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AVIVA-BERLIN.de 3/5/5785 - Beitrag vom 15.04.2006


Filme über Theresienstadt
AVIVA-Redaktion

Das Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum zeigt vom 20.4.-30.4.06 eine Filmreihe. Der 1944 entstandene Propagandafilm "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" ist ein Programmschwerpunkt.




Das Ghetto Theresienstadt, 1941 in der besetzten Tschechoslowakei errichtet, diente den Nationalsozialisten als Mustersiedlung, womit sie der Welt ihre "humanen" Umsiedlungspläne von Juden ins östliche Europa demonstrieren wollten. Dass in Wahrheit von Theresienstadt aus Deportationen tschechoslowakischer Juden in die Konzentrationslager erfolgten, überspielte der Propagandastab des NS-Regimes. Aufgrund der menschenunwürdigen Lebensbedingungen starben über ein Viertel der Häftlinge von Theresienstadt.

Unter dem Programmtitel "Ghetto Theresienstadt" führt das Zeughauskino vom 20.4. - 30.4.06 Dokumentarfilme, den NS-Propagandafilm und einige Spielfilme vor.

20.4.06, 21 Uhr
Theresienstadt sieht aus wie ein Curort

A 1997, R: Nadja Seelich, 51 min.
Ausgangspunkt des Dokumentarfilms sind Tonaufnahmen der Böhmin Josefa Stibitzova, die sie 1948 als Erinnerungen an ihre Deportation aufnahm. Von ihr abgeschickte Korrespondenzkarten sowie Film- und Fotomaterial aus öffentlichen Archiven ergänzen den Film.

21.04.06, 19 Uhr
Multimediavortrag von Karel Pecený
Der Führer schenkt den Juden eine Stadt
D 1944, R: Kurt Gerron, Karel Pecený, 28 min, (Videorekonstruktion)
DarstellerInnen des Propagandafilmes sind jüdischen Häftlinge des Lagers. Der inhaftierte Kabarettist, Schauspieler und Regisseur Kurt Gerron musste die Leitung eines jüdischen Produktionsstabs übernehmen.Seit Kriegsende existieren nur noch einzelne Szenen und Fragmente des Filmes.

21.04.06, 21Uhr
Der Führer schenkt den Juden eine Stadt

D 1944, R: Kurt Gerron, Karel Pecený, 17 min. (Fragment)
(Eintritt frei)

23.04.06, 19.00 Uhr
Daleká cesta - Der weite Weg

CSR 1949, R: Alfréd Radok, D: Blanka Waleska, Otomar Krejca, Zdenka Baldová, Viktor Ocasek, 108 min., OmeU
Im Stil des Expressionismus erzählt der tschechische Regisseur vom Schicksal einer jüdischen Ärztin und ihres tschechischen Manns während der Nazi-Okkupation.

23.04.06, 21 Uhr
Kurt Gerrons Karussell

BRD/NL/CZ 1999, R: Ilona Ziok, 70 min.
Die Regisseurin zeichnet den Lebensweg des bekannten jüdischen Künstlers, der in über 70 Filmen auftrat, in Spielfilmsequenzen und durch Berichte von Zeitzeugen nach. Gerron war in Theresienstadt inhaftiert und wurde 1944 in Auschwitz ermordet.

27.04.06, 21 Uhr und 30.04.06, 19 Uhr
Transport z ráje - Transport aus dem Paradies

CSR 1962, R: Zbynek Brynych, D: Zdenek Štepánek, Ilja Prachar, Ladislav Pešek, Vlastimil Brodský, 93 min., OmeU
Der Spielfilm, entstanden nach einem Buch von Arnošt Lustig, erzählt von der Inspektion eines SS Generals. Aus diesem Anlass wird das Ghetto zur propagandistischen Kulisse umgestaltet.

28.04.06, 19 Uhr
In Anwesenheit des Regisseurs
Von der Hölle ins Paradies oder Chopin hat mich gerettet
D 2005, R: Michael Teutsch, 73 min.
Die Dokumentation zeigt das Leben der erfolgreichen Pianistin Aliza Sommer-Herz in den 1930er Jahren, bevor die "Judengesetze" ihre Auftritte in Europa verbaten. Die 102-Jährige lebt heute in London.

30.04.06, 21 Uhr
Poslední motyl - Der letzte Schmetterling

CSSR, F, GB 1990, R: Karel Kachyna, D: Tom Courtenay, Brigitte Fossey , Ingrid Held, Milan Knažko, Josef Kemr, Jozef Laufer, 109 min., OF dt. eingesprochen
Der Schauspieler Antoine Moreau wird von den Nationalsozialisten gezwungen, eine Aufführung des Kindertheaters vorzubereiten. Damit soll die Delegation des Internationalen Roten Kreuzes davon überzeugt werden, wie harmonisch die Internierten im Ghetto zusammenleben. Der Spielfilm ist nach dem Buch "Die Kinder von Theresienstadt" des französischen Autors Michael Jacot entstanden.

Nähere Informationen zu einzelnen Filmen erhalten Sie unter:
www.dhm.de/kino



Zeughauskino

Deutsches Historisches Museum
(Zeughausgebäude Eingang Spreeseite)
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Fon: 20 30 4 770
Eintritt: Euro 5,00
geänderte Eintrittspreise bei Sonderveranstaltungen



Jüdisches Leben

Beitrag vom 15.04.2006

AVIVA-Redaktion