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Beitrag vom 27.11.2007
Das lesbisch-schwule Babybuch. Neuauflage herausgegeben von Uli Streib-Brzic
Franziska Eva-Maria Steier
Ich und Kinder? Schwule Väter und lesbische Mütter sind längst keine Seltenheit mehr, für den Staat bis heute trotzdem noch keine Selbstverständlichkeit. Der Ratgeber zu Kinderwunsch und...
... Elternschaft beantwortet zusammengefasst die wichtigsten Fragen zur aktuellen deutschen, schweizerischen und österreichischen Gesetzeslage.
Wer hat sich nicht schon die Fragen gestellt, wie das eigentlich mit künstlicher Befruchtung bei Lesben ist, ob sie schlechtere Chancen haben Adoptiveltern zu werden, oder ob schwule Pflegeväter mittlerweile als "geeignet" empfunden werden. An wen kann man sich vertrauensvoll wenden, ohne dass man gleich vom Kinderwunsch abgehalten wird, und wie sieht es aus, wenn man bereits ein Kind hat? Weil sich seit 1996, der Erstveröffentlichung dieses Ratgebers, vieles in Sachen homosexueller Elternschaft geändert hat, wurde das Buch auf den neuesten Stand gebracht, damit die (angehenden) schwulen Väter und lesbischen Mütter nicht den Überblick verlieren.
Die Themen werden in fünf Kapiteln behandelt, die übersichtlich strukturiert sind und das notwendige rechtliche Grundwissen vermitteln. Dazwischen lockern Zeichnungen von Eva Wagendristel die juristischen Inhalte auf. "Das lesbisch-schwule Babybuch" soll Ratsuchenden im gesamten deutschsprachigen Raum helfen, allerdings sind die Erläuterungen für die Schweiz und Österreich teilweise kürzer gefasst und erklären lediglich, was im Gegensatz zu Deutschland anders ist. Sie setzen somit voraus, dass der betreffende Absatz beim Lesen nicht übersprungen wurde.
Zum Kapitelende veranschaulicht noch einmal ein Beispiel aus der Praxis, wie der Alltag von Eltern aussehen kann. Der ausführliche Anhang enthält Adressen von Verbänden, Netzwerken und Beratungsstellen sowie Literaturtipps zum Weiterlesen.
Der Ratgeber behandelt die lesbischen Seiten homosexueller Elternschaft sehr intensiv, jedoch wird zum Beispiel nur kurz erwähnt, dass Leihmutterschaft in Deutschland illegal ist und schwule Paare deswegen Leihmütter im Ausland für ihren Kinderwunsch suchen müssen. Auf das kontrovers diskutierte Thema "Erziehung durch homosexuelle Eltern" wird in dieser Veröffentlichung nicht eingegangen, die Herausgeberin hat sich dazu eingehend in "Und was sagen die Kinder dazu? Gespräche mit Töchtern und Söhnen lesbischer und schwuler Eltern" beschäftigt.
Zu den Autorinnen:
Sabine Bangert, Journalistin, tätig als Referentin unter anderem für berufliche Bildung und Frauenpolitik, Berlin
Cornelia Burgert, Sozialpädagogin, Mitarbeiterin im Feministischen Frauen Gesundheitszentrum (FFGZ), Berlin
Dr. Anna-Hochreuter, Juristin, Mitarbeiterin im Ministerium für Bauen und Verkehr, Nordrhein-Westfalen
Lela Lähnemann, Dipl.-Pädagogin, Mitarbeiterin im Fachbereich gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Senatsverwaltung für Jugend und Familie, Berlin
Gisela Leppers, Rechtsanwältin, Tätigkeitsschwerpunkt Familienrecht, Berlin
Gertrud Müller, Fürsprecherin und Notarin, Tätigkeitsbereich Ehe-, Partnerschafts- und Erbrecht, Bern
Michaela Tulipin, Rechtsanwältin, Tätigkeitsbereich Arbeits- und Familienrecht, Berlin
Zur Herausgeberin: Uli Streib-Brzic, Soziologin und Mutter, ist lesbisch verheiratet und lebt in Berlin. Sie arbeitet im Trainings-, Beratungs- und Fortbildungsbereich zu den Themen Gewaltprävention und konstruktive Konfliktlösung und als systemische Therapeutin mit Jugendlichen und Erwachsenen. 1996 erschien die erste Fassung des Rechtsratgebers, 2005 veröffentliche sie zusammen mit Stephanie Gerlach "Und was sagen die Kinder dazu? Gespräche mit Töchtern und Söhnen lesbischer und schwuler Eltern"
AVIVA-Tipp: Das Buch ist durch seine Aktualisierung unentbehrlicher denn je für lesbische Mütter, schwule Väter und alle, die es werden wollen – auch wenn die Beispiele sich weiterhin größtenteils an Lesben im deutschen Rechtssystem orientieren.
Uli Streib-Brzic
Das lesbisch-schwule Babybuch
Querverlag, erstmals erschienen März 1996. Überarbeitete Neuauflage, erschienen September 2007
163 Seiten, kartoniert
ISBN: 978-3-89656-149-7
Preis: 14,90 Euro