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Beitrag vom 28.02.2010
Olam Berlin gewinnt Jewrovision 2010
AVIVA-Redaktion
Etwa 500 jüdische Jugendliche aus zwölf Städten Deutschlands nahmen am diesjährigen Talentwettbewerb teil. Sie traten mit selbst erarbeiteten Liedern und Choreografien in Köln auf, dem Sieger...
...des Jewrovision Contests aus dem letzten Jahr. Mit deutlichem Vorsprung gewann die Jugendgruppe Olam aus der Hauptstadt vor Dortmund und Bremen.
Vor über 800 ZuschauerInnen kämpften die zwischen zehn und 19 Jahre alten Jugendlichen mit Musikbeiträgen und Showeinlagen um den ersten Platz. Dabei gaben sie alles, schließlich sollte es für die GewinnerInnen des Wettstreits zur internationalen Jewrovision nach Stockholm gehen. Das Motto lag, eine Woche nach dem Kölner Karneval und kurz vor Purim, natürlich auf der Hand: "Mascerade on Air". Dementsprechend farbenfroh ging es auch bei der zum neunten Mal organisierten Veranstaltung zu. Kostüme, Bühnenbild, Masken, alles war auf den Slogan abgestimmt.
Die Idee zum nationalen Jugendwettbewerb entstand vor zehn Jahren. 2002 startete er erstmals unter dem Namen "Jewrovision Contest", selbstständig organisiert von mehreren deutschen Gemeinden und Jugendzentren. Die Anzahl der TeilnehmerInnen stieg seitdem mit jedem Jahr deutlich - und damit auch der Organisationsaufwand für die jährlich wechselnden GastgeberInnen.
Moderiert wurde der Talentwettbewerb von dem bekannten jüdischen Comedian Oliver Polak, der mit seiner Show "Jud süß sauer" derzeit durch Deutschland tourt. Den ZuschauerInnen, zumeist Verwandte und FreundInnen der Jugendlichen, wurden zahlreiche außerordentlich gute Auftritte geboten, von Rocksongs wie "Smoke on the Water" über Hip-Hop-Nummern bis hin zu Schmuseliedern – für jeden musikalischen Geschmack war etwas dabei.
Gegen zwei Uhr nachts stand schließlich der Sieger des Jewrovision Contests 2010 fest: Olam Berlin, die aus der Hauptstadt gleich ihren eigenen Fanbus mitgebracht und in ihre gelungene Performance sogar ein Video eingebaut hatten. Sie erkämpften 137 Punkte vor Dortmund und damit Gold. Silber errang Dortmund mit 111 Punkten, knapp vor Bremen mit 110 Punkten. Gastgeberstadt Köln ging übrigens leider leer aus: Sie belegte mit 38 Punkten den letzten Platz.
Der Beitrag der BerlinerInnen stand unter dem Motto "I am Jewish" und sorgte beim Publikum für ausgelassene Stimmung. Mit ihrem Sieg darf Olam Berlin nicht nur in Stockholm für Deutschland antreten, sondern werden auch GastgeberInnen für das kommende Jahr sein. Auf der Fahne der glücklichen GewinnerInnen stand geschrieben: "Wir kamen, sangen und siegten!" Ein passender Slogan für diesen Riesenerfolg.
Lala Süßkind gratulierte Olam Berlin offiziell auf der Homepage der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und verlieh ihrer Freude Ausdruck: "Wir alle freuen uns wahnsinnig, dass Ihr den Pokal und damit auch die Veranstaltung Jewrovision 2011 nach Berlin geholt habt. Die ganze Gemeinde ist stolz mit mir." Nun steht die Jüdische Gemeinde also vor der Aufgabe, den Wettbewerb auszurichten und vor allem den zu erwartenden Besuchermassen gerecht zu werden. Sie dürfte dieser Anforderung als größte Gemeinde Deutschlands sicherlich gewachsen sein.
Die Jugendlichen hatten bei dem Spektakel vor allem eines: Viel Spaß und die Gelegenheit, in anderen jüdischen Jugendzentren Deutschlands neue FreundInnen zu finden.
Quellen:
Kalmez, Angelika: "Glauben, singen, tanzen", Deutschlandradio Kultur, Sendung "Aus der Jüdischen Welt" vom 26.02.2010, 18:07 Uhr
www.dradio.de
Lübbers, Annette: "Berlin: 137 Punkte", Jüdische Allgemeine Nr. 8/10 vom 25. Februar 2010
www.juedische-allgemeine.de
Weitere Infos finden Sie unter:
www.jg-berlin.org