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Beitrag vom 16.11.2009
Wenn wir zusammen sind
Katharina Liese
Lorraine Lévys zweiter Kinofilm "Wenn wir zusammen sind" ist die Verfilmung des französischen Bestseller-Romans ihres Bruders Marc Lévy. Die wohltuende Romantikkomödie ist eine Hommage an die...
... wahre Freundschaft und Liebe.
Mathias (Vincent Lindon) und Antoine (Pascal Elbé) sind die besten Freunde und beide alleinerziehend. Von ihrem alten Leben genervt und der Irrungen und Wirrungen der Liebe überdrüssig, entschließen sie sich in London zusammen zu ziehen und einen Neuanfang zu wagen. Ihre Kinder Emilie (Garance Le Guillermic) und Louis (Tom Invernizzi) wollen sie gemeinsam erziehen.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt...
Die beiden Männer freuen sich über die neue Lebenssituation. Doch ist dieser mutige Schritt so einfach wie sie denken?
Denn verschiedener könnten die Zwei nicht sein. Antoine, impulsiv und spontan, verlor in Paris durch seine aufbrausende Art seinen Job als Buchhändler. Der Architekt Antoine hingegen ist akkurat und durchstrukturiert. Für das neue kollektive Leben stellt er Regeln und Vereinbarungen auf.
In London beziehen sie zwei Häuser nebeneinander, durchbrechen bald darauf die Wohnzimmerwände und funktionieren die Häuser zu einer großen 4-er-WG um. Besonders Antoine ist auf die Einhaltung der Bestimmungen wie "Keine Frau im Haus" oder "Keine Babysitter" bedacht.
Mathias, der einen französischen Buchladen übernommen hat, macht sich um die einzuhaltenden Regeln dagegen weniger Gedanken, als vielmehr um die attraktive Journalistin Audrey (Virginie Ledoyen), die unerwartet in sein Leben tritt.
Antoine, leidenschaftlicher Hobbykoch und Kontrollfreak, schmeißt den Haushalt und ist wütend, wenn Mathias wieder einmal spät nach Hause kommt. Bohrende Nachfragen bleiben dem frisch Verliebten nicht erspart, was immer häufiger in heftigen Auseinandersetzungen endet. Die Protagonisten erscheinen wie ein Liebespaar, das sich einander ständig rechtfertigt und erklärt. Auch der Nachbarschaft entgehen die Turbulenzen des neuen französischen Haushaltes nicht.
Mit anderen Dingen beschäftigt, bemerkt Antoine selbst die Annäherungsversuche der liebenswerten Floristin Sophie (Florence Foresti) nicht, die dem neu gewonnenen Freundeskreis der "Patchwork-Familie" angehört. Er läuft Gefahr, sein eigenes Glück zu verpassen...
Auch Yvonne ist Teil des neuen Bekanntenkreises. Die Lokalbesitzerin nimmt mit ihrer liebevollen und hilfsbereiten Art die Mutter- und Großmutterrolle ein. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und Gefühle, ob heimlich, leidenschaftlich, verworren oder mütterlich, stehen im Vordergrund. Die vielen bezaubernden Charaktere runden die unterhaltsame Komödie zu einer herzerfrischenden und humorvollen Romanze ab.
Lorraine Lévy ist eine hervorragende Leinwandadaption des französischen Romans gelungen. Ihr Bruder veröffentlichte seinen sechsten Roman "Wenn wir zusammen sind" (Mes amis, mes amours), der innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller avancierte, im Juli 2006. Insgesamt hat Lévy allein in Deutschland rund 1,5 Millionen Bücher verkauft. Bereits mit seinem Debütroman "Solange du da bist" (Et si c`était vrai...) feierte Marc Lévy internationale Erfolge. In 2005 kam der Film, von Steven Spielberg verfilmt und mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle, in die deutschen Kinos.
Nun können sich die ZuschauerInnen hierzulande über eine erneute Romanadaption freuen, deren Umsetzung diesmal in der Familie geblieben ist. Glücklicherweise! Denn wer kann in Sachen Liebe, Familie und Zusammenhalt seine Ideen besser aufgreifen als die eigene Schwester!?
AVIVA-Tipp: Eine heitere Komödie über die Freundschaft und die unvorhersehbaren und angenehmen Gegebenheiten der Liebe. Genau das richtige, um sich an einem verregneten Tag begeistern zu lassen und nebenbei noch das erfrischende französische Savoir-vivre inmitten der britischen Hauptstadt zu erleben.
Zur Regisseurin: Nach einem Abschluss in Kunst und Rechtswissenschaften gründete Lorraine Lévy 1985 das Theaterensemble "La Compagnie de l`Entracte", deren Leitung sie übernahm. Sieben Jahre lang inszenierte sie jährlich eine Aufführung und schrieb in dieser Zeit selbst diverse Stücke bis sie zum Fernsehen wechselte. Mittlerweile ist sie als Drehbuchautorin tätig und schrieb über zwanzig Fernsehfilme und -serien, hauptsächlich Komödien. Derzeit wird ihr Drehbuch zum französischen TV-Historienfilm "Cartouche" verfilmt. 2004 führte sie bei ihrem ersten Kinofilm "The First Time I Turned 20" (La première fois que j`ai eu 20 ans) Regie. Ihr Drehbuch dazu wurde 2002 mit dem Grand Prix du Meilleur Scénariste und 2003 mit dem Prix du Public du meilleur scénario des Premiers Plans Filmfestival in Angers ausgezeichnet. "Wenn wir zusammen sind" ist ihr zweiter Kinofilm und basiert auf dem gleichnamigen Roman ihres Bruders Marc Lévy.
(Quelle: Presseinformation)
Lesen Sie auch unser Interview mit Lorraine Lévy anlässlich ihres ersten Kinofilm "The First Time I Turned 20" (La première fois que j`ai eu 20 ans).
Wenn wir zusammen sind
Originaltitel: Mes amis, mes amours
F 2008
99 Minuten
Regie: Lorraine Lévy
Drehbuch: Lorraine Lévy, Marc Levy, Philippe Guez
Produzent: Dominique Farrugia / F.E.W
Koproduzent: Romain Le Grand / Pathé
DarstellerInnen: Vincent Lindon, Pascal Elbé, Virginie Ledoyen, Florence Foresti, Bernadette Lafont, Mar Sodupe
Verleih: Arsenal Filmverleih
Kinostart: 19. November 2009
Der Film im Netz: www.wennwirzusammensind.de