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Beitrag vom 29.01.2006
Retrospektive Evelyne Axell
Stefanie König
"L´idole belge du Pop art". Die Ausstellung zeigt das Werk der belgischen Malerin. Bis zum 25. Februar 2006 sind ihre Bilder an zwei verschiedenen Orten in Berlin zu sehen. Eintritt frei.
"Es war ihr nur eine kurze Lebenszeit beschieden, doch sie hinterließ uns eine strahlende Botschaft"
Evelyne Axell wurde 1935 in Belgien geboren und wäre heute 70 Jahre alt, wenn sie nicht schon als junge Frau unter tragischen Umständen ums Leben gekommen wäre.
Vor fast vierzig Jahren erfand die "Amazone der Pop Art" eine bis dato unbekannte Pop-Art. Auf plastischen Materialien entwickelte sie einmalige bildliche Techniken. Farbig und fröhlich malte sie Autos und emanzipierte Frauen, Wildtiere und Paradieslandschaften. Sie wuchs zusammen mit ihrem Bruder in einem gut bürgerlichen Elternhaus auf, und verschrieb sich schon früh der Kunst. Nach ihrer Schulzeit studierte sie am "Conservatoire d´Art Dramatique" in Brüssel.
Sie gab sich den Künstlernamen Axell, ihren Vornamen allerdings verschwieg sie, um sich nicht als Frau erkennen zu geben.
Nach einer Heirat mit dem Filmemacher Jean Antoine und der Geburt des gemeinsamen Sohnes zog sie nach Paris, um sich dort dem Theaterensemble von Julien Bertheau anzuschließen. Sie erreichte einen schnellen Aufstieg als erfolgreiche Darstellerin im Fernsehen und Theater von Paris, und schrieb erfolgreich Drehbücher in Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann.
1963 beschloss sie dann, sich ganz der Malerei zu widmen und nahm Unterricht bei dem bekannten belgischen Maler René Magritte, um ihre Ölmalerei zu verbessern. Ihre ersten Gemälde wurden von Sammlern regelrecht weggeschnappt, private Galerien hatten hingegen anfangs keinen Mut, ihre Bilder auszustellen.
Während die belgischen "Mainstreamkünstler" sich hauptsächlich mit Abstraktion beschäftigten, blieb Axell konsequent figurativ und wurde von den Galerien dafür kritisiert. Dennoch ließ sich ihr Erfolg nicht mehr aufhalten, und unzählige Ausstellungen sowie Reisen unter anderem nach Venedig, London, Moskau, Athen und Mexiko folgten.
Eins ihrer berühmtesten Werke "le joli mois de mai" wurde 1970 zum Hauptwerk "zehn Jahre belgische Kunst" des Kunstvereins in Köln.
Am 10. September 1972 wurde ihre erfolgreiche Laufbahn als Künstlerin dann abrupt mit einem Verkehrsunfall beendet. Sie starb mit nur 37 Jahren.
Nach zahlreichen Retrospektiven in Brüssel, ihrer Geburtsstadt Namur, Ostende, Paris und London, haben sich die französische Gemeinschaft Belgiens und ihre Delegation in Berlin entschieden, der Künstlerin, deren Kunst bis heute aktuell geblieben ist, eine Ausstellung zu widmen.
Die im Berliner Fernsehturm und in der belgischen Botschaft in Berlin stattfindende Ausstellung zeigt etwa vierzig ihrer ersten Bilder, die sie in Öl auf Leinwand gemalt hat, bis zu ihren letzten Werken ( u.a. "Erotomobiles", "die verliebten Hummer"). Einige Zeichnungen und Skulpturen werden ebenfalls zu sehen sein.
Die Ausstellung findet auch im Rahmen der langen Nacht der Museen am Samstag, den 28. Januar 2006, statt.
Ausstellungsdauer: 26. Januar - 25. Februar 2006
Ausstellungsort: Fersehturm - Alexanderplatz Berlin Mitte
Täglich geöffnet von 10 - 22 Uhr
Belgische Botschaft in Berlin
Jägerstraße 52 - 53, Berlin Mitte, U - Bhf Hausvogteiplatz
Wochentags geöffnet von 9 - 17 Uhr
Der Eintritt ist frei
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.evelyne-axell.com