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Beitrag vom 19.01.2004
Mona Lisas Lächeln
Sabine Grunwald
"Verheiratete Frauen sind die besten Studentinnen". Das Elite-College Wellesley bildete Anfang der 60er Jahre seine Absolventinnen für die Rolle der idealen Hausfrau an der Seite eines Mannes aus
Massachusetts 1953: Amerika befindet sich auf dem Höhepunkt der Mc-Carthy-Ära.
Die kluge, unabhängige und unkonventionelle Katherine Wilson (Julia Roberts) tritt am Elite-College Wellesly eine Stelle als Kunstdozentin an.
Ihr erklärtes Ziel ist es, die traditionsbewussten jungen Mädchen zu unabhängigem Denken und eigenen Werturteilen zu erziehen. Doch bald stößt sie mit ihren fortschrittlichen Lehrmethoden an die Grenzen des stark reglementierten Lehrinstituts.
Hier wird die weibliche Elite des Landes nicht auf eine unabhängige akademische Laufbahn, sondern auf ein Leben als brave Hausfrau und Mutter, perfekt funktionierende "Ladies" und hübsche Anhängsel an der Seite ihres erfolgreichen Gatten vorbereitet.
Auch die fortschrittliche, lesbische Krankenschwester Amanda Armstrong (Juliet Stevenson) leidet unter der "moralinsauren" Atmosphäre des Colleges. Als herauskommt, dass bei ihr verhütungswirksame Mittel erhältlich sind, löst dies einen Campus-Skandal aus, der in ihrer Entlassung gipfelt.
Die anfängliche Abwehr der Mädchen gegen die liberale Lehrerin schlägt bald in Bewunderung um. Das Vorbild der selbständigen Dozentin ermuntert einige Studentinnen dazu, ihren eigenen Lebensweg zu finden.
Doch auch die emanzipierte Katherine muss im Laufe der Zeit einsehen, dass ihre Werte keine Allgemeingültigkeit besitzen, und Selbstverwirklichung mit ihren Vorstellungen kollidieren kann.
"Mona Lisas Lächeln" zeigt deutlich die Widersprüche der an die Frauen gerichteten Erwartungen, die mit ihren eigenen Träumen und Wünschen bestenfalls minimal vereinbart werden konnten.
Kostüme und Ausstattung erwecken detailgetreu eine Zeit zum Leben, in der ganz vage die ersten Funken dessen aufblitzten, was später als Feminismus das Leben der Frauen veränderte.
Aviva-Tipp:
Die schauspielerische Leistung aller Darstellerinnen und die spannende Entwicklungsgeschichte einer kleinen, privilegierten Schicht kluger Frauen machen den Film zu einem visuellen und intelligenten Kinovergnügen.
Spektakulär auch der Soundtrack
Passend zu den 50ies interpretieren internationale KünstlerInnen wie Seal, Céline Dion, Kelly Rowland, Chris Isaak, Macy Gray, Tori Amos und Barbra Streisand Songs jener Ära. Die erste Single-Auskopplung stammt von Elton John. Sein Stück "The Heart Of Every Girl" dient dem Film als Titelsong. Der Videoclip entstand jüngst in Los Angeles unter der Regie von Nigel Dick (u.a. Oasis, Guns´n´ Roses, Travis).
"Music from the Motion Picture Mona Lisa Smile"
erscheint am 19.01.04
Label: Epic Division Sony Music International
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Das Buch zum Film ist bei Knaur erschienen
Mona Lisas Lächeln (Mona Lisa Smile)
DarstellerInnen: Julia Roberts, Kirsten Dunst, Julia Stiles, Maggie Gyllenhaal, Ginnifer Goodwin, Juliet Stevenson und Marcia Gay Harden
Regie: Mike Newell (4 Hochzeiten und 1 Todesfall, 1994)
Musik: Rachel Portman
Dauer: 115 Minuten
Kinostart: 22.01.2004
USA 2003
FSK: ohne Altersbeschränkung
www.mona-lisas-laecheln.de