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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 04.12.2009
The Jerusalem Foundation - Organisation für ein friedliches Miteinander von Religionen und Kulturen in Israels Hauptstadt
Sunna Krause-Leipoldt
Die gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung setzt sich dafür ein, dass Jerusalem eine offene und moderne Stadt bleibt und als Zentrum jüdischen Lebens ihr kulturhistorisches...
... Erbe beibehält.
Gegründet wurde die Organisation 1966 vom Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek (1911-2007). " The Jerusalem Foundation" rief erstmalig Pläne zum Denkmalschutz ins Leben und leistete Pionierarbeit bei archäologischen Entdeckungen wie den Ausgrabungen in der Davidstadt. Seit ihrer Gründung konnte die Stiftung mehr als 2.000 Vorhaben verwirklichen.
Bisher geförderte Projekte der Organisation
Zahlreiche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten für zweisprachige jüdisch-arabische Erziehung, das erste arabische Community Center in Ost-Jerusalem, Frauenhäuser und Gemeindekliniken für Familienmedizin in jüdischen und arabischen Stadtvierteln gehen auf die Initiative der Stiftung zurück. Aus- und Weiterbildungsprogramme in Hebräisch und Arabisch, Begegnungs- und Schulungszentren für den interreligiösen Dialog, Spiel- und Fußballplätze, Museen, Orchester und eine jüdisch-arabische Film- und Fotoschule wurden mit Hilfe der Organisation gegründet.
Hinter all dem steht der Wunsch nach einer Stadt, in der jede BewohnerIn – unabhängig von Glaubensrichtung, und Ethnie – gleichberechtigt Zugang zu allen sozialen und kommunalen Dienstleistungen hat.
Werte und Ziele von "The Jerusalem Foundation"
Die Stiftung ist sich der Sonderstellung der Stadt Jerusalem, die sie seit mehr als 3.000 Jahren als Zentrum jüdischen Lebens einnimmt, bewusst. "The Jerusalem Foundation" strebt danach, die Bedeutung der Hauptstadt Israels für ChristInnen und Moslems zu unterstreichen und die Lebensqualität der EinwohnerInnen zu steigern. Sie will eine offene, pluralistische und moderne Gesellschaft schaffen und hilft dabei, die Interessen von Minderheiten zu schützen.
Besonders in den Bereichen Koexistenz, Erziehung, Bildung, soziale Wohlfahrt und Kulturleben setzt sich die Organisation für Chancengleichheit und Verständnis zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen ein.
Geplante Projekte
2009/2010 stehen eine Reihe von Vorhaben unterschiedlichster Themen und Größenordnungen an.
Aus- und Weiterbildungsprogramme für junge arabische Frauen im muslimischen Viertel, eine Nahrungsmittelkooperative, die Renovierung von Kiriyat Menachem, einem vorwiegend von verarmten EinwanderInnen bewohnten Stadtviertel im Südwesten Jerusalems und die Einrichtung von Spielplätzen und Jugendzentren sind in Arbeit. Ein Sommerferienlager 2010 für benachteiligte und behinderte Kinder und Jugendliche aus allen Teilen der Stadt ist ebenso geplant wie Programme zur Förderung der Chancengleichheit und LehrerInnenfortbildungen.
Da allein erziehende Mütter eine der bedürftigsten Gruppen der Stadt ausmachen, (33 Prozent von ihnen leben unter der offiziellen Armutsgrenze), hat die Stiftung ein "Single Mothers Independent Network" eingerichtet. Mit dessen Hilfe sollen die Mütter lernen, sich eine eigene finanzielle Grundlage sichern zu können. Das Programm bietet ihnen als Unterstützung eine Partnerschaft mit der Stiftung, lokalen Gemeindezentren, der Sozialabteilung der Stadt und öffentlichen Wohlfahrts-Organisationen. Doch allein um dieses Projekt zu finanzieren, benötigt "The Jerusalem Foundation" jährlich 50.000 Dollar.
Die Stiftung ist auf Spenden zur Realisierung der Hilfsprojekte angewiesen.
The Jerusalem Foundation Deutschland e.V. – Spendenkonten:
Commerzbank Berlin, BLZ 100 400 00, Kto.-Nr.: 222 85 00
Westdeutsche Landesbank Düsseldorf, BLZ 300 500 00, Kto.-Nr.: 351 95 19
Spenden an "The Jerusalem Foundation" in Deutschland sind steuerabzugsberechtigt.
Weitere Informationen zu "The Jerusalem Foundation" und den geförderten Projekten finden Sie unter:
www.jerusalemfoundation.org/de
LeiterInnen und VetreterInnen der Organisation in Israel und Deutschland
Die Internationale Präsidentin und Mitbegründerin der Stiftung ist Ruth Cheshin. "Gabriele Appel" vertritt "The Jerusalem Foundation" von ihrem Münchner Home Office aus in Deutschland. Zudem gibt es mit der "Jerusalem Foundation Deutschland e.V." hierzulande einen Freundeskreis. Amtierende 1. und 2. Vorsitzende sind die Ministerpräsidenten Rüttgers und Platzeck.
Zum Gründer Teddy Kollek
Schon in seiner Geburtstadt Wien nahm Kollek an der jüdischen Jugendbewegung teil und wanderte im Alter von 24 Jahren in das damalige Palästina aus. Er engagierte sich für den "Aufbau einer neuen Gesellschaft", arbeitete während des Zweiten Weltkrieges als Verbindungsoffizier zwischen der Haganah und den Geheimdiensten der Alliierten und später als Gesandter an der israelischen Botschaft in Washington. Nach der Staatsgründung war er als Leiter der USA-Abteilung des Auswärtigen Amtes in Israel tätig und 1952 wurde er zum Generaldirektor des Ministerpräsidenten ernannt. Er beteiligte sich an der Errichtung des Israel Museums, organisierte Spendenaktionen für das Land und 1967 wurde er Bürgermeister der wiedervereinigten Stadt Jerusalem.
Kollek bekam zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste, wie den Moses Mendelssohn Preis des Berliner Senats 1990 und das Grosse Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1998.