch immer noch genauso spannend wie zu Kinderzeiten. Und ganz nebenbei wird mathematisches Grundlagenwissen vermittelt, Einsteins Relativitätstheorie in ein paar Sätzen verständlich gemacht.
Die Umsetzung durch Hope Larson macht aus der Fantasy-Erzählung ein wahres Kunstwerk. Mit einfachen und klaren Strichen gibt sie den Figuren einen klar konturierten Charakter und schafft es gleichzeitig, Grauen und Hoffnung, die unendlichen Weiten des Universums wie den vertrauten heimatlichen Garten der Kinder abzubilden.
Die Originalversion der Geschichte ist mit diesem Band nicht beendet. Denn die Handlung um die Geschwister Meg und Charles sowie ihren Freund Calvin hat L`Engle noch in zwei weiteren Bänden bearbeitet: "Der Riss im Raum" und "Durch Zeit und Raum". Ob diese auch von Larson bearbeitet werden? Zu wünschen wäre es.
AVIVA-Tipp: "Die Zeitfalte" eignet sich als leichte Lektüre für nostalgische Erwachsene ebenso wie als Jugendroman. Die grafische Umsetzung durch die preisgekrönte Zeichnerin Hope Larson überträgt die etwas altmodische Geschichte gelungen in die Gegenwart.
Zur Autorin: Madeleine L´Engle, 1918-2007, wuchs in den USA und Europa auf und arbeitete zunächst als Schauspielerin am Theater, um sich schließlich ganz dem Schreiben zu widmen. Nachdem sie jahrelang vergeblich einen Verlag für "Die Zeitfalte" gesucht hatte, erschien der Roman 1962 doch noch - und wurde ein Welterfolg, für den Madeleine L´Engle mit der Newberry Medal ausgezeichnet wurde. (Verlagsinformationen)
Hope Larson wurde 1982 geboren. Sie ist Illustratorin und Cartoonistin. Für "Die Zeitfalte" wurde sie mit dem Eisner Award 2013 in der Sparte "Bester Comic für Teenager" ausgezeichnet.
Hope Larson im Netz: www.hopelarson.com
Madeleine L`Engle, Hope Larson
Die Zeitfalte
Atrium Verlag, erschienen im Oktober 2013
392 Seiten, gebunden
24,95 Euro
ISBN 978-3-85535-441-2
Diesen Titel können Sie online bestellen bei FEMBooks
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