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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 12.09.2008


Ein weiter Weg zum Glück
Franziska Nixdorf

Senator Home Entertainment zeigt die Schicksale von zwei Frauen in gegensätzlichen Welten von Armut und Wohlstand, die trotz der Unterschiede den gleichen Wunsch teilen: Ein erfülltes Familienglück.




Nachdem die Pariserin Hélène (Carole Bouquet) großen Erfolg in der Geschäftswelt gehabt hat, wünscht sie sich nun nichts sehnlicher als ein eigenes Kind, um auch ihr privates Glück zu verwirklichen. Doch die ihr in Buenos Aires in Aussicht gestellte Adoption schlägt fehl, da sie verspätet eintrifft und das Kind an jemanden anderes vergeben wurde. Trotz allem gibt sie ihren Traum nicht auf und reist in den Norden Argentiniens, in dem man ohne große Probleme für viel Geld ein neugeborenes Baby kaufen kann. Hélène lernt hierbei eine der ärmsten Gegenden des Landes kennen, in der keine Gesetze, sondern nur Gewalt und Elend existieren. Die Geschäftsfrau aus der Großstadt trifft auf dramatische Weise die alleinerziehende Mutter Juana, die hilflos mit ansehen muss, wie sie ihr Haus und ihren 13-jährigen Sohn Martín an eine kriminelle Jugendbande verliert.

Der Regisseur Juan Solanas thematisiert mit seinem Film "Ein weiter Weg zum Glück" brisante gesellschaftliche Problematiken in Argentinien. Durch den Eintritt der Europäerin Hélène in eine vollkommen andere von Armut, Ungerechtigkeit und Gewalt gekennzeichnete Welt in Südamerika, wird die große soziale Kluft, die auf unserer Welt zwischen Arm und Reich überwiegt, deutlich. Solanas, der gebürtiger Argentinier ist und in Frankreich aufwuchs, zeigt, dass es noch immer Länder gibt, in denen Menschen gesetzlos und ohne soziale Unterstützung um ihr Überleben kämpfen müssen. Sie werden soweit getrieben, ihre Kinder zur Adoption freizugeben, um wenigstens ihnen ein sicheres Leben und eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Gleichzeitig wirft der Film einen Blick auf die wachsende Kriminalität in Argentinien, die bereits von Kindern ausgeübt wird. Sie besuchen nicht die Schule, sondern spielen mit Waffen, nehmen Drogen und berauben ihr Umfeld. Wie schwierig es ist, nicht in diesen Kreis hineinzugelangen, beweist die Rolle des 13-jährigen Martín, der entweder ein Teil dieser Gruppe werden kann oder täglich von ihr terrorisiert wird.

Im Vordergrund steht aber Carole Bouquet in ihrer Rolle als toughe Geschäftsfrau, die auf der Suche nach einem Kind mit Verzweiflung, Wut und Trauer zu kämpfen hat. Die französische Schauspielerin, die 1981 durch ihre Rolle als Melina Havelock in "James Bond 007 – In tödlicher Mission" bekannt wurde, brilliert durch ihre glaubwürdige und sehr emotionale Darstellung und lässt die ZuschauerInnen an einer Welt teilhaben, die jenseits vieler Vorstellungen tatsächlich im 21.Jahrhundert existiert.

AVIVA-Tipp: Der Film "Ein weiter Weg zum Glück" verdeutlicht die Missstände in Argentinien und die traurige Selbstverständlichkeit, mit der Familien auseinander gerissen werden. Die ZuschauerInnen lernen die berührende Geschichte von zwei Frauen kennen, in der eine keinen Ausweg aus der Armut findet und die andere trotz des Geldes ihr perfektes Glück nicht kaufen kann. Ein toller Film, bei dem auf fesselnde Weise zwei Welten zu einer werden.

Ein weiter Weg zum Glück (2005)
Regisseur: Juan Diego Solanas
DarstellerInnen: Carole Bouquet, Mercedes Sampietro, Aymará Rovera
Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
FSK: ab 12 Jahren
Studio: Ufa/DVD
Spieldauer: 103 Minuten
Preis: 19,99 Euro


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Beitrag vom 12.09.2008

AVIVA-Redaktion