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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 13.10.2004
Bertha Pappenheim - Literarische und publizistische Texte
Julia Rohrbeck
Am 15.10. liest die Literatur-, und Kulturwissenschaftlerin Lena Kugler zum Thema: Bertha Pappenheim (Anna O.). Eine Veranstaltung des Psychoanalytischen Salons - Berliner Gruppe für Psychoanalyse.
Josef Breuers und Sigmund Freuds "Studien über Hysterie", jene Sammlung von Krankengeschichten hysterischer Frauen, die sich, wie Freud selbst in einer eleganten Geste des Erstaunens schrieb, wie Novellen lesen, erschienen 1895.
Bevor Bertha Pappenheim in diesem Buch als Anna O. und erste Fallgeschichte vorgestellt wurde, hatte sie anonym und unter dem Pseudonym "P. Berthold" schon Kindergeschichten und einen Band Erzählungen veröffentlicht. Sie selbst gab ihre Texte erst ab 1900 unter ihrem Namen heraus, und es dauerte bis in die fünfziger Jahre, bis Freuds Biograph Ernest Jones die Identität von Anna O. und Bertha Pappenheim preisgab. Fortan galt Bertha Pappenheim nicht nur als Gründerin des 1904 entstandenen "Jüdischen Frauenbundes", sondern auch als Erfinderin der psychoanalytischen "talking cure".
Berta Pappenheim, Jüdin, Pädagogin und Frauenrechtlerin, gibt in ihren Texten Einblick in eine brüchige Zeit, deren engagierte und kluge Zeugin sie war. Sie liefert gleichzeitig eine Art Gegenkommentar zu den jüdischen Wurzeln der Psychoanalyse.
Bertha Pappenheim (Anna O.): Literarische und publizistische Texte
Hrsg. von Lena Kugler und Albrecht Koschorke
Turia & Kant 2003, 31 Euro
Lesung und Diskussion mit Lena Kugler
Freitag, 15.10.2004, 20 Uhr
Veranstaltungsort:
Autorenbuchhandlung
Carmerstr. 10
10623 Berlin-Charlottenburg
Unkostenbeitrag: 5,00 Euro