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Beitrag vom 01.09.2004
Jehuda Bacon – Das Antlitz
AVIVA-Redaktion
Die Ausstellung des 75-jährigen israelischen Künstlers, der im September eine Reise nach Deutschland unternimmt, ist ab dem 09.09.04 im Willy-Brandt-Haus zu sehen.
1929 in Mähren geboren, wächst Bacon mit Talmud und Thora, aber auch mit Zeichenstift und einem ausgeprägten Gefühl für das Detail auf. Die Kindheit ist kurz. Mit zwölf Jahren verschleppt man ihn und seine Familie in das Konzentrationslager Theresienstadt, später nach Auschwitz und Mauthausen. Er überlebt als einziger der Familie.
Seinen seit Jugendtagen gehegten Wunsch, Bildender Künstler zu werden, kann er 1946 nach seiner Auswanderung nach Palästina in die Tat umsetzen.
Er studiert an der renommierten Bezalel-Kunstakademie in Jerusalem.
Sein vielschichtiges Oeuvre entfaltet sich in einem eigenwilligen Spannungsgeflecht. Zum einen durchziehen die traumatischen Kindheitserlebnisse in den Konzentrationslagern die Arbeiten. Zum anderen beschreitet der Künstler bis heute kontinuierlich einen Weg, der ihm trotz dieser tiefgreifenden Erfahrungen einen immer größeren künstlerischen Horizont erschließt.
Ganz unscheinbar aber konsequent sucht Jehuda Bacon in seiner Kunst die Versöhnung mit der eigenen Lebensgeschichte.
Immer wieder sucht der Künstler das Antlitz des Gegenüber. Im Malen, Zeichnen, Skizzieren, im Klären und Verzerren des Antlitzes setzt er sich mit seiner Biographie auseinander.
Das Antlitz - vom 09.09 – 10.10.04 im Willy-Brandt-Haus.
Dienstag bis Sonntag 12.00 – 18.00 Uhr, Ausweis erforderlich
Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
10963 Berlin-Kreuzberg
U-Bahnhof Hallesches Tor