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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 04.01.2005


Sylvia Plath
Sharon Adler

Leben und Sterben der Schriftstellerin mit einer glaubwürdigen Gwyneth Paltrow in der Hauptrolle ab 6.01.2005 im Kino. Leider werden bedeutende biographische Aspekte ihrer Lebensgeschichte ignoriert




Die Dichterin Sylvia Plath, am 27. Oktober 1932 in Jamaica Plain bei Boston geboren, schrieb bereits im Alter von acht Jahren erste Gedichte.

1952 gewann sie einen Schreibwettbewerb und veröffentlichte Texte in "Mademoiselle". 1953 verbrachte sie zusammen mit 19 anderen Frauen aus dem ganzen Land für "Mademoiselle" den Juni in New York.

1953 unternahm sie einen ersten Selbstmordversuch. Sie verkroch sich im Keller und schluckte eine große Anzahl Schlaftabletten. Erst drei Tage später wurde sie von ihrem Bruder entdeckt und ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie sich einer intensiven Behandlung aus Psychotherapie und Elektroschocks unterzog. Diese Therapie nahm sie wenige Jahre später heimlich wieder auf.

1954 machte sie ihren Abschluss summa cum laude am Smith College in Northampton, Massachusetts, und erhielt danach ein Stipendium für das Newham College in Cambridge.

1956: Die Studentin Sylvia Plath will eine erfolgreiche Dichterin werden. An der Uni lernt sie auf der Gründungsparty eines Literaturmagazins den ebenfalls ungemein talentierten Schriftsteller Edward "Ted" Hughes (Daniel Craig) kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten wenige Monate später. Während Ted immer erfolgreicher wird, leidet Sylvia zunehmend unter Depressionen, Eifersucht und einer Schreibblockade.

1957 siedelt das Schriftsteller-Paar nach Amerika über, wo Sylvia Plath eine Stelle an ihrem alten College annimmt, auch, um Ted das Schreiben zu ermöglichen.

Zwei Jahre später kehren sie nach England zurück, und am 1. April 1960 kommt Tochter Frida Rebecca auf die Welt. Im gleichen Jahr erscheint Sylvia Plaths erster Gedichtband "The Colossus".

Eine Fehlgeburt führt 1961 dazu, dass sich Sylvias depressive Stimmungen verstärken. Diese Fehlgeburt wird im Film nicht mit einem einzigen Wort erwähnt. Sohn Nicholas Farrar wird am 17. Januar 1962 geboren. Im Juli 1962 findet Sylvia heraus, dass ihr Mann ein Verhältnis hat - nach sechs Jahren ist die Ehe mit Ted Hughes gescheitert. Zunächst wirkt die Trennung wie eine Befreiung. Endlich kann Sylvia wieder schreiben.

Die letzten Monate ihres Lebens verbringt Sylvia Plath mit den Kindern verzweifelt und vereinsamt in London. Es sind ihre produktivsten. Am 11. Februar 1963 nimmt sie sich das Leben, indem sie in ihrer Küche den Kopf in den Gasofen steckt.

Literatur

"Die Tagebücher" von Sylvia Plath beginnen 1950 und enden im Mai 1962. Ihre letzten beiden Tagebücher hat Ted Hughes vernichtet. (Frankfurter Verlagsanstalt, 500 Seiten, 28 Euro).200256642775"

"Die Glasglocke", Sylvias Plaths einziger Roman, erschien 1963, kurz nach ihrem Tod. Das Buch basiert auf persönlichen Erfahrungen, es schildert den Prozess des Erwachsenwerdens im prüden Amerika der 50er Jahre. (Wagenbach, 160 Seiten, 8,90 Euro)200520850575"

Ebenfalls Sylvia Plaths Erzählband "Die Bibel der Träume" ist stark autobiographisch geprägt. Sie erinnert sich in dem Buch an ihre Kindheit im Haus ihrer Großeltern und erzählt von einer Angestellten in der Psychiatrie, die die Angstträume der PatientInnen sammelt - bis sie später selbst in der Psychiatrie landet. (Piper, 256 Seiten, 8,90 Euro)

Die Gedichtsammlung "Ariel" verfasste Sylvia Plath nur wenige Wochen vor ihrem Tod. Ihr Mann Ted Hughes brachte die Gedichte, aus denen Sylvias Selbstmordabsichten deutlich hervorgehen, 1965 heraus. 1982 wurde Sylvia Plath für "Ariel" postum der Pulitzer-Preis verliehen. (Suhrkamp, 176 Seiten, 14,80 Euro)200295249175"

AVIVA-Tipp: Der Film konzentriert sich in erster Linie auf die Liebesgeschichte zwischen Sylvia und Ted. Dass Sylvia 45 Ablehnungen erfahren musste, bis ihre erste Geschichte veröffentlicht wurde, erfahren wir im Film nicht. Einziger Lichtblick: Hauptdarstellerin Gwyneth Paltrow spielt die Schriftstellerin mit großer Intensität, einfühlsam, leidenschaftlich und überzeugend.


Sylvia
Regie: Christine Jeffs
Drehbuch: John Brownlow
SchauspielerInnen: Gwyneth Paltrow (Sylvia Plath), Daniel Craig (Ted Hughes), Jared Harris (Al Alvarez), Amira Casar (Assia Wevill), Andrew Havill (David Wevill), Sam Troughton (Tom Hadley-Clarke), Lucy Davenport (Doreen), Anthony Strachan (Michael Boddy), Blythe Danner (Aurelia Plath), Michael Gambon (Professor Thomas)

Kinostart: 6. Januar 2005
www.sylviamovie.com



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Beitrag vom 04.01.2005

Sharon Adler