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Beitrag vom 21.09.2004
Ausgelesen – Interview mit Eva Maaser
Sabine Grunwald
Eva Maaser, geboren 1948 in Reken, Westfalen. Sie studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie, Kunstgeschichte. Bei Rütten und Loening ist im März 2004 ihr sechster Roman Die Astronomin erschienen
AVIVA-Berlin: Wie sind Sie auf die Thematik ihres Buches aufmerksam geworden und auf welche Art und Weise haben Sie sich mit dem Stoff auseinandergesetzt?
Eva Maaser: Das Thema wurde mir vom Verlag vorgeschlagen. Da Caroline Herschel Tagebuchaufzeichnungen hinterlassen hat, war ich sehr schnell von ihr begeistert, ich habe sozusagen Feuer gefangen und über sie auch eine Liebe zur Astronomie entwickelt. Die nachfolgenden Recherchen, was ihr Umfeld (Familie, Gönner, Kollegen, Konkurrenten), die Zeit und die verschiedenen Orte (Hannover, Bath, London und Umgebung) betrifft, haben mir Spaß gemacht und mich immer tiefer und lebendiger in ihr Leben eingeführt.
AVIVA-Berlin: Was genau fasziniert Sie an Caroline Herschel?
Eva Maaser: Ihre Art, trotz allerhand Handicaps (Mädchen, klein, eigentlich schüchtern) einen eigenen ungewöhnlichen Lebensweg einzuschlagen.
AVIVA-Berlin: Wenn das Buch verfilmt werden würde – wen möchten Sie in der Rolle der Caroline Herschel sehen?
Eva Maaser: Ich kenne mich zu wenig in der Filmbranche aus, um diese Frage beantworten zu können, außerdem kommt es doch sehr darauf an, wie ein Drehbuchautor oder ein Filmregisseur die Person der Caroline Herschel sieht.
AVIVA-Berlin: Was lesen Sie zur Zeit und warum?
Eva Maaser: Rein spaßeshalber mal wieder Umberto Eco, Der Name der Rose.
AVIVA-Berlin: Auf welche Neuerscheinung sind Sie gespannt?
Eva Maaser: Auf viele, ich bin süchtig nach Büchern. Unbedingt lesen möchte ich aber demnächst Oliver Hilmes, Witwe im Wahn, das Leben der Alma Mahler-Werfel.
AVIVA-Berlin: Welches Buch würden Sie niemals verborgen?
Eva Maaser: Niemals ist mir zu strikt. Wenn jemand in meinen Regalen stöbert und mir glaubhaft versichert, unbedingt Margriet de Moors "Virtuosen" ausleihen zu müssen, weil ihn die Spannung auf das Buch sonst umbringt, dem gebe ich es natürlich trotz einiger Bedenken mit.
AVIVA-Berlin: Stellen Sie sich vor, Sie bekämen heute eine Million Euro für Berlin. Welches Projekt würden Sie sofort retten oder ins Leben rufen?
Eva Maaser: Ich würde das Geld für die Berliner Symphoniker spenden, deren Förderung gestrichen werden soll und die von den 5 Berliner Orchestern den größten Anteil an Kinder- und Jugendkonzerten bestreiten. Dafür könnten es auch ein paar Millionen mehr sein.
AVIVA-Berlin: Wer ist für Sie der absolute Shooting-Star (im Kulturleben, weltweit) und wen halten Sie für unterschätzt?
Eva Maaser: Mit Stars habe ich es nicht so sehr, ich schätze mehr die Vielfalt des Kulturlebens.
AVIVA-Berlin: Stellen Sie sich vor, morgen wäre ihr erster Tag als Bundeskanzlerin. Welches Gesetz würden Sie sofort erlassen oder abschaffen?
Eva Maaser: Zum Glück werde ich niemals Bundeskanzlerin, und es drängt mich nichts dazu, mich in eine derartige Rolle hineinzudenken. Mehr soziale Gerechtigkeit bei der Verteilung von Bildungschancen fände ich allerdings sehr wünschenswert.
AVIVA-Berlin: Ihr nächstes Projekt/Buch?
Eva Maaser: Ist eine Geheimsache.
AVIVA-Berlin: Ihr Credo?
Eva Maaser: Möglichst jeden Tag voll auszukosten.
Lesen Sie auch unsere Rezension zu "Die Astronomin"