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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 25.02.2005


Vielfalt der Stimmen
AVIVA-Redaktion

MaerzMusik, das internationale Festival für aktuelle Musik stellt in über 30 Projekten zahlreiche Uraufführungen, Auftragswerke, Neuproduktionen, bekanntere und selten gespielte Werke vor.




Obwohl gerade erst vier Jahre alt, gelang es MaerzMusik schnell, neues und zahlreiches Publikum für die Musik der Gegenwart zu gewinnen: etwa 14.000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die Veranstaltungen und Ausstellungen im Rahmen der MaerzMusik. Der Erfolg ist sicherlich auch ein Zeichen für die entschiedene Programmatik des Festivals, das sich konsequent als Plattform des Dialogs der vielfältigen und oft wenig miteinander verbundenen Strömungen in der zeitgenössischen Musik versteht.

Das Programm vom 3. bis 13. März 2005, unterteilt sich in mehrere thematisch vernetzte Stränge. Eines der großartigsten Ensembles für Neue Musik eröffnet das Festival: Nach mehr als 15 Jahren gastiert die London Sinfonietta wieder in Berlin mit zwei verschiedenen Programmen. Im Eröffnungskonzert präsentiert das Ensemble sein gefeiertes Projekt Warp Works & 20th Century Masters, in einem durchinszenierten Konzert treffen Musiken bekannter Künstler des Londoner Warp Labels auf Klassiker moderner Musik. Das Thema Musik - Stimme - Text zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm. Dazu gehört die Session #7 des von David Moss initiierten Institute for Living : Workshops, Kurse, Panels und Performances zur Vermittlung und Erforschung des unerschöpflichen Potenzials der menschlichen Stimme. Stimmkünstler sind auch unter den Musikern des regionalen Fokus Musica Brasileira Descomposta: ihre Spezialität ist das ironische Spiel mit bekannten Typen brasilianischer Musik. Bei Musik im Raum steht die plastische Inszenierung von Klang im Raum im Mittelpunkt. Spektakulär ist die Aufführung von Benedict Masons felt/ebb/thus/… durch das Ensemble Modern in einer Fabrik in Oberschöneweide: 48 Musiker spielen das Werk auf über 600 (!) eigens entworfenen und gebauten Instrumenten. Claus-Steffen Mahnkopfs Hommage à Thomas Pynchon sowie Sandeep Bhagwatis "Inside a native land" verbinden die beiden großen Themen des Festivals: Text/Stimme und Raum. Am Ende des Festivals steht ein musikalisches Fest für Dieter Schnebel: die Uraufführung der erweiterten Fassung seiner utopischen Sinfonie X am Vorabend seines 75. Geburtstags.

Weitere Infos
www.maerzmusik.de


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Beitrag vom 25.02.2005

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