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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 23.05.2005
Die Neuen Hebräer - eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin
Sarah Ross
Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zeigen das Israel Museum Jerusalem und die Berliner Festspiele 100 Jahre Kunst in Israel.
Mit der Ausstellung "Die Neuen Hebräer - 100 Jahre Kunst in Israel" wird die Geschichte der modernen israelischen Kultur und ihrer Entstehung vor circa einhundert Jahren bis zur Gegenwart erzählt. Die Sammlung - zusammengestellt und konzipiert von Doreet LeVitte Harten - zeigt Exponate aus den Anfangszeiten der Kunstgewerbeschule Bezalel in Jerusalem im Jahr 1906, noch vor der Staatsgründung Israels 1948. Im Mittelpunkt stehen die Visionen eines neuen kulturellen Ganzen.
Bereits vor einhundert Jahren immigrierten Jüdinnen und Juden unterschiedlicher Herkunft und mit den verschiedensten Motiven in das Land, das damals noch Palästina hieß. Jedoch hatten sie alle einen gemeinsamen Traum: Die Gründung eines jüdischen Staates auf der Basis zionistischer Ideale und europäischer Nationalstaatsideen. Sie alle, sowohl die PionierInnen als auch die im "neuen Land" geborenen Israelis betrachten sich als die Kinder der alten HebräerInnen.
Mit dem Titel "Die Neuen Hebräer" nimmt die Ausstellung daher Bezug auf das neue, auf das Land bezogene Selbstverständnis der dort lebenden Menschen. In dieser, von religiösen und säkularen Motiven bestimmten Identität, vereinen sich auf einzigartige Weise sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart. Der Übergang von einem Juden der Diaspora zu einem Israeli basiert auf der Umschichtung von Werten, die sich heute in der israelischen Kultur mit ihren spezifischen Zügen widerspiegelt. Durch die Bildende Kunst, Architektur, Fotografie, den Film und das Design bietet die Ausstellung einen Zugang zum kulturellen Reichtum Israels.
Auf 2.000 Quadratmetern werden, in 15 teils chronologisch, teils thematisch strukturierten Kapiteln, 700 Exponate ausgestellt. Dabei werden Kunstwerke, von denen der größte Teil aus dem Bereich der modernen und zeitgenössischen Kunst kommt, mit historischen Dokumenten in Beziehung gesetzt. Von zentraler Bedeutung ist die Präsentation der so genannten Tempelrolle aus Qumran, die stets für das historische Selbstbewußtsein der Neuen Hebräer von unschätzbarem Wert war und ist.
Die Exponate machen deutlich, wie sich die Hoffnungen, Wünsche und Ziele der Israelis in den vergangenen einhundert Jahren entwickelt haben, und zeichnen diesen komplexen Prozeß bis in die Gegenwart nach. Die Ausstellung widmet sich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor 40 Jahren. Da der Unterschied zwischen dem Israelischen und dem Jüdischen oft sehr undeutlich ist, bietet die Ausstellung vom 20. Mai bis 5. September 2005 die Chance zu neuen Einsichten.
"Die Neuen Hebräer - 100 Jahre Kunst in Israel"
Veranstalter: Berliner Festspiele & The Israel Museum, Jerusalem
Wann: 20. Mai bis 5. September 2005
Wo: Martin-Gropius-Bau Berlin, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Eintritt: 6,- Euro, erm. 4,- Euro
Öffnungszeiten: Mi-Mo von 10 bis 20 Uhr
Weitere Informationen finden Sie unter: www.gropiusbau.de