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Beitrag vom 06.03.2020
Feministische Wohngeschichte(n) für die Zukunft: BERLIN, BAUHAUS und DARÜBER HINAUS – Teil II. Ausstellung & Veranstaltungsreihe in der alpha nova & galerie futura 21.8.-19.9.2020
AVIVA-Redaktion
Die Reihe setzt sich mit feministischen Ansätzen, Diskussionen und Praxen in Architektur sowie Raum- und Städteplanung auseinander, in denen Geschlechterverhältnisse als vielfältige asymmetrische Vorstellungen von Wohnen, Beziehungsverhältnissen und Berufsleben sichtbar werden. Ausgehend von den Pionierinnen der Architektur in den 1920er Jahren …
…(Fokus des ersten Teils im Herbst 2019) wird im zweiten Teil über die Auswirkungen der zweiten Frauenbewegung auf Architektur, Wohnen und Aktivismus der Bogen bis zur Gegenwart von Wohnen und Moderne in einer widerspruchsvoll globalisierten Ökonomie gespannt sowie feministische und inklusive Alternativen dazu für die Zukunft diskutiert.
Ausstellung
21.8.-19.9.2020 // Mi-Sa // 16:00-19:00 Eröffnung: 21.8.2020 // 19:00
Eine feministische Perspektive für Berlin heute! Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen? (Felicita Reuschling in sub urban, Bd.5 Nr.3, 2017)
Die Ausstellung mit Positionen von fem_arc, Sarah Held, Elke Krasny & Sophie Lingg & Claudia Lomoschitz, Dorothea Nold, Banu Çiçek Tülü, Lena Wegmann & Tabea Latocha und Ina Wudtke widmet sich in Installationen, Fotografien, Sound- und Textarbeiten Stadt- und Raumkonzeptionen aus einer feministischen Perspektive. Die Arbeiten thematisieren gegenwärtige urbane und gesellschaftliche Schieflagen und entwickeln stadtpolitische feministische Visionen für eine diskriminierungsfreie Zukunft. Anhand eines Mappings werden in Zusammenarbeit mit dem Chair for Urban Design and Urbanization des Instituts für Architektur der TU Berlin die Werke im Berliner Stadtraum verortet.
DJ T-INA Darling aka Ina Wudtke präsentiert am Abend der Eröffnung ein konzeptuelles DJ Set mit Protestsongs gegen steigende Mieten und Verdrängung.
Veranstaltungen - ACHTUNG: Die genauen Daten bitte der Website entnehmen
Girl Gangs over Berlin
Workshop mit Sarah Held
In einem zweitägigen Workshop soll mit Hilfe von künstlerischen Interventionen im Stadtraum ein Zeichen gegen Alltagssexismen, sexualisierte Gewalt und die damit häufig einhergehenden Rassismen gesetzt werden. Diskriminierungen und Übergriffe im öffentlichen Raum sollen sichtbar gemacht werden.
Die Teilnehmenden sind eingeladen, sich so wild, rebellisch und gefährlich zu inszenieren, wie sie gerne Belästigern gegenüber treten würden. Aus Fotos, die im Rahmen des Workshops entstehen, werden überlebensgroße Girl Gang Cut-Ups (eine Street Art-Technik, mit der großformatige Abbildungen im öffentlichen Raum geklebt werden können) angefertigt. Gemeinsam wird dann mit Kleister und Bürste der Berliner Stadtraum feministisch und visuell angeeignet. Die Girl Gangs werden an Unorte in Berlin gekleistert – Orte, an denen etwa Übergriffe passiert sind. Der Workshop bietet die Möglichkeit, dem Patriarchat visuell eins überzuziehen. Gleichzeitig schafft er auch Raum für den Austausch über Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten gegenseitiger Unterstützung in Hinblick auf sexualisierte Gewalt und Belästigung. Denn: Du bist nicht allein!
Hinweis: Der Workshop richtet sich an Frauen bzw. an als Frauen gelesene Personen (unabhängig davon, welches Geschlecht ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde), die keine Lust haben auf Belästigungen im Stadtraum. Die Teilnahme ist kostenlos und die Teilnehmendenzahl auf 10 Personen begrenzt. Am zweiten Tag wird ein BVG Ticket benötigt. Der Workshop findet in deutscher und englischer Sprache statt. Anmeldung unter mail@alpha-nova-kulturwerkstatt.de
fem*MAP BERLIN
Mapping- und Rechercheseminar
Kick-Off:ACHTUNG: Die genauen Daten bitte der Website entnehmen
angeleitet von Martha Wegewitz (Chair for Urban Design and Urbanisation CUD am Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin)
Was bedeutet die feministische Aneignung von (Stadt-)Raum für eine kritische Planungspraxis? Welche Rolle spielen Frauen* in Architektur, Planung und Stadtpolitik?
Student*innen setzen sich mit den in der Ausstellung "Eine feministische Perspektive für Berlin heute! Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?" gezeigten künstlerischen Positionen zu feministischen Räumen, Praxen und Visionen in Architektur und Stadtplanung auseinander. Mittels raumanalytischer, künstlerischer und sozialforscherischer Methoden wird eine kartographische Rauminstallation entstehen, die die Positionen im Berliner Stadtraum verortet.
Donnerstag- auf Freitagnacht. ACHTUNG: Die genauen Daten bitte der Website entnehmen
FEMINIST NIGHT SCAPES
Ein Manifest für die Nacht. Kollektiver Nightwalk mit Elke Krasny, Sophie Lingg, Claudia Lomoschitz
In einer feministischen Stadt ziehen FLINT Gruppen durch die Nacht. Sie entdecken Orte, singen, performen Scores, flanieren, cornern, unterstützen einander. Die feministische Stadt ermöglicht Bewegungsfreiheit für alle Körper und Geschlechter. Wie kann das in der realen Stadt erprobt werden?
Treffpunkt: Aral Tankstelle, Vor dem Schlesischen Tor, 10997 Berlin. Die weiteren Orte entscheiden die Teilnehmer*innen während des Walks.
ACHTUNG: Die genauen Daten bitte der Website entnehmen
Kreuzberger Mieter*innenproteste damals und heute
Filmabend und Gespräch mit den Regisseurinnen Cristina Perincioli und Angelika Levi
Kreuzberg gehört uns (BRD 1972, 20 min.)
Regie: Sigrid Fronius, Klaus Bartels, Cristina Perincioli
Miete Essen Seele auf (D 2015, 55,15 min.)
Regie: Angelika Levi
Im Anschluss an das Filmscreening findet ein Gespräch mit den Filmemacherinnen Cristina Perincioli und Angelika Levi statt, das die damalige wie gegenwärtige prekäre Wohn- und Lebenssituation in Berlin-Kreuzberg sowie daraus resultierende Mieter*innenproteste aus genderkritischer und migrationspolitischer Perspektive auf Stadt- und Wohnraum(um)strukturierung fokussiert. (In deutscher Sprache)
ACHTUNG: Die genauen Daten bitte der Website entnehmen
Eine feministische Perspektive für Berlin heute!
Symposium
Das Symposium bringt Praktikerinnen und Theoretikerinnen zusammen, die sich auf unterschiedliche Art emanzipatorischen Projekten in Architektur, Städteplanung und Stadtsoziologie widmen. Ein interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch soll mögliche Antworten auf die Frage nach einer feministischen und nicht-sexistischen Stadt aufzeigen.
Moderation: Caroline Rosenthal (Mietshäuser Syndikat und Netzwerk Immovielien)
In deutscher Sprache
16:00 Begrüßung durch alpha nova & galerie futura und Moderatorin Caroline Rosenthal
16:15 Prof. Dr. Kerstin Dörhöfer (Architektin und Stadtplanerin): "Sozialer Wohnungsbau" – feministische Kritik und Forderungen der 70er und 80er Jahre
17:00 Dr. Meike Schalk (Architektin, Professorin in Städtebau und urbaner Theorie, KTH School of Architecture Stockholm): Feministische (Arbeits-)Welten in der Architektur – Historische, gegenwärtige und zukünftige Formen der Organisation
18:00 Roberta Burghardt (Architektin, coop-disco): Architektur als Mitspielerin & Nanni Grau (Architektin, Hütten und Paläste): Urbane Biotope – Räume emanzipatorischen Handelns
19:00 Bettina Barthel (Sozialwissenschaftlerin, TU Berlin): "Es ist halt kein Außerhalb." – Geschlechterverhältnisse im Gemeinschaftlichen Wohnen
20:00 Dr. Katarina Bonnevier (Architect SAR, founding member of the Architecture, Design and Art Collective MYCKET, Sweden): Touching Architecture or, "hand in glove"
ACHTUNG: Die genauen Daten bitte der Website entnehmen
f_audiowalk
Stadtspaziergang, konzipiert und moderiert von fem_arc
// Treffpunkt und Uhrzeit werden unter www.galeriefutura.de veröffentlicht.
In einem durch Tonaufnahmen angeleiteten Stadtspaziergang erkunden wir feministische Sichtweisen auf den Stadtraum und auf die Architekturen Berlins. Orte, Geschichten und subjektive Raumeindrücke überlagern sich mit den eigenen Eindrücken der Zuhörer*innen.
Die Reihe Feministische Wohngeschichte(n) für die Zukunft: BERLIN, BAUHAUS und DARÜBER HINAUS wurde von Felicita Reuschling initiiert, konzipiert und in kuratorischer Zusammenarbeit mit Katharina Koch und Sylvia Sadzinski (alpha nova & galerie futura) entwickelt. Der zweite Teil findet in Kooperation mit Anna Heilgemeir, Dagmar Pelger und Martha Wegewitz (Chair for Urban Design and Urbanisation CUD am Institut für Architektur der Technische Universität Berlin) und Helle Panke e.V. statt. Felicita Reuschling ist im Juni 2019 verstorben. Die Reihe, deren maßgebliche Ideen- und Themengeberin sie war, soll in ihrem Sinne und in Gedenken an sie als Freundin, Kollegin und scharfsinnige feministische Denkerin und Praktikerin realisiert und fortgeführt werden.
Medienpartner: s u b u r b a n
In Kooperation mit: TU/CUD und Helle Panke e.V.
Veranstaltungsort:
alpha nova & galerie futura
Am Flutgraben 3, 12435 Berlin
U1 Schlesisches Tor, S Treptower Park, Bus 265 Heckmannufer
Fon:030 37005547
mail@alpha-nova-kulturwerkstatt.de
Weitere Infos zur Ausstellung & Veranstaltungsreihe in der alpha nova & galerie futura vom 21.8.-19.9.2020 unter:
www.galeriefutura.de und www.facebook.com/alphanovagaleriefutura
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Feministische Wohngeschichte(n) für die Zukunft: BERLIN, BAUHAUS und DARÜBER HINAUS. Ausstellung & Veranstaltungsreihe in der alpha nova & galerie futura (6.9.-18.10.19)
Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums untersucht die Reihe, wie asymmetrische Geschlechterverhältnisse sich seit den Anfängen der Moderne in Raum- und Städteplanung kontinuierlich fortsetzen und welche Protagonistinnen aus Architektur und feministischer Bewegung diesen mit eigenen Entwürfen und Praktiken entgegengewirkt haben bzw. wirken.
Bauhaus, deine Frauen - Die AVIVA-Retrospektive zum 100. Jubiläum. Literatur, Filme und Bauhäuslerinnen
Die Vereinigung von Kunst und Handwerk am Bauhaus gilt bis heute als modern und revolutionär. Dass am Erfolg der Hochschule auch Frauen beteiligt waren, wird leider zu oft übersehen und nicht ausreichend gewürdigt. Auch die Vertreibung und Ermordung jüdischer Künstlerinnen in der NS-Zeit gerät bei Rückblicken anlässlich des Jubiläums häufig in den Hintergrund. AVIVA-Berlin macht in dieser Übersicht deren Wirken sichtbar.
Lotte Cohn. Eine schreibende Architektin in Israel. Bd. 1: Ausgewählte Schriften (1934–1982) und Bd. 2: Ausgewählte Briefe (1921–1982). Herausgegeben von Dr. Ines Sonder Ein Tagebuch hat die deutsch-israelische Architektin und Stadtplanerin Lotte Cohn nicht geführt, dafür aber unzählige Briefe, Nachrufe, Schriften, Pläne und Skizzen hinterlassen. Besonders an ihren Gebäuden in Tel Aviv wird ihre Verbindung zum sachlichen Bauhausstil sichtbar. Aus dem Konvolut hat die Kunsthistorikerin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität in Potsdam mit dem Forschungsschwerpunkt Architektur- und Kulturgeschichte Israels, Dr. Ines Sonder, diese sorgfältig editiert, deren Werk kuratiert, und damit in Ausstellungen und Publikationen zugänglich gemacht. Erschienen im Neofelis Verlag in der Reihe Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne. (2018)
Theresia Enzensberger: Blaupause
In ihrem Debütroman zeigt die Journalistin und Autorin Theresia Enzensberger anhand der fiktiven Figur Luise Schilling, dass am Bauhaus Gleichberechtigung und Entfaltungsmöglichkeiten für Frauen nur auf dem Papier bestanden. Auch die progressiven Bauhauslehrer waren in ihrem Rollenverständnis alles andere als modern. Frauen sollten deren Meinung nach Weben und nicht Architektur studieren. (2017)
Theoretikerinnen des Städtebaus. Texte und Projekte für die Stadt. Herausgegeben von Katia Frey und Eliana Perotti
Frauen bauen! Das (zu) wenig beachtete Feld - Frauen und die Planung von Städten - wird in dieser Publikation anhand der Schriften und Plänen von Autorinnen und Akteurinnen erstmals aufgearbeitet. (2015)
Ulrike Eichhorn - Architektinnen. Ihr Beruf. Ihr Leben
Gerade einmal ein Drittel der deutschen ArchitektInnenschaft sind Frauen. Ihren Lebens- und Arbeitswegen folgt die Architektin in einer fundierten Recherche und gibt Tipps für Berufseinsteigerinnen. (2014)
Bildcredit für das Foto Teil II: Sarah Held, Gestaltung: Stefanie Rau // Bildcredit für das Foto Teil I: Moira Zoitl, "Küchen Torso – von der Reduzierung der Schritte", Zweikanalvideo Installationsansicht "Domestic Utopias", nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst Berlin, 2013. Foto: Ralf Hoedt