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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 12.06.2017


4x Paris Paula Modersohn-Becker. Ein Film von Corinna Belz
Yvonne de Andrés

Paris, das Mekka der Kunst, war ihre große Liebe. In der pulsierenden Stadt strömte der Duft der Liberalität, Inspiration und Austausch. Viermal, zwischen 1900 und 1906, reiste Paula Modersohn-Becker nach Paris. Hier konnte die Künstlerin ihre persönlichen und künstlerischen Freiheiten entfalten, malen und studieren. Der Film entstand anlässslich einer Retrospektive zu Paula Modersohn-Beckers Werk im Musée d´art Moderne de la Ville de Paris.




"Ich genieße mein Leben mit jedem Atemzug und in der Ferne glüht, leuchtet Paris", schreibt Paula Becker an ihrem ersten Abend in Worpswede im September 1898.

Der Dokumentarfilm von Corinna Belz ist eine Spurensuche. Es ist ein Dialog in Briefen. Eindringlich thematisieren diese die beiden großen Lieben von Paula Modersohn-Becker: die Kunst und die Stadt Paris. Die französische Metropole hatte eine enorme Anziehungskraft auf die Künstlerin. "Hier, im Zentrum der europäischen Kunst, findet sie den notwendigen Freiraum und die Inspiration, um ihren Weg als Künstlerin der frühen Moderne konsequent und ohne Rücksichten auf die Meinungen ihrer Umgebung zu beschreiten", so Simone Ewald von der Paula Modersohn-Becker Stiftung, Bremen.

Viermal reiste sie zwischen 1900 und 1906 nach Paris. Das erste Mal brach sie in der Neujahrsnacht des Jahres 1900 auf. In der Akademie Colarossi und Julian konnte sie sowohl in der Frauen-, als auch in der Männerklasse, am Aktzeichnen teilnehmen. Täglich besuchte sie die "alten Meister" des Louvre. Diese dienten ihr als Anregung für eigene Malerei. Ihr Skizzenbuch dokumentiert diese Arbeiten. Insgesamt verbrachte sie fast zwei Jahre in der französischen Hauptstadt.

Ihre plastischen, farbigen und humorvollen Briefe erzählen von dem aufregenden Leben im Paris der Belle Époque, vom Besuch von Privatgalerien in der Rue Laffite oder der Entdeckung der Werke des noch unbekannten Paul Cézanne beim Kunsthändler Vollard. Diese Eindrücke, Einflüsse und Begegnungen prägen ihr eigenes Werk und ließen sie zu einer beeindruckenden und eigenständigen Künstlerin heranwachsen. Sie gilt heute als die Wegbereiterin der Moderne in Deutschland.

Zur Regisseurin: Corinna Belz, geboren 1955, studierte Philosophie, sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln, Berlin und Zürich. Corinna Belz ist eine renommierte deutsche Filmemacherin, Drehbuchautorin und Schauspielerin. In den letzten Jahren liegt der Themenschwerpunkt ihrer Beschäftigung auf MalerInnen und LiteratInnen.
Eine Filmauswahl: "Ein anderes Amerika" (2002) zeigt die USA nach den Terroranschlägen vom 11. September. Dieser war für den Grimme-Preis nominiert. Für den Kinofilm "Gerhard Richter Painting" (2011) erhielt sie den Deutschen Filmpreis 2012 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. Es folgten die Dokumentarfilme "Ema auf der Treppe" (2012)
"Peter Handke. Bin im Wald. Kann sein, daß ich mich verspäte" (2016) und "4x Paris Paula Modersohn-Becker" (2016).
Corinna Belz ist Mitglied im Bundesverband Regie.
Weitere Informationen: www.regieverband.de

AVIVA-Tipp: Corinna Belz hat in ihrem wunderbaren Film über die Liebe der Künstlerin Paula Modersohn-Becker zu Paris auch deutlich gemacht, dass deren Weg, eine eigenständige Künstlerin zu werden, steinig und voller Umwege war. Ein sehr schöner, einfühlsamer und wunderbarer Film, der uns die Künstlerin Paula Modersohn-Becker näher bringt.

Eine Produktion von zero one film und RadioBremen in Zusammenarbeit mit ARTE mit Unterstützung des Musée d´art Moderne de la Ville de Paris und der Paula Modersohn-Becker Stiftung.
Der Film zeigt anlässlich einer großen Retrospektive im Musée d´Art Moderne die deutsche Malerin im Paris der Belle Époque.
Erstausstrahlung am 1. Mai 2016 auf ARTE

DVD: 4x Paris Paula Modersohn-Becker
Dokumentarfilm
Deutschland 2016
Regie & Buch: Corinna Belz
Kamera: Piotr Rosolowski
Schnitt: Barbara Gies
Ton: Andreas Hildebrandt
Musik: Christoph Hillmann
26:30 min
Mit ausführlichem Booklet
19,90 Euro
Verleih: zero one film GmbH
www.zeroone.de

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Beitrag vom 12.06.2017

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