AVIVA-Berlin >
Kunst + Kultur > Music
AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 -
Beitrag vom 04.06.2019
Miley Cyrus - SHE IS COMING
Saskia Balser
Mit coolem Sound und selbstbewussten Texten meldet sich Miley Cyrus zurück und läutet eine neue Ära ein: "SHE IS COMING" ist die erste von drei neuen EPs, die zusammen das Studioalbum "SHE IS: MILEY CYRUS" bilden.
Wer Miley Cyrus noch als Hannah Montana kennt, dürfte überrascht, wenn nicht sogar schockiert über die Verwandlungen sein, die sie durchlebt hat, seitdem sie mit 13 Jahren zur Disney-Sensation wurde. Besonders ihr Auftritt bei den MTV Music Awards im Jahr 2013 löste einige Furore aus, weil sich die bislang "brave" Popsängerin von einer völlig neuen Seite zeigte: provokativ, anzüglich, selbstsicher.
Mittlerweile ist Miley Cyrus 26, hat bereits sieben Alben veröffentlicht, ist Gründerin der "Happy Hippie Foundation", einer gemeinnützigen Organisation, die unter anderem LGBTQ- und obdachlose Jugendliche unterstützt und ist nach wie vor auch als Schauspielerin aktiv. Ab dem 5. Juni 2019 ist sie beispielsweise in der EMMY-Award prämierten Netflix-Serie "Black Mirror" zu sehen.
Auf ihrer aktuellen EP mit dem zweideutigen Titel "SHE IS COMING" zeigt Cyrus einerseits, dass sie eine neue Phase ihres Lebens erreicht hat, sie erwachsener und reflektierter geworden ist und andererseits, dass sie sich treu geblieben ist und ihre wilde Seite nicht aufgegeben hat – weil sie zu ihr gehört. Das macht sie direkt in der ersten Zeile des Albums deutlich, wenn sie singt "Hallelujah, I´m a freak."
Die Single "Mother´s Daughter" ist eine eingängige Pop-Hymne voll von feministischen Statements. Cyrus spricht von weiblicher Selbstbestimmung und Empowerment. Sie macht deutlich, dass sie sich als erwachsene Frau nicht von anderen Menschen einschränken lässt, sondern auf ihrer Freiheit besteht: "Don´t fuck with my freedom, I came up to get me some, I´m nasty, I´m evil. Must be something in the water or that I´m my mother´s daughter".
In "Unholy" erfahren die Hörer*innen, wie Cyrus mit dem Druck umgeht, der von der Presse ausgeht und ihrem Leben im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit geschuldet ist. Dabei thematisiert sie auch ihr immer wieder ständig wechselndes Image: "The people calling me obscene. You hate me, you love me, you just wanna touch me. I´m only trying to get some peace. So let me do me."
Die EP ist insgesamt sehr vielseitig, es finden sich darauf sowohl Pop- und R&B- als auch Trapelemente und zwischen Partytracks und Radiohits versteckt sich auch ein ruhiger, ernster Liebessong, in dem sich Cyrus eigene Fehler eingesteht und einen sehr intimen Moment erzeugt.
Trotz der sehr unterschiedlichen Genres wirkt bei Miley Cyrus jeder Song authentisch, die Sängerin beweist ihr Geschick dafür, sich immer wieder neu zu erfinden und dabei sie selbst zu bleiben. Fans auf der ganzen Welt können deshalb gespannt sein auf ihre nächsten zwei EPs, die bereits in Planung sind: "SHE IS HERE" und "SHE IS EVERYTHING".
AVIVA-Tipp: "SHE IS COMING" ist ein Plädoyer für die Unangepasstheit und weibliches Selbstbewusstsein mit starken Songs, die Miley Cyrus´ Entwicklung als Künstlerin zeigen – deswegen hat sie Recht, wenn sie singt "Queen, that´s what you can call me."
Miley Cyrus im Netz: www.mileycyrus.com, www.facebook.com, www.twitter.com
Das 1. Musikvideo zur EP: www.youtube.com
Miley Cyrus
SHE IS COMING
EP, 6 Songs
Stream (Spotify, Apple Music, Youtube)
RCA Records
VÖ: 31. Mai 2019
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
FREE THE NIPPLE. Ab 11. Februar 2016 auf DVD, BLU-RAY mit Lentikular-Cover und DIGITAL
"What is so obscene about the woman´s body?" Initiatorin und Regisseurin Lina Esco und feministische Aktivist_innen, darunter auch Miley Cyrus, wehren sich in den USA gegen die Kriminalisierung von weiblichen Brüsten in der Öffentlichkeit. Die Online-Petition "Schutz für stillende Mütter in der Öffentlichkeit!" macht seit dem 18. Februar 2016 auch in Deutschland auf Diskriminierung aufmerksam. (2016)
Freeheld. Jede Liebe ist gleich. Kinostart 7. April 2016
Die Liebesgeschichte mit Julianne Moore und Ellen Page basiert auf einer wahren Geschichte. Die an Krebs erkrankte Polizistin Laurel Hester wird zur politischen Aktivistin, als ihrer Lebensgefährtin Stacie Andree der Anspruch auf Hinterbliebenenversorgung verwehrt wird. Der Titelsong des Films, "Hands of Love", wurde von Linda Perry geschrieben, die die Lyrics spontan nach dem Screening im Auto verfasst hat. Performt wird der Song von Miley Cyrus. (2016)