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Beitrag vom 01.10.2006
Jem - Finally woken
Silvy Pommerenke
Dido bekommt eine kleine Schwester, und die heißt Jem. Gut, die eine ist eine griechische Göttin, während die andere eher wie eine Marmelade klingt, aber musikalisch liegen die beiden ...
.. .sehr nah beieinander.
Eigentlich ist das Album "Finally woken" von Jem Griffiths ein Rerelease. Bereits 2004 hatte sie beim kleineren Dave Matthews Label ATO gesignt, um nun durch ihre fast erreichten Platinerfolge in den USA und in England bei der großen RCA New York einen Vertrag zu erhalten. Tendenz steigend! Auch in Deutschland ist Jem keine Unbekannte, denn ihr Song "They" wurde auf sämtlichen Radiostationen auf- und abgespielt. Das wird sich mit Sicherheit wiederholen, da Pro 7 ihren Titel "Come on closer" ausgewählt hat, um ihn als neuen Kampagnensong für die Serie "Desperate Housewives" zu benutzen. Bis in den Winter hinein wird uns diese Maßnahme mit Jems Tönen begleiten. Ein guter Grund, sich die Serie einmal zu Gemüte zu führen.
1975 in Wales geboren (das auch unter dem Namen the land of song bekannt ist), steht sie in der Blüte ihrer Jahre. Ihr schönes Ursprungsland hat bereits solch Berühmtheiten wie Anthony Hopkins, Richard Burton, Catherine Zeta-Jones und Shirley Bassey hervorgebracht, die ebenfalls durch besondere künstlerische Begabung hervorstechen. Bereits als dreizehnjährige sang Jem und schrieb Songs, bis sie entschied: ich werde Sängerin! Gott sei Dank kann man da nur sagen. Bis sie ihr erstes Album aufnahm, sollten aber noch einige Jahre vergehen. Erst machte sie noch ihren Abschluss in Rechtswissenschaften an der University of Sussex. Als sie Ende 1999 dann nach London zog, begann sich ihr ganzes Leben zu ändern. Sie traf die richtigen Leute aus dem Musikbusiness – unter anderen Guy Sigsworth, der auch mit Björk zusammenarbeitete – und ein Kontakt zu Madonna wurde hergestellt. Seitdem geht es stetig bergauf, und man kann nur hoffen, dass Jems Karriereleiter weiterhin nach oben geht.
Jem, das ist ein bisschen Trip-Hop ("Finally woken"), ein wenig Dub Elemente ("Save me") oder schlicht und ergreifend Popsongs ("Missing you"). Ihre Hitsingle "They" erscheint daher so bekannt, da das Intro (Bachs Präludium f-Moll, BWV 881) durch die Swingle Singers gesungen wurde. Und dieser Hitsingles nicht genug, hat die kluge Brünette schon einige Lieder zu Filmmusiken beigesteuert und eben einen Song für Madonna geschrieben. Sie ist also schon ganz oben im Pop-Olymp, und das einzige was fehlt, ist eigentlich nur noch ein Nachfolgealbum. Aber daran arbeitet sie bereits hart, wie ihre Website verrät, und nach einem guten Jahr sollten die Fans auch eine neue Scheibe von ihr erwarten dürfen.
Jem im Netz: www.jem-music.net
Weiterhören: Imogen Heap und Dido
AVIVA-Tipp: Jem bietet großartige Easy-listening Musik! Wer sich die zwei CDs von Dido so langsam überhört hat, findet adäquaten Ersatz in ihr. Locker, leicht und unbeschwert, mit manchmal etwas schwermütigem Text. Aber wie sagte die schwedische Frauenrechtlerin Ellen Key einst zu Rainer Maria Rilke: "Aus Qualen Perlen!"
Jem
Finally woken
Label: Sony BMG, VÖ Oktober 2005