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Beitrag vom 20.08.2013
Apple Stories. Kinostart: 22. August 2013
Britta Leudolph
Der Dokumentarfilm verfolgt die Produktionskette zur Herstellung eines iPhones und macht unter anderem Stationen in einer Zinnmine in Ruanda und bei einem Apple-Zulieferer in China. Dabei zeigt er…
…Seiten des Apple-Konzerns auf, die dieser lieber vor der Öffentlichkeit verbirgt.
Im September 2011 eröffnet in der Hamburger Innenstadt der bis dahin größte Apple Store Deutschlands. Bereits Stunden vor der eigentlichen Eröffnung stehen Hunderte Fans vor dem Geschäft, halten die Nacht durch, um als Erste den Konsumtempel zu betreten. Apples iPhone, iPad und iPod gelten ihnen und vielen anderen als ultimative Lifestyle-Produkte, die sie feiern wie Popstars.
Die Firma Apple lässt sich ihr Image einiges kosten, seit 2007 betrugen die Werbeausgaben für das iPhone und iPad mehr als eine Milliarde Dollar. Abseits der Werbebotschaften gibt sich der Konzern jedoch verschwiegen.
Rasmus Gerlach hinterfragt in dem Dokumentarfilm "Apple Stories" die Produktionskette, die zur Herstellung eines iPhones nötig ist. Er besucht ZinnminenarbeiterInnen in Ruanda, die unter einfachsten Bedingungen in den Minenschächten arbeiten, um einen wesentlichen Bestandteil eines jeden Smartphones zu fördern. Oft besteht Lebensgefahr durch giftige Dämpfe oder einstürzende Schächte, das alles für durchschnittlich 40 Euro im Monat.
Der Apple-Zulieferer Foxconn in China geriet wegen der hohen Selbstmordrate seiner MitarbeiterInnen weltweit in die Schlagzeilen. Gerlach filmt auf dem Fabrikgelände, wie die Firma unter anderem darauf reagiert: Unter den Fenstern der höheren Gebäude sind Netze gespannt, die Herausspringende auffangen sollen.
Ebenfalls in China gelingt es dem Filmemacher, in der Fabrik eines Produktpiraten zu drehen, der Ersatzteile für Apple-Produkte kopiert. Er beliefert Handy-DoktorInnen in aller Welt, denn der Konzern Apple bietet keine Ersatzteile für seine KundInnen an.
Zum Autor: Rasmus Gerlach wurde 1963 in Hamburg geboren. Er absolvierte ein Filmstudium an der Hamburger Kunsthochschule.
AVIVA-Tipp: "Apple Stories" zeigt den heftigen Gegensatz zwischen dem stylischen sauberen Image, das der Apple-Konzern durch millionenschwere Werbekampagnen der Öffentlichkeit suggeriert und dem moralisch äußerst fragwürdigen Geschäftsgebaren, mit dem es seine Milliardengewinne generiert. Es ist zweifelhaft, unter welchen Bedingungen die Rohstoffe für die Herstellung der Smartphones gewonnen werden oder diese fertig gestellt werden. Die Entscheidung des Apple-Konzerns, keine Ersatzteile für ihre Produkte anzubieten, widerspricht jedem Gedanken an Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Der Dokumentarfilm hinterlässt mehr Fragen als er Antworten gibt, weil der Regisseur darauf verzichtet, das Gezeigte zu kommentieren.
Apple Stories
Ein Dokumentarfilm von Rasmus Gerlach
Deutschland 2013, 83 Minuten
Regie: Rasmus Gerlach
Kamera: Thomas Bresinsky, Rasmus Gerlach, Irina Linke, Paul Kulms
Schnitt: Bettina Vogelsang, Rasmus Gerlach
Produktionsleitung: Dunja Hamdorf
Produktion: Moonlightzmovies
Verleih: Real Fiction
Kinostart: 22. August 2013
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