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AVIVA-BERLIN.de 3/5/5785 - Beitrag vom 22.08.2006


Berlin – Tel Aviv – Music – Line Up auf der popdeurope am 07.09.2006
Tatjana Zilg

Beim beliebten Kompaktwochenende des Festivals in der Arena sind am Donnerstag die Grime BlipHopper Jahcoozi, die Electro-Clash Girls Terry Poison und das Botanika-Kollektiv mit Navad Ravid zu sehen




popdeurope 2006 richtet seinen Focus auf Urban Music aus Paris, Nantes,
Tel Aviv und Hamburg. An drei Abenden präsentiert popdeurope die
Migrating Sounds einer neuen Generation. Die innovativsten Trends aus den
Musik-Szenen dieser Städte werden vorgestellt.

Am Donnerstag steht die Berlin – Tel Aviv Connection im Mittelpunkt.
Nicht erst seit die Love-Parade nach Tel Aviv exportiert wurde, stehen die Musikszenen der beiden Metropolen in regem Austausch. Berliner DJs legen seit Jahren in Israels Musikstadt Nr. 1 auf und viele MusikerInnen aus Tel Aviv
leben in Berlin. Headliner beim Berlin-Tel Aviv Abend sind die,
die in Berlin leben und arbeiten.
Die Top-Acts versprechen einen außergewöhnlichen Konzertabend,
bei dem auch visuell viel zu erleben sein wird.

Das Berliner Trio Jahcoozi zählt zu den letzten Acts, die im legendären Underground-Club Eimer gespielt haben. Und sie waren definitiv die erste Band,
die zum Showcase auf einen alten Fischkutter luden, der an der polnischen Ostsee vor Anker lag. Legendär ist auch ihr Dönerlounge-Konzert, das im Hinterzimmer einer Kebabbude in Berlin stattfand. Schon an diesen drei Auftrittssituationen erkennt man: MC Sasha Perera aus London, Producer und Beatmaster Robot Koch sowie Oren Gerlitz aus Tel Aviv (Bass, Gitarre, Sounds) lieben die Freakshow und den ungewöhnlichen Auftritt. Seit der Jahrtausendwende basteln die drei an ihrem Sound, der Elemente aus Ragga, BlipHop, Grime, Garage, Click Pop Illectronica
und Intelligent Dancehall Music vereint.
Nach der ersten EP „Fish“, die 2003 auf dem WMF Label erschien, unterschrieben Jahcoozi einen Plattenvertrag bei Kitty Yo, der erfolgreichsten Brutstätte für den Sound of Berlin. Mit dem Album „Pure Breed Mongrel“ (September 2005) haben Jahcoozi für diesen Sound ein neues Kapitel eröffnet. Ihre Musik biedert sich nirgendwo an, ist sperrig und poppig zugleich und Sasha Perera entwickelt sich zum wortgewaltigsten MC der Stadt. Die Frau, die in Sri Lanka geboren wurde,
in London aufwuchs und nun seit mehr als fünf Jahren in Berlin lebt, lässt
schon mit ihrer Biografie natürlich Ähnlichkeiten mit der britischen Sängerin M.I.A. zu.
Doch spätestens wenn es um die Live-Erlebnisse geht, wird klar, dass Jahcoozi viel mehr zu bieten haben, als die schiere Reproduktion ihrer Platte.
Wer sie gesehen hat weiß, dass es derzeit keine bessere Grime-Show
in Europa gibt.


Beck und Blondie, Vanessa Paradis und die Neptunes, Peaches und Gary Glitter – sie alle könnten bei der Geburtsstunde der Skandal-Girlies Terry Poison einflussreiche HelferInnen gewesen sein. Ein brisanter Mix aus garstigem Elektroclash und amerikanischem Sleaze-Rock ist das Markenzeichen von
Louise Kahn (Lead-Vocals, Keyboards, Gitarren), Petite Meler (Keyboards, Gesang) und Gili Saar (Bass, Keyboards) aus Tel Aviv, die mit ihren hochgradig provokativen Auftritten schon öfter bei konservativen MeinungsvertreterInnen in Israel angeeckt sind.
Sie sehen aus wie das nächste gecastete PR-Product, aber sie sind es nicht.
Denn die drei Frauen samt ihres Produzenten und Beatmasters Bruno Grife spielen nicht nur ein kluges Spiel der Perspektiven – sie machen in erster Linie großartige neue Musik, über die nicht nur die israelische Pop-Presse jubelt.
Bei ihrem Konzert im Amsterdamer Club „020“ haben sie den Anwesenden eine Lektion in Sachen Electronica erteilt, in Berlin rockten sie schon den 103 Club und
in Israel gilt Terry Poison ohnehin als „the most exciting and up-to-date group around.“ (M. Kutner im Ha’ir Magazine).

popdeurope 2006 kompakt
Donnerstag, den 07.09.2006, 20.00 Uhr

rnBerlin – Tel Aviv: Jahcoozi, Terry Poison, Botanika DJs, Robot Koch
arena, Badeschiff, Glashaus, arena club
Eichenstraße 4
12435 Berlin

Mehr Infos unter:

www.jahcoozi.com
www.terrypoison.com
www.popdeurope.de


Jüdisches Leben

Beitrag vom 22.08.2006

AVIVA-Redaktion