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Beitrag vom 18.03.2003
Ist sie schwer depressiv oder außer sich vor Glück?
Meike Bölts
Die Gruppe SCHÖPFWERK und die Sophiensæle produzieren die deutsche Erstaufführung von Esther Gerritsens Hausfrau.
"Sie spricht mit ihren Kartoffeln, ihre Küchengeräte haben Kosenamen, ihre Partner für den Tag sind der perfide Quizmaster und der liebenswürdige Moderator einer integeren Talkshow. Aber nur für den Tag, denn abends, punkt halb sechs kommt er in die Tiefgarage gefahren: ihr Cowboy. Yippiyippiyeah."
Hausfrau, das ist ein Monolog über die Sehnsüchte, Ängste und Triebe einer scheinbar ganz normalen Frau. Die Hausfrau ist vernünftig und hat sich in ihrem unscheinbaren, unaufgeregten Leben eingerichtet. Die Verantwortung für ihr Leben hat sie abgegeben - an ihren Mann.
Doch der Dauerzustand der Zufriedenheit trügt: Mit der Verantwortung hat sie auch ihr eigenes Leben abgegeben. Dieses will sie zurück. Sie sehnt sich nach Ekstase, nach Lust und nach Neuem. Sie wird ein Macho und erntet Hass, Wut und Aggression.
Esther Gerritsen aus Amsterdam ist eine der wichtigsten jungen Dramatikerinnen der Niederlande und hat mit Hausfrau ein Stück über die Aufopferung, Duldung und Glück und Selbsterfahrung geschrieben. Wir werden nicht linear durch die Geschichte geführt sondern bekommen neun unterschiedliche Blicke auf die Protagonistin in einzelnen Segmenten. Strukturiert wird der Abend durch Musik, die von der Atonalität von Küchengeräten bis zu Geigen und Klarinetten reicht.
Esther Gerritsen: Hausfrau
Premiere: 20. März 2003, 20 Uhr im Foyer
Weitere Vorstellungen: 21. und 22. März 2003
sowie April, Mai und Juni 2003
Regie: Rogier Hardemann
Musik: Fred Kallemein
Mit: Frederike Haas
Infos und Karten unter www.sophiensaele.com
oder per Mail unter karten@sophiensaele.com