AVIVA-Berlin >
Jüdisches Leben
AVIVA-BERLIN.de 3/3/5785 -
Beitrag vom 17.08.2005
Happy Birthday Jüdisches Museum Berlin
Sarah Ross
Am 13. September wird das Museum vier Jahre alt. Deshalb gilt an diesem Tag: Freier Eintritt für alle! Informieren Sie sich hier über das vielseitige Programm im September und Oktober 2005.
Das Jüdische Museum Berlin feiert am 13. September 2005 seinen vierten Geburtstag nicht nur mit einem freien Eintritt für alle BesucherInnen. Auch an anderen Tagen im September und Oktober lohnt der Besuch von Lesungen mit Iris Berben und Zeruya Shalev, Konzerten und Sonderausstellungen, zum Beispiel zu "Weihnukka", und vielem mehr.
Sonderausstellungen:
Techniker der "Endlösung". Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz
Topf & Söhne war ein ganz normales deutsches Industrieunternehmen - bis es sich als Geschäftspartner der SS etablierte. Ab 1939 entwickelten die Firmeningenieure spezielle Leichenverbrennungsöfen für Konzentrationslager und entwarfen das Lüftungssystem für die Gaskammern in Auschwitz.
Die Ausstellung folgt der Betriebsleitung, den Konstrukteuren und Monteuren des Erfurter Industriebetriebes in die Konzentrationslager. Schritt für Schritt wird sichtbar gemacht, wie sich das Unternehmen bei der Konstruktion der Todesfabriken engagierte und dabei mit den Grundsätzen der Menschlichkeit brach.
Wann: 19. Juni bis 18. September 2005
Wo: Altbau 1. OG
Eintritt: Mit dem Museums-Ticket 5 Euro, erm. 2,50 Euro
Begleitprogramm:
"Aus Liebe zur Gerechtigkeit"
Beate Klarsfeld kam 1968 weltweit in die Schlagzeilen, als sie den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger für seine Rolle im Nationalsozialismus ohrfeigte. Bis heute engagiert sie sich zusammen mit ihrem Mann für die Aufdeckung und Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen. Das filmische Portrait über Beate Klarsfeld ("Aus Liebe zur Gerechtigkeit" WDR/ARTE 2005) und ihr anschließender Vortrag geben Einblicke in die jahrzehntelange Arbeit der deutsch-französischen Journalistin und ihren Einsatz für die Rechte der Opfer.
Wann: Freitag, 2. September um 19 Uhr
Wo: Altbau EG, Auditorium
Eintritt frei
"...auf der verfluchten deutschen Erde". Jüdische Überlebende nach der Befreiung
Die Kabinettausstellung widmet sich der Zeit nach der Befreiung Deutschlands. Im Chaos der unmittelbaren Nachkriegsjahre zählte man eine Viertelmillion Juden auf dem Gebiet des besiegten Deutschen Reiches. Bis zu ihrer Auswanderung bildeten sich teilweise parallele jüdische Gemeinden: die deutschen Juden in den wiederbelebten Strukturen der Vorkriegszeit, die Osteuropäer als "displaced persons" in speziellen Lagern oder als "Illegale", hauptsächlich in der US-amerikanischen Zone.
Wann: 6. Juli bis 8. Januar 2006
Wo: Libeskind-Bau, Rafael Roth Learning Center
Eintritt: Mit dem Museums-Ticket 5 Euro, erm. 2,50 Euro
"Weihnukka. Geschichten von Weihnachten und Chanukka"
Auf der ganzen Welt feiert man im Dezember Weihnachten und Chanukka - mit Lebkuchen oder Latkes, zwischen Tradition, Kommerz und Familienfest. In sechs Kapiteln erkundet die Ausstellung die historischen Wurzeln der beiden Feste und ihre Entwicklung durch die Jahrhunderte: Warum entzündet man Lichter zu Chanukka? Was hat ein römischer Sonnengott mit Weihnachten zu tun? Und was verbirgt sich hinter der ironischen Bezeichnung "Weihnukka"?
Ein interaktiver Kalender versammelt 24 Festbräuche: Kunst, Kitsch und Kurioses, musikalische und kulinarische Höhepunkte. Nicht zuletzt aber erzählt die Ausstellung überraschende Geschichten: vom erfolgreichsten Weihnachtsschlager der Musikgeschichte "White Christmas", den der jüdische Komponist Irving Berlin schuf, vom siegreichen Helden Judas Makkabäus, den man als Plüschfigur umarmen kann, und vom "Dezember-Dilemma", das viele Juden alljährlich beschäftigt.
Wann: 28. Oktober 2005 bis 29. Januar 2006
Wo: Altbau, 1.OG
Eintritt: 4,- Euro, erm. 2,- Euro
Kulturprogramm
Jazz in the Garden mit Frau Minipause
Frau Minipause hat bereits den Kultursommer eingeleitet, nun bringen die jungen JazzmusikerInnen zum Ausklang erneut den Garten zum Swingen. Bei Picknick auf dem Rasen und unter den Bäumen des Platanenwaldes werden wir nochmals die vielen "Jazz in the Garden"-Fans dieses Kultursommer-Programms willkommen heißen.
Wann: Sonntag, 4. September von 11 bis 13 Uhr
Wo: Museumsgarten
Eintritt frei
Iris Berben liest Hermann Kasack
Iris Berben liest aus Hermann Kasacks Roman "Die Stadt hinter dem Strom" aus dem Jahre 1947. Mit diesem Nachkriegsroman beschließt Iris Berben die erfolgreiche Lesereihe des Kultursommers 2005 zum 60-jährigen Kriegsende.
Kartenreservierung: unter Tel. 030 - 25993 567
Wann: Sonntag, 4. September um 20 Uhr
Wo: Innenhof
Eintritt: 10,- Euro, erm. 5,- Euro
Paul Celan - Ilana Shmueli: "Briefwechsel"
Ilana Shmueli liest aus ihrem Briefwechsel mit Paul Celan.
Beide wurden zwischen den Weltkriegen in Czernowitz in der Bukowina geboren und begegneten sich dort in ihrer Jugendzeit. Czernowitz, dieser legendäre Ort, wurde mit der Ermordung und Vertreibung seiner jüdischen BürgerInnen während des 2. Weltkrieges vernichtet. Während Paul Celan sich nach Umwegen in Paris niederließ, flüchtete Ilana Shmueli, die das Ghetto überlebt hatte, nach Palästina, studierte und arbeitete als Jugendtherapeutin in Israel, später als Übersetzerin und Dichterin in Jerusalem. Nach 21 Jahren, 1965 in Paris, sah sie Paul Celan wieder. Seine einzige Reise nach Israel 1969 und die Begegnung mit ihr in Jerusalem waren der Auftakt einer einzigartigen Beziehung, die sich in dem intensiven Briefwechsel zwischen Oktober 1969 und April 1970 zu einem "poetischen Protokoll" verdichtet. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung Berlin.
Kartenreservierungen: nur unter Tel. 030 - 88 24 250
Wann: Montag, 12. September um 20 Uhr
Wo: Altbau EG, Auditorium
Eintritt: 7,- Euro, erm. 5,- Euro
Happy Birthday Jüdisches Museum Berlin
Am 13. September 2005 feiert das Jüdische Museum Berlin bereits zum 4. Mal Geburtstag und Sie sind herzlich dazu eingeladen! Das Fotostudio Art & Photo Urbschat inszeniert ein "mobiles Studio", wo Kinder und Jugendliche kostenlos fotografiert werden und - wer weiß - einen Beitrag zum vielleicht längsten Kinderfoto der Welt leisten können.
Wann: Dienstag, 13. September von 10 bis 20 Uhr
Eintritt frei
"Späte Familie". Lesung mit Zeruya Shalev und Maria Schrader
Nach den Bestsellern "Liebesleben" und "Mann und Frau" ist nun der mit Spannung erwartete dritte Band der Trilogie erschienen. In "Späte Familie" (Berlin Verlag) beschließt eine Frau, dem quälenden Prozess ihrer scheiternden Ehe ein Ende zu setzen. Geplagt von Schuldgefühlen gegenüber dem gemeinsamen Sohn versucht sie einen Neuanfang. Ein neuer Mann tritt in ihr Leben. Sie steht vor der Entscheidung, mit ihm eine "späte Familie" zu gründen. Zeruya Shalev, deren Bücher von den Feuilletons hymnisch besprochen wurden, geht erstmals seit ihrer schweren Verletzung durch einen Selbstmordattentäter in Jerusalem im Januar 2004 wieder auf Lesereise. Den deutschen Text liest die Schauspielerin Maria Schrader. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung Berlin.
Kartenreservierungen: nur unter Tel. 030 - 88 24 250
Wann: Sonntag, 25. September um 18 Uhr
Wo: Altbau 2. OG, Konzertsaal
Eintritt: 7,- Euro, erm. 5,- Euro
"alle kennen meine Visage..."
Aus den Reisetagebüchern Albert Einsteins. Kantate für drei Stimmen und 10 Instrumentalisten mit Videoprojektionen. Georg Graewe (Musik) und Karin Leuenberger (Video).
Zwischen 1922 und 1933 hat Albert Einstein über seine Reisen nach Japan, Palästina, Spanien, England und in die USA Tagebuch geführt. Eine Auswahl dieser Notizen, ergänzt durch Fragmente aus wissenschaftlichen Skizzen und Publikationen Einsteins, privaten Fotos und offiziellen Filmsequenzen dient als Material für eine ca. 60-minütige Komposition aus Wort, Musik und Bild.
Kartenreservierung: unter Tel. 030 - 69 08 84 70 oder 030 - 25993 507/ 444 oder per Mail an einsteinkantate@gmx.org
Wann: Dienstag, 27. September (Uraufführung), Mittwoch, 28. September, Donnerstag, 29. September jeweils von 20 bis 21 Uhr.
Wo: Altbau 2. OG, Konzertsaal
Eintritt: 15,- Euro, erm. 10,- Euro
Klavierkonzert mit Tessa Uys
Im Jahr 2004 stiftete die Pianistin Tessa Uys dem Jüdischen Museum Berlin den Blüthner-Flügel ihrer Mutter, Helga Bassel, die das Instrument bei ihrer Emigration aus Deutschland 1936 nach Südafrika mitnahm. Seitdem ist der Flügel bei vielen Konzerten im Museum genutzt worden und im Segment "Im Schoße der Familie" der Dauerausstellung präsentiert. Das Jüdische Museum Berlin lädt zu einem Konzert mit der renommierten Pianistin Tessa Uys ein, bei dem sie Werke von Bach, Haydn, Schubert, Beethoven, Liszt und Schumann spielt.
Kartenreservierung: unter Tel. 030 - 25993 507 / 444.
Wann: Sonntag, 16. Oktober um 16 Uhr
Wo: Altbau 2. OG, Konzertsaal
Eintritt: 5,- Euro, erm. 3,- Euro
"Ich, Emilie Schindler. Erinnerungen einer Unbeugsamen". Buchpräsentation mit der Autorin Erika Rosenberg.
Die Frau, die zusammen mit ihrem Mann Oskar Schindler 1.200 Juden vor dem sicheren Tod rettete, sagte stets über sich: "Wir waren keine Helden, wir haben nur das gemacht, was wir machen mussten". Nach der Rettung der "Schindler-Juden" geriet Emilie in Vergessenheit. Sie lebte bis zu ihrem Tod 2001 zurückgezogen in der Nähe von Buenos Aires. Erika Rosenberg, 1951 in Buenos Aires geboren, hat die Biografien von Oskar und Emilie Schindler verfasst und war eine enge Vertraute der Schindler-Witwe.
Kartenreservierungen: nur unter Tel. 030 - 88 24 250
Wann: Montag, 24. Oktober um 20 Uhr
Wo: Altbau EG, Auditorium
Eintritt frei
Pädagogisches ProgrammAntisemitismus heute - Die neue Normalität. Fortbildungsangebot für PädagogenVermehrt tauchen antisemitische Stereotypen und Äußerungen bei Jugendlichen und im Kontext der Schule auf. Antisemitismus erhält dadurch eine neue gesellschaftliche Akzeptanz und eine scheinbare Normalität. Die zweitägige Fortbildung für LehrerInnen, pädagogische Fachkräfte und andere Interessierte bietet eine grundsätzliche Orientierung und sensibilisiert für die Wahrnehmung von Antisemitismus. Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit der Jerusalems-Kirche und den BildungsBausteinen gegen Antisemitismus.
Anmeldung: Sarah Hiron, Tel. 030 - 25993 343,
s.hiron@jmberlin.deWann: Freitag, 9. September und Samstag, 10. September, Freitag, 28. Oktober und Samstag, 29. Oktober von 10 bis 18.30 Uhr.
Wo: Jerusalems-Kirche - Forum für interreligiöse Bildung,
Lindenstraße 85, 10969 Berlin
Kosten: à 30 Euro‚ inkl. Museumsbesuch
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstr.9-14
10969 Berlin
Internet: www.jmberlin.de