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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 20.06.2008


High Society – Amerikanische Portraits des Gilded Age
Denkert ,Berscheid

Der Katalog zur Ausstellungsserie "150 Jahre amerikanische Kunst: 1800 -
1950" zeigt repräsentative Portraits des ´vergoldeten Zeitalters´. Die Werke sind bis 31. August 2008 in Hamburg zu sehen.




Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, nach Mark Twains Roman "The Gilded Age: A Tale of Today" (1873) als "vergoldetes Zeitalter" bezeichnet, war geprägt von Gegensätzlichkeiten: mit fortschreitender Industrialisierung kamen sowohl neuer Reichtum als auch wachsende Armut. Die Bourgeoisie scheute sich nicht, ihren wirtschaftlichen Erfolg mit Statussymbolen wie großen Villen und teurem Schmuck Ausdruck zu verleihen. Die Kunstinteressierten der gehobenen Klasse nutzten vor allem das Portrait als Mittel ihren Reichtum zu verdeutlichten. Die daraus folgende große Nachfrage nach begabten MalerInnen veränderte den amerikanischen Kunstmarkt nachhaltig.

Daraus ergab sich auch eine Chance für weibliche Künstler, die jedoch - damals wie heute - zahlenmäßig in der Minderheit waren. Besonders interessant ist dazu das Kapitel "In dieser schwierigen und überraschenden Kunstgattung" in dem die Autorin Sylvia Yount sich speziell mit den Herausforderungen und Problemen der Malerinnen jenes Zeitalters auseinandersetzt.
In "High Society – Amerikanische Portraits des Gilded Age" sind Cecilia Beaux (1855 – 1942), Mary Cassatt (1844 – 1926), Lydia Field Emmet (1866 – 1952) und Lilla Cabot Perry (1848 – 1933) vertreten.

Den Hauptteil des Buches macht der Katalog der ausgestellten Werke aus. Zu jedem der rund 45 ausgestellten Portraits wird Biographisches zu den abgebildeten Personen sowie Informationen zu den KünstlerInnen geliefert. Zusätzlich finden sich am Ende des Buches ausführliche Biographien zu allen ausgestellten MalerInnen. Der Ausstellungs-Katalog enthält neben zahlreichen Abbildungen der präsentierten Werke viele Hintergrundinformationen. Der interessierten Leserin wird so zunächst die Bedeutung der Portraitmalerei nähergebracht. Ausführlich wird zudem auf die Epoche des "Gilded Age" eingegangen, die AutorInnen legen hier den Fokus auf New York als Sammelpunkt der reichen Gesellschaft.

AVIVA-Tipp: Wem der Besuch der Ausstellung "High Society. Amerikanische Portrait des Gilded Age" nicht genügt, soll dieser Katalog ans Herz gelegt werden. Neben den herrlichen Abbildungen aus der Werkschau bieten die Texte umfangreiches Hintergrundwissen über die geschichtlichen Umstände, die Kunst sowie die großen MeisterInnen dieser Epoche. Der mit Liebe zum Detail aufbereitete Bildband lädt ein zum aufmerksamen Lesen und immer-mal-wieder Durchblättern.

Zur Ausstellung: High Society. Amerikanische Portraits des Gilded Age
vom 7. Juni bis 31. August 2008
im Bucerius Kunst Forum gGmbH, Rathausmarkt 2, 20095 Hamburg

Mit High Society. Amerikanische Portraits des Gilded Age setzt das Bucerius Kunst Forum seinen dreiteiligen Ausstellungszyklus 150 Jahre Amerikanische Kunst: 1800 – 1950 fort. Die Reihe schließt im kommenden Jahr mit der Ausstellung "Modern Life. Edward Hopper und seine Zeit" (9. Mai bis 16. August 2009).

High Society. Amerikanische Portraits des Gilded Age
Hrsg. von Ortrud Westheider und Michael Philipp

Hirmer Verlag, erschienen Juni 2008
Beiträge von Barbara Dayer Gallati, Dorothee Hansen, Eric Homberger, Ortrud Westheider und Sylvia Yount.
216 Seiten, 52 Tafeln in Farbe, 70 Abbildungen in Farbe und 61 in Schwarz-Weiß.
Gebunden, Schutzumschlag.
ISBN: 978-3-7774-4185-6
34,90 Euro


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Beitrag vom 20.06.2008

AVIVA-Redaktion