16. Jewish Film Festival Berlin und Potsdam vom 25. April bis 9. Mai 2010 - die PreisträgerInnen - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 3/3/5785 - Beitrag vom 07.05.2010


16. Jewish Film Festival Berlin und Potsdam vom 25. April bis 9. Mai 2010 - die PreisträgerInnen
AVIVA-Redaktion

Im nunmehr sechzehnten Jahr ihres Bestehens zeigen die VeranstalterInnen der jüdischen Filmfestspiele insgesamt 21 Beiträge, darunter zwölf Deutschland-Premieren und zwei Welturaufführungen. Das...




NEWS vom 06.05.2010Am 6. Mai 2010 wurden die PreisträgerInnen des 16. JEWISH FILM FESTIVAL BERLIN im Kino Arsenal gekürt. Die drei Preise wurden von der Familie der Berliner Kinolegende Gerhard Klein gestiftet.
Der Preis für den Besten Deutschen Dokumentarfilm mit Jüdischer Thematik aus dem Jahr 2009, dotiert mit 2.000 Euro, geht an MAZEL TOV von Thomas Bergmann und Mischka Popp.
Der Gerhard-Klein-Publikumspreis, dotiert mit 2.000 Euro, geht an ROMEO AND JULIET IN YIDDISH von Eve Annenberg.
Der Preis für den Besten israelischen Film des 16. JEWISH FILM FESTIVAL BERLIN, dotiert mit 3.000 Euro, geht an A FILM UNFINISHED von Yael Hersonski.
Mit der Preisverleihung endet das 16. JEWISH FILM FESTIVAL BERLIN im Kino Arsenal. Traditionell geht es nun weiter nach Potsdam. Dort läuft das JEWISH FILM FESTIVAL BERLIN vom 7. bis 9. Mai im Filmmuseum Potsdam. Die Eröffnung findet am 7. Mai um 18:00 Uhr mit Julia Tals DER KLEINE ZALAM und um 20:00 Uhr mit der Aufführung von Scandar Coptis und Yaron Shanis AJAMI statt. Im Anschluss an die Vorführung von AJAMI wird der Journalist und AJAMI-Experte Jörg Taszman von seinem Besuch der Dreharbeiten in Israel berichten.



...diesjährige Motto lautet: "You don´t have to be Jewish to enjoy the Jewish Film Festival Berlin".

Nachdem die BetreiberInnen in diesem Jahr mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten (AVIVA-Berlin berichtete), sind diese Hürden nun überwunden und das vorläufige Programm des 16. JFFB steht fest. Es werden erneut spannende, anregende und auch aufregende Kinofilme präsentiert, unter anderem die skurrile Liebesgeschichte eines Chanson-liebenden Taxifahrers, das Porträt einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem 80-jährigen ehemaligen Model und einer 40-jährigen jüdischen Komikerin oder die surreale filmische Hommage an den großen russischen Dichter und Nobelpreisträger Josef Brodsky.

Wie in den letzten Jahren kann das Festival erneut zahlreiche internationale RegisseurInnen, DrehbuchautorInnen und ProduzentInnen in Berlin begrüßen, die ihre Filme persönlich vorstellen und diskutieren werden. Die Beiträge stammen zu einem großen Teil aus den USA, Israel und Deutschland - aber auch Frankreich, Russland, die Niederlande, Argentinien, Österreich und Großbritannien werden vertreten sein.

Höhepunkt des JFFB 2010 wird der Film über das Leben des Pianisten und Dirigenten André Previn (Jg. 1929) sein, der als Achtjähriger mit seiner Familie von Berlin nach Paris emigrierte und anschließend in die USA flüchtete. Die Deutschlandpremiere findet am 27. April 2010 um 18 Uhr im Berliner Kino Arsenal statt. Ob André Previn daran teilnehmen kann, ist jedoch noch nicht sicher.

Hier ein erster Ausblick auf die Beiträge im Festival-Programm:

"He´s my girl" (Eröffnungsfilm)
Zehn Jahre sind seit der erfolgreichen Komödie "L´homme est une femme comme les autres" vergangen. In "He´s my girl" findet das turbulente Leben des homosexuellen Hauptdarstellers Simon Eskenazy nun seine Fortsetzung. Inzwischen ist er von der Schauspielerin Rosalie geschieden und auch seine herzschwache Mutter hat sich an seine Homosexualität gewöhnt. Wäre da nicht die hübsche Krankenschwester, die sich plötzlich als Mann entpuppt und Simons Leben komplett auf den Kopf stellt. Und als Rosalie plötzlich auch noch vor seiner Tür steht, beginnt der meshugaas (Wahnsinn).

"André Previn – eine Brücke zwischen den Welten"
Ein Portrait des in Berlin geborenen, weltberühmten Komponisten, Musikers, Dirigenten und vierfachen Oscar-Preisträgers André Previn. Der Ausnahmekünstler wird nicht nur von seinen beiden Ex-Frauen Mia Farrow und Anne-Sophie Mutter sowie seinen Söhnen aus verschiedenen Ehen interviewt, sondern frau/man sieht wunderbare Ausschnitte aus seinem reichen künstlerischen Schaffen der vergangenen Jahrzehnte.

"Five hours from Paris"
Die schönste Liebeserklärung an den Beruf des Taxifahrers seit Jarmuschs "Night On Earth". Leon Prudovsky erzählt die Geschichte von Yigal, der dem tristen Alltag als Taxifahrer nur mit seiner Liebe zum Chanson zu entkommen weiß - bis er die Musiklehrerin Lina kennen und lieben lernt und durch sie erfährt, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verwirklichen.

"Room and a half"
Der Film von Andrej Khrzhanowski verdichtet durch eine ungewöhnliche Verknüpfung von Archivmaterial mit surrealistischen Szenen und Zeichentricksequenzen das Porträt des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Josef Brodsky zu einem lyrischen Meisterwerk. Selten wurde St. Petersburg so wundervoll dargestellt wie in diesem nostalgischen Lobgesang auf die Kindheit und eine Sowjetunion, die ihre DichterInnen und AutorInnen liebte.

"Ahead of Time"
Eine ausgezeichnete Dokumentation von Rob Richman über das Leben einer außergewöhnlichen Persönlichkeit: Die 1911 in Brooklyn geborene Ruth Gruber begann, nachdem sie schon als 20jährige einen Doktortitel an der Kölner Universität erhielt, mit 24 Jahren als Reporterin um die ganze Welt zu reisen. Sie war dabei, als wichtige Weichen der jüngeren Weltgeschichte gestellt wurden, als sie beispielsweise als Mitglied der Roosevelt-Regierung 1.000 Holocaust-Überlebende auf ihrer Reise nach Amerika begleitete oder von den Nürnberger Prozessen bzw. der Irrfahrt der Exodus 1947 berichtete.

Die beiden Filme "Five hours from Paris" und "Room and a half" wurden bereits beim International Jewish Filmfestival in Haifa, das für sein innovatives Programm bekannt ist, ausgezeichnet. Sie sollen den Beginn einer engen Kooperation beider Festivals markieren.

Festivalleiterin Nicola Galliner freut sich, dass in diesem Jahr Frau Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, die Schirmherrschaft für die Filmfestspiele übernommen hat: "Seit nunmehr 16 Jahren zeigen wir mit Filmen aus aller Welt, was modernes Judentum bedeutet und ist. Unser Programm zeigt jüdisches Leben jenseits der Klischees und Vorurteile. Es zeigt lebendiges Judentum!"

Der Eröffnungsfilm "He´s my girl" von Jean-Jacques Zilbermann wird am Sonntag, den 25. April 2010, um 18 Uhr im Kino Arsenal gezeigt. Neben dem Hauptdarsteller der französischen Komödie, Mehdi Dehbi, werden zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur erwartet.

Veranstaltungsort: Kino Arsenal
Potsdamer Str. 2
10785 Berlin
InteressentInnen erhalten ab 1. April Karten im Kino Arsenal oder telefonisch unter 030 26955 - 100 .

Weitere Information zum Festival und zum Programm finden Sie ab 01. April 2010 unter:
www.jffb.de

MedienpartnerInnen des 16. Jewish Film Festival Berlin: AVIVA-Berlin, Der Tagesspiegel, Radio Eins

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

16. Jewish Film Festival 2010 wird stattfinden

Der Junge im gestreiften Pyjama

Das AVIVA-Interview mit Nicola Galliner anlässlich des 9. Jewish Film Festival 2003.




Informationen zum Festival in Berlin und Potsdam finden Sie unter: www.jffb.de. Bei weiteren Fragen, wenden Sie sich gerne an die betreuende Presseagentur.


Jüdisches Leben

Beitrag vom 07.05.2010

AVIVA-Redaktion