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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 20.03.2008


Willa Cather. Meine Antonia
Sabine Grunwald

Mit der lebensklugen Antonia, einer armen Einwanderin, hat die Autorin Willa Cather eine Frauenfigur erschaffen, die als eine der großen Pionierinnen den amerikanischen Westen mit erschlossen hat.




Willa Cather lässt Antonias Geschichte aus der Sicht ihres Begleiters aus der Kindheit von Jim erzählen, der zusammen mit ihr in der unendlichen Weite Nebraskas eine neue Heimat findet.

Antonia Shimerda kommt zusammen mit ihrer Familie aus Böhmen und kann nicht mehr Englisch als die Worte: "Wir fahren Black Hawk, Nebraska." Bitterarm haust die Familie anfangs in einem Erdloch und ist auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen.
In Jim findet Antonia bald einen wahren Freund und Helfer. Das wissbegierige Mädchen lernt schnell und lässt sich weder von der harten Arbeit, noch dem Tod ihres Vaters demoralisieren, der schließlich desillusioniert Selbstmord begeht. Das willensstarke, lebenslustige Landkind kommt in die nächste Stadt und arbeitet bei der wohlhabenden Familie Harling als Dienstmädchen.
Hier lernt sie eine Menge und wird in der Familie wohlwollend aufgenommen, bis sie wegen ihres unbändigen Freiheitsdrangs eine andere Entscheidung treffen muss und ihr Schicksal couragiert selbst in die Hand nimmt...

Zur Autorin: Willa Cather (geboren 07.12.1876 in Winchester/Virginia, gestorben 24.04.1947 in New York City) zog als Achtjährige mit ihren Eltern von Virginia nach Nebraska, wo sie mit der weiten Prärie und den Einwanderern aus der Alten Welt Bekanntschaft schloss. Die Erfahrungen eines Neben- und Miteinander verschiedener Ethnien, Religionen und Kulturen prägten sie tief. Obwohl sie als Lehrerin, Redakteurin und Schriftstellerin vor allem in New York lebte, setzte sie mit ihren Werken der Prärie des amerikanischen Westens ein literarisches Denkmal. Sie erhielt 1923 den Pulitzerpreis und gilt als eine der großen amerikanischen Erzählerinnen. Als Sinclair Lewis 1930 den Literaturnobelpreis erhielt, bemerkte er, dass die Auszeichnung eigentlich Willa Cather gebühre. Cathers Leben war geprägt von mehreren stürmischen, oft unglücklichen Lieben, bis sie mit der Lektorin Edith Lewis eine mehr als 40 Jahre andauernde Partnerschaft einging. (Quellen: Knaus Verlag und Querverlag)

Im April 2008 wird im Knaus Verlag der Roman "Lucy Gayheart" von Willa Cather erscheinen. Die Darmstädter Jury hat "Meine Antonia" zum Buch des Monats März 2008 gewählt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus SchriftstellerInnen, JournalistInnen und LiteraturkritikerInnen, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben, dessen literarische Qualität es verdient, öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Begründung der Jury: "Die Wiederentdeckung einer großen, zeitlosen Erzählerin". Weitere Infos unter: www.darmstadt.de/kultur/literatur/buch/index.html
Aufmerksamkeit verdient hat auch die Cather Foundation. Informationen zu der 1955 gegründeten "The Willa Cather Pioneer Memorial and Educational Foundation" (Cather Foundation) finden Sie unter: http://willacather.org/

AVIVA-Tipp: Mit dem 1918 verfassten Roman " Meine Antonia" hat Willa Cather den mutigen und starken EinwanderInnen aus der Alten Welt ein literarisches Denkmal gesetzt. Ihr Roman ist eine Hommage an die SiedlerInnen, die mit Zähigkeit und Ausdauer dafür kämpften, dass ihre Kinder als "AmerikanerInnen" ein besseres Leben führen konnten.


Willa Cather
Meine Antonia

Aus dem Amerikanischen von Stefanie Kremer
Mit einem Nachwort von Elke Schmitter
(My Antonia, Houghton Miffin Company, Boston 1918)
Knaus Verlag, erschienen Februar 2008
Gebunden, 320 Seiten
19,95 Euro
ISBN 978-3-8135-0312-8


Literatur

Beitrag vom 20.03.2008

Sabine Grunwald