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Beitrag vom 02.02.2009
Israelische Filme auf der 59. Berlinale
Tatjana Zilg
Beim Filmfest rund um den Potsdamer Platz werden einige israelische RegisseurInnen ihre neuen Arbeiten präsentieren. Im Panorama wird der Kompilationsfilm "Fucking Different Tel Aviv" gezeigt.
Ein weites Spektrum an Filmen aus dem israelischen Kino der Gegenwart wurde dieses Jahr in die Sektionen Panorama, Forum, Berlinale Special und Generation aufgenommen. Im Wettbewerb findet sich jedoch leider keine israelische Produktion.
Dass Filme aus Israel bei dem Berlinale-Publikum sehr beliebt sind, beweist sich auch an der hohen Anzahl an Wiederholungen von Filmen aus dem Ganzjahres-Kinorepertoire im Rahmen der Sondervorführungen zur Feier des zehnjährigen Jubiläums vom "Panorama Publikumspreis".
Fucking Different Tel Aviv (Panorama)
Regie: Yair Hochner, Avital Barak, Stephanie Abramovic, Elad Zakai, Eran Koblik Kedar, Ricardo Rojstaczer, Nir Ne´Eman, Hila Ben Baruch, Yossi Brauman, Sivan Levy, Eyal Bromberg, Anat Salomon, Sie Gal, November Wanderin, Yasmin Max, Deutschland, Israel, 94 Minuten, Kompilationsfilm
Der dritte Teil der konzeptionellen Serie "fucking different" (der erste Teil wurde in Berlin gedreht, der zweite in New York) ist eine Anthologie von Kurzgeschichten, die unterschiedliche Sichtweisen queerer Sexualität im heutigen Tel Aviv aus dem Blickwinkel von zwölf schwulen und lesbischen FilmemacherInnen anbieten.
Unmistaken Child (Panorama)
Regie: Nati Baratz, Israel, 102 Minuten, Doku
Der Filmemacher aus Tel Aviv begleitet den jungen buddhistischen Mönch Tenzin Zopa bei der Suche nach der Reinkarnation seines verstorbenen Meisters Lama Konchog. Es ist das erste Mal, dass dieses in westlichen Augen äußerst ungewöhnliche Vorgehen zur Benennung eines spirituellen Nachfolgers als Dokumentation festgehalten werden konnte. Tenzin reist durch die tibetische Berglandschaft per Helikopter, Esel und zu Fuß, bis er ein Kind findet, das alle Voraussetzungen erfüllt. Durch die sorgsame Kamera-Beobachtung wird nachvollziehbar, wie langwierig der Prozess ist, mit dem der kleine Junge dazu geführt wird, seinen Platz im Kloster einzunehmen.
Gevald (Kurzfilm, Panorama)
Regie: Netalie Braun, Israel, 16 Minuten
DarstellerInnen: Gil Naveh, Noga Meltzer, Adili Liberman, Samira Saraya
Die gewalttätigen Vorkommnisse bei der Queer Pride Parade Jerusalem 2007 werden durch ein visuelles Erlebnis, das dokumentarische Elemente und künstlerisch-theatrale Szenen ineinander fließen lässt, ins öffentliche Bewusstsein gebracht.
Kashmir: Journey To Freedom (Panorama)
Regie: Udi Aloni, Israel, USA, 72 Minuten, Doku
Der Regisseur, der 2006 mit dem Spielfilm "Forgiveness" am Panorama teilnahm, vermittelt in seinem Dokumentarfilm über Kashmir eindrucksvolle, ungewohnte Blickwinkel auf das von Unruhen und Anschlägen erschütterte Land.
BaDerech Hachutza (A Way Out) (Kurzfilm, Panorama)
Regie: Elad Pankovski, Israel
DarstellerInnen: Arthur Marchenko, Oksana Peshin
Defamation (Forum)
Regie: Yoav Shamir, Israel, Österreich, 93 Minuten, Doku
Dokumentation über das Umfeld der New Yorker Anti-Defamation League (ADL).
A History Of Israeli Cinema (Forum)
Regie: Raphael Nadjari, Israel, Frankreich, 210 Minuten
Adam Resurrected (Ein Leben für ein Leben) (Berlinale Special)
Regie: Paul Schrader, USA, Deutschland, Israel, 102 Minuten
DarstellerInnen: Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Derek Jacobi, Ayelet Zurer
Eynayim Sheli (Point of View) (Kurzfilm, Generation 14plus)
Regie: Avishag Leibovich, Israel
DarstellerInnen: Efrat Aviv, Rivka Michaeli, Alex Salucov
Yalda Gdola (Grown Up) (Kurzfilm, Generation 14plus)
Regie: Dana Neuberg, Israel
DarstellerInnen: Lia Philosof, Roni Tal, Shimon Mimran, Ariela Rubinowich
Wiederholungen im Rahmen von "10 Jahre Panorama Publikumspreis"
Bubot Niyar (Paper Dolls)
Regie: Tomer Heymann
Israel, Schweiz 2005
Knafayim Shvurot (Broken Wings)
Regie: Nir Bergman, Israel 2002
DarstellerInnen: Orli Zilbershatz-Banai, Maya Maron, Nitai Gvirtz
Lemon Tree
Regie: Eran Riklis, Israel, Deutschland, Frankreich 2008
Va, vis et deviens (Geh und Lebe)
Regie: Radu Mihaileanu, Frankreich, Israel 2004
DarstellerInnen: Yael Abelassis, Roschdy Zem, Moshe Agazai, Moshe Abebe
Darüber hinaus werden im Co-Production Market drei israelische Filme vorgestellt (Zugang nur für Akkreditierte aus der Filmwirtschaft). Die ProduzentInnen treffen vor Ort mit interessierten potentiellen KoproduzentInnen und Finanziers zu individuellen Einzelmeetings zusammen.
Im Rahmen der Gala Cinema for Peace www.cinemaforpeace.com, die jedes Jahr parallel zur Berlinale stattfindet, wird der von Egoli Tossell Film Köln produzierte Dokumentarfilm "Menachem und Fred" der israelischen Regisseurinnen Ofra Tevet und Ronit Kertsner den Inspirational Award erhalten. Der Film erzählt die bewegende Geschichte über die außergewöhnliche Wiederbegegnung der jüdischen Brüder deutscher Herkunft Menachem Mayer und Fred Raymes, die den Holocaust in einem französischen Waisenhaus überlebten und deren Wege sich nach dem Krieg trennten, als sie sich für diametral entgegengesetzte Wege des (Über)Lebens entschieden. Während Fred seine jüdisch-deutsche Herkunft verheimlichte und Amerikaner wurde, fand Menachem ein national-religiöses Leben als orthodoxer Jude in Israel.
Mehr Informationen und das detaillierte Programm finden Sie unter:
www.berlinale.de
www.teddyaward.tv