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Beitrag vom 18.03.2008
Real Time Players – deutsch-israelischer Videoblog
Kristina Tencic
Ein innovatives Projekt des ZDF zeigt ab dem 16. März 2008 über sechs Wochen hinweg mit Hilfe von Videotagebüchern das Leben von israelischen und deutschen Jugendlichen und wirft viele Fragen auf.
Zum 60. Jubiläum der Staatsgründung Israels sieht, liest und hört man in deutschen Nachrichten von Angela Merkel, wie sie Israel bereist, Gedenkstätten besucht und Reden über die deutsch-israelischen Beziehungen hält. Doch was sind die deutsch-israelischen Beziehungen? Was meint die Bundeskanzlerin, wenn sie von Austausch spricht? Und wer sind überhaupt "die Deutschen" und "die Israelis"?
Dieser Frage ist das ZDF mit einer einfallsreichen Idee näher gekommen: der öffentlich-rechtliche Sender startete am 16. März 2008 ein Online-Projekt, in dem deutsch-israelische Jugendliche in Videotagebüchern über sechs Wochen hinweg ihr Leben und ihr Land beschreiben. Dabei werfen sie am Ende ihres Blogs eine Frage auf, die sie an ihre "Real-Time-Players" aus dem anderen Land richten. Hierdurch kommt es zu einem indirekten Dialog der Jugendlichen unter sich und mit den ZuschauerInnen.
Die dokumentierten Lebensrealitäten der Jugendlichen sind trotz zahlreicher Unterschiede doch sehr ähnlich: sie sind SoldatInnen, StudentInnen, SchülerInnen und Auzubildende, gehen auf Partys in Tel Aviv und Berlin, jobben in Sderot und Duisburg und beten in Synagogen, Moscheen und Kirchen zwischen Jerusalem und Berlin. Die fünf israelischen und fünf deutschen Jugendlichen zwischen 16 und 23 werden bei der Ausübung ihrer Berufe, Hobbys oder Schulbesuche sechs Wochen lang mit der Kamera begleitet, was die Videoblogs sehr subjektiv, nah und unverfälscht macht. Die Fragen am Ende eines Videotagebuchs ergeben sich aus dem gezeigten Thema. So möchte Shai aus Sderot wissen, wovor die Deutschen Angst haben, da ihre größte Angst die Kassam-Raketen sind, die ihre Stadt bombadieren. Oder etwa die Frage, was denn typisch israelisch ist, nachdem zwei Deutsch-Türkinnen ihre typisch deutschen Eigenschaften aufgezählt haben.
Das Ziel des ZDF war es, das jeweils fremde Land kennen zu lernen, Vorurteile zu beseitigen und einen authentischen Einblick zu erhalten, der idealerweise zu einem besseren Verständnis des Anderen und dem Wegfall der Berührungsängste führt. Ebenfalls soll die Kommunikation über Kommentare und Interagitation stattfinden – die ersten teilweise überraschenden Ergebnisse hierzu kann man schon auf der Website des ZDF nachlesen. Eine Sendung über die gezeigten Videotagebücher wird am Mittwoch, den 7. Mai 2008 in der ZDF-Dokumentation "Rendezvous im Netz" und im ZDF- "Auslandsjournal" ausgestrahlt werden.
Weitere Infos und die Videotagebücher zum Ansehen finden Sie unter: www.zdf.de
(Quellen: israelnetz.com, zdf.de, presseportal.de)