AVIVA-Berlin >
Jüdisches Leben
AVIVA-BERLIN.de 3/3/5785 -
Beitrag vom 13.07.2011
SteinspenderInnen für Mahnmal gesucht
AVIVA-Redaktion
Das Mahnmal am Spandauer Lindenufer für die ermordeten und deportierten jüdischen Spandauer BürgerInnen soll um eine Gedenkmauer ergänzt werden, in welche die Namen der 106 bisher bekannten Opfer...
... eingelassen werden.
10 Euro für einen Mauerstein - 100 Euro für einen Namensstein
Das Anliegen ist ambitioniert: Über 2.500 SteinspenderInnen werden gesucht, damit dieses Vorhaben realisiert werden kann. Die Namenssteine sollen dazu beitragen, die Opfer aus der Anonymität heraus zu holen und als Personen mit ihrem individuellen Schicksal erkennbar zu machen. Das war schon am 9. November 2008 die Absicht, als 70 Jahre nach den Novemberpogromen 1938 mehr als hundert handbeschriebene Namenssteine am Mahnmal am Lindenufer niedergelegt worden waren. Zuvor war in einem Gottesdienst der Opfer der Pogromnacht gedacht worden und viele Menschen waren den Spuren der jüdischen Familie Zeller durch die Spandauer Altstadt bis hin zum Lindenufer gefolgt. "Hinter dieses Gedenken wollten viele nicht mehr zurück und so entstand die Idee, das Mahnmal für die zerstörte Synagoge dauerhaft durch die Namen der Opfer zu ergänzen", so Gudrun O`Daniel-Elmen von der "AG Christen und Juden".
Ruth Golan und Kay Zareh, die Architektinnen des 1988 errichteten Mahnmals, ließen sich für die Idee gewinnen und entwarfen eine ergänzende Rundmauer aus roten Ziegeln, in welche die Namen eingefügt werden sollen. Aus 2.500 Steinen soll die Mauer bestehen, dazu kommen die 106 Namenssteine, knapp 50.000 Euro wird diese Erweiterung kosten. Das sind Kosten, die in keinem Haushalt eingeplant waren. Das Bezirksamt bemüht sich, Gelder für dieses Projekt einzuwerben und der Ev. Kirchenkreis Spandau hat zugesagt, das Projekt mit bis zu 10.000 Euro zu unterstützen, doch das reicht vermutlich nicht. Die InitiatorInnen hoffen nun auf engagierte Spandauer BürgerInnen und suchen PatInnen für die Steine, damit das erweiterte Mahnmal am 9. November 2011 eingeweiht werden kann.
Die Patenschaft für einen einfachen Mauerstein kostet 10 Euro, für 100 Euro wird mensch Patin oder Pate für einen Namensstein. Informationszettel liegen in allen evangelischen Kirchengemeinden und auch an zentralen Punkten im Bezirk aus.
Auf der Seite des Kirchenkreises Spandau ist außerdem eine Liste der Namen der Opfer zu finden, auf der auch vermerkt ist, wo diese in Spandau gewohnt haben und wann sie geboren wurden. Alle Namenspaten erhalten eine PatInnen-Urkunde, wenn sie Ihre Adresse auf der Überweisung vermerken.
Spendenkonto:
EDG-Ev. Darlehensgenossenschaft
Kontonr.: 67687
BLZ: 210 602 37
Verwendungszweck: KK-Spandau, Mahnmalserweiterung
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.kirchenkreis-spandau.de
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Stolperstein
Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen
Endstation Seeshaupt
Gedenkstein zur Erinnerung an die aus Berlin deportierten und ermordeten Berliner Juden in Minsk eingeweiht
Hungerstreik aus Protest gegen den Umgang des Berliner Entschädigungsamtes mit Verfolgten des NS-Regimes