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Beitrag vom 30.05.2008
Sandi Thom – The Pink And The Lily
Silvy Pommerenke
Nach ihrem großartigen Erfolg des Debutalbums schiebt Sandi Thom ihr zweites Album nach. Eingängige Rocksongs, die eine Spur von Folk und Blues in sich tragen und die allesamt...
...mit entspannten Melodien aufwarten.
Vor zwei Jahren machte die junge Schottin von sich reden, als sie sich selbst via Internet und ohne Majorlabel in die Herzen von unzähligen Fans hineinspielte. Durch den großen Zuspruch – man munkelte, dass die anfänglich siebzig HörerInnen innerhalb kürzester Zeit auf mehrere Zehntausend anwuchsen -, wurde denn doch Sony auf die Musikerin aufmerksam, und schwupps, hatte sie einen millionenschweren Vertrag über fünf Alben abgeschlossen. Das Debut "Smile…it confuses people" hielt sich in Großbritannien mehr als zwanzig Wochen auf Platz eins der Charts. Träume wurden wahr, aber es klingt ein wenig zu unkompliziert und zu glatt. Wer weiß, vielleicht war Sony ja schon vorher da? Wie auch immer, der Erfolg gibt Sandi Thom recht, und wenn ihre Musik nicht wirklich das Publikum ansprechen würden, dann wäre die beste PR hinfällig.
Das musikalische Handwerk lernt Sandi Thom aka Alexandria Thom schon sehr früh. Bereits mit vier Jahren übt sie am Klavier und an der Orgel, mit Zwölf schreibt sie ihre ersten Songs und mit achtzehn Jahren zieht sie als Straßenmusikerin quer durch Europa. Zuvor fängt sie ein Studium am Liverpool Institute for Performing Arts an, das von Sir Paul McCartney ins Leben gerufen wurde, und zieht nach ihrem Abschluss nach London. Dort unterzeichnet sie bei einem kleinen Plattenlabel, das Ende 2005 bereits ihre Single "I Wish I Was A Punk Rocker (With Flowers In My Hair)" veröffentlicht. Der erwünschte Erfolg bleibt allerdings aus, so dass Thom die Sache selbst in die Hand nimmt. Was folgt, ist oben genanntes Märchen und ein Re-Release des Punkrock-Songs.
Anspieltipps: Gleich der Opener "Devil`s Beat" geht mächtig ins Blut und dürfte dem Erfolg von "I Wish I Was A Punk Rocker" in nichts nachstehen. Etwas erdiger geht es auf "Saturday Night" zu, das stark an ihre Kollegin Sheryl Crow erinnert. Auf "Beatbox" kommen ihre Wurzeln als Gospelsängerin durch, während "I`m A Human Being" eine Verbeugung vor ihren musikalischen Vorbildern ist. Auch balladeske Songs hat Thom zu bieten, beispielsweise "Mirrors" oder "My Ungrateful Heart", bei dem sie sehr beeindruckend ihre Stimmqualitäten präsentiert. Ein wenig mehr solcher Songs würden dem Album vielleicht ganz gut tun.
Sandi Thom im Netz: www.sandithom.de und auf MySpace
Weiterhören: Sheryl Crow und Duffy
AVIVA-Tipp: Ob nun geschickter PR-Gag oder ob Sandi Thom tatsächlich durch ihre Web-Cam Auftritte aus dem eigenen Wohnzimmer heraus ein Millionen-Publikum erreichte, sei dahingestellt, denn die Schottin überzeugt durch peppige Pop-Rock-Sounds, die ins Blut gehen und auch das neue Album enthält viele hitverdächtige schwungvolle und energiegeladene Songs, die für ein Publikum gemacht sind, das auf eingängige und leicht verdauliche Rocksongs steht.
Sandi Thom
The Pink And The Lily
Label: Sony BMG Music Entertainment GmbH, VÖ: Mai 2008.