Führungsprogramm und pädagogisches Programm des Jüdischen Museums Berlin im Juli und August 2009 - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 3/3/5785 - Beitrag vom 15.06.2009


Führungsprogramm und pädagogisches Programm des Jüdischen Museums Berlin im Juli und August 2009
AVIVA-Redaktion

Das Sommerferienprogramm für Kinder widmet sich in diesem Jahr den jüdischen ArtistInnen in der Welt der Zauberkunst. Außerdem Führungen für Erwachsene und Kinder, so auch zu "Frauen im Judentum".




Nur noch bis zum 19. Juli ist die aktuelle Sonderausstellung "Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus" im Jüdischen Museum zu sehen. Jeweils sonntags und montags können BesucherInnen an den öffentlichen Führungen "Töten zum Nutzen der Gesellschaft?" und "Von der ´Rassenhygiene´ zum Mord" durch die Ausstellung teilnehmen (bis einschließlich 19. Juli).

Das Sommerferienprogramm für Kinder widmet sich in diesem Jahr den jüdischen ArtistInnen in der Welt der Zauberkunst. In einer kleinen Ausstellung auf der Kinderinsel, in Workshops und einer Führung lernen die jungen BesucherInnen spektakuläre ZauberkünstlerInnen der Geschichte und geheimnisvolle Zauberutensilien kennen. Eine der Künstlerinnen ist Melanie Steinböck, auch "die blaue Melanie" genannt. Sie stammte aus einer jüdischen Zaubererfamilie und gewann 1894 schon im Alter von 6 Jahren mehrere Auszeichnungen für ihre Zauberkunststücke.

An vier Sonntagen im Juli und August finden außerdem die beliebten Kinderführungen "Halacha und Hefezopf - Was kommt in den Schabbattopf?" und "Das ver-rückte Haus. Daniel Libeskind für Kinder" statt.

Öffentliche Führungen für Erwachsene

Samstags:
11.00, Jüdisches Leben, jüdische Traditionen
sonntags:
11.00, Jüdisches Leben, jüdische Traditionen
15.00, Töten zum Nutzen der Gesellschaft? Führung durch die Sonderausstellung (bis 19.7.)
15.00, Mit Siebenmeilenstiefeln durchs Museum (ab 26.7.)
montags:
18.00, Von der "Rassenhygiene" zum Mord. Führung durch die Sonderausstellung (bis 13.7.)
18.00, Mit Siebenmeilenstiefeln durchs Museum (ab 20.7.)

Für alle öffentlichen Führungen gilt:
Dauer: ca. 1 Stunde
Preis: 3 Euro zzgl. Eintritt (5 Euro, erm. 2,50 Euro Dauerausstellung; 4 Euro, erm. 2 Euro Sonderausstellung)
Treffpunkt: Altbau EG
Anmeldung und Rückfragen zu Führungen unter Tel. 030 - 25993 305 oder fuehrungen@jmberlin.de

Öffentliche Führungen für Kinder

Halacha und Hefezopf - Was kommt in den Schabbattopf?
Kinderführung durch die Dauerausstellung
Wie lebte eine jüdische Händlerin vor 300 Jahren? Was musste sie in den Koffer packen, wenn sie auf Reisen ging? Ein Gebetbuch, Reisekleidung oder gar ein Handy? Jüdische Traditionen im Wandel der Jahrhunderte werden für ganz junge MuseumsbesucherInnen anschaulich und spielerisch präsentiert. Die Kinder erfahren, wie sich eine Kippa auf dem Kopf anfühlt, sehen eine echte Schriftrolle und können ihre Nasen in die Gewürze der Bessamim-Büchse stecken.
Wann: Sonntag, 5. Juli und 2. August 2009 jeweils um 11 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde

Das ver-rückte Haus. Daniel Libeskind für Kinder
Warum sind die Wände im Jüdischen Museum Berlin schräg? Warum endet eine Treppe im Nichts? Warum blühen im Garten keine Blumen? Die jungen BesucherInnen werden entsprechend ihres Alters spielerisch an die Architektur von Daniel Libeskind herangeführt. Danach gibt es Gelegenheit, aus Pappe, Knete und anderen Bastelmaterialien das eigene verrückte Traumhaus zu gestalten.
Wann: Sonntag, den 12. Juli und 9. August 2009 jeweils um 11 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden

Für alle öffentlichen Kinderführungen gilt:
Preis: 3 Euro inkl. Eintritt und Bastelmaterial
Treffpunkt: Altbau EG
Anmeldung und Rückfragen zu Führungen unter Tel. 030 - 25993 305 oder fuehrungen@jmberlin.de


Pädagogisches Begleitprogramm zur Sonderausstellung "Tödliche Medizin"

Töten zum Nutzen der Gesellschaft?
Führung für Erwachsene
Die medizinische Ethik erfuhr binnen kürzester Zeit einen grundlegenden Wandel. Stand in der Zeit der Weimarer Republik zunächst das Individuum im Zentrum medizinisch-ethischer Überlegungen, rückten im Nationalsozialismus Begriffe wie Erbkrankheit und Volksgesundheit, Arbeitsfähigkeit und "unwertes Leben" in den Mittelpunkt. Unter Einbeziehung der Biografien von Wissenschaftlern und Ärzten, die am Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten beteiligt waren, fragt die Führung nach der Definition vom "Wert des Lebens" damals und heute.
Wann: jeweils sonntags um 15 Uhr (bis zum 19. Juli)

Von der "Rassenhygiene" zum Mord
Führung für Erwachsene
Herausragende Wissenschaftler der modernen Erbgutlehre lieferten den "wissenschaftlichen Rahmen" zur Rassenideologie der Nationalsozialisten. Die Führung stellt die internationale Eugenik-Debatte in der Zeit der Weimarer Republik und deren Radikalisierung im Nationalsozialismus vor. Sie war Ausgangspunkt einer Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik, die in ihrer Konsequenz zunächst zur Aussonderung und Vernichtung von erblich und rassisch unerwünschten Menschen führte und schließlich in der Ermordung der europäischen Juden gipfelte.
Wann: jeweils montags um 18 Uhr (bis zum 13. Juli)

Für die Führungen zur Sonderausstellung gilt:
Dauer: ca. 1 Stunde
Preis: 3 Euro zzgl. Eintritt (4 Euro, erm. 2 Euro)
Treffpunkt: Altbau EG
Anmeldung und Rückfragen zu Führungen unter Tel. 030 - 25993 305 oder fuehrungen@jmberlin.de


Sommerferienprogramm

Bellachini und die blaue Melanie - Juden in der Welt der Zauberkunst
Führung durch die Ausstellung auf der Kinderinsel
Im Fokus der Ausstellung auf der Kinderinsel steht Melanie Steinböck, geborene Leichtmann, auch "die blaue Melanie" genannt. Sie stammte aus einer jüdischen Zaubererfamilie und gewann 1894 schon im Alter von 6 Jahren mehrere Auszeichnungen für ihre Zauberkunststücke.
Wann: montags, 20. Juli / 27. Juli / 3. August / 10. August / 17. August / 24. August jeweils um 11 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde
Kosten: 3 Euro (inkl. Eintritt)

Zaubern lernen - die Tricks hinter den Geheimnissen
Workshop für Kinder von 9 bis 12 Jahren
D e r Klassiker in der Zauberkunst: Das Becherspiel ist ein Kunststück, das nahezu alle magischen Effekte vereint: erscheinen, verschwinden, wandern, durchdringen, verwandeln... Der versierte Verwirrrealist Thomas Thompson weiht in die Geheimnisse der Magie ein und zeigt, wie man Zaubertricks als ein kleines Theaterstück vorführt.
Wann: Mo.,20.07. und Di.,21.07. jeweils von 13 bis 16 Uhr
Mo.,24.08. und Di.,25.07. jeweils von 13 bis 16 Uhr
Kosten: 4 Euro (inkl. Material und Eintritt)

Zaubern lernen - der MiMa-Streichholzzauberkasten
Workshop für Kinder von 6 bis 9 Jahren
Ein Zauberkasten für die Hosentasche wird mit alltäglichen Dingen gefüllt und mit minimalem Aufwand der maximale Staun-Effekt erzielt. In nur zwei Stunden werden Kinder zu geschickten und gut ausgestatteten Taschenzauberern.
Wann: Mi.,22.07. und Do.,23.07. jeweils von 13 bis 16 Uhr
Mi.,26.08. und Do.,27.08. jeweils von 13 bis 16 Uhr
Kosten: 6 Euro (inkl. Material und Eintritt)

Trickfilm-Workshop - "Die blaue Melanie"
Für Kinder von 10 bis 14 Jahren
Warum nannte man Melanie Leichtmann "Die blaue Melanie"? Nach einer spannenden Recherche in der Ausstellung ist Fantasie gefragt. Ihre Ideen verarbeiten die TeilnehmerInnen anschließend mit der Trickboxx vom KiKa, modernen Medien und einer Kunstpädagogin zu Trickfilmsequenzen. Die Ergebnisse der vier Workshops werden zu einem gemeinsamen Trickfilm geschnitten und den FilmemacherInnen nach den Sommerferien zugeschickt. Zur Langen Nacht der Museen wird der Film im Jüdischen Museum präsentiert.
Wann: Mo.,27.07. und Di.,28.07. jeweils von 11 bis 15 Uhr
Mo.,17.08. und Di.,18.08. jeweils von 11 bis 15 Uhr
Dauer: ca. 4 Stunden
Kosten: 6 Euro (inkl. Material und Eintritt)

Melanies Weg zum Zauberkönig
Kreatives Schreiben für Kinder von 9 bis 12 Jahren
Mit acht war Melanie schon Professorin der Magie und wurde als Wunderkind der Zauberkunst gefeiert. Einige Jahre später besaß sie sogar einen eigenen Zauberkönig! Die spannende Geschichte des Zaubermädchens Melanie wird mit Methoden des kreativen Schreibens wie Elfchen, Wörterkoffer oder Löchertext neu erzählt.
Wann: Mi., 29.07. und Do., 30.07. jeweils von 11 bis 14 Uhr
Mi., 19.08. und Do., 20.08. jeweils von 11 bis 14 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
Kosten: 4 Euro (inkl. Material und Eintritt)

Für das Sommerferienprogramm gilt:
Informationen und Anmeldung unter Tel. 030 - 25993 322/ - 305 oder ferienprogramm@jmberlin.de. Aufgrund der begrenzten TeilnehmerInnenzahl wird um Anmeldung gebeten.

Pädagogisches Programm

Jüdische Lebenswelt nach 1945
Was bedeutet "koscher"? Darf ein Jude an Schabbat Licht anzünden? Eine Führung zum Thema jüdisches Leben und jüdische Traditionen gibt Antworten auf diese Fragen und zeigt, wie Religion und Alltag untrennbar miteinander verflochten sind. Hörbeispiele und Fotografien im Ausstellungsteil "So einfach war das" zeigen Momente aus dem Leben von Juden und Jüdinnen, die nach 1945 in Deutschland aufgewachsen sind. Mit ländlicher jüdischer Küche können sich die Teilnehmer anschließend im multimedialen Learning Center beschäftigen.
Arbeitsmaterialien für den Schulunterricht werden zur Verfügung gestellt.
Wann: Donnerstag, 16. Juli um 14 Uhr
Dauer: ca. 4 Stunden
Kosten: 2,75 Euro pro TeilnehmerIn
Informationen und Anmeldung bis zum 9. Juli unter Tel. 030 - 25993 359 oder bildung@jmberlin.de.


Frauen im Judentum
Die TeilnehmerInnen erhalten eine interaktive Führung zur Rolle der Frau im Judentum entlang ausgewählter Biografien. War die Händlerin der Frühen Neuzeit eine moderne Frau? Welche Vorstellungen von Geschlechterrollen haben SchülerInnen heute? Exemplarisch werden didaktische Materialien zur Händlerin Glikl von Hameln evaluiert und im Plenum diskutiert.
Wann: Dienstag, 18. August um 14 Uhr
Dauer: ca. 4 Stunden
Kosten: 2,75 Euro pro TeilnehmerIn
Informationen und Anmeldung bis zum 11. August unter Tel. 030 - 25993 359 oder bildung@jmberlin.de.

Stadtspaziergang für Erwachsene

Unter freiem Himmel
Auf den Spuren jüdischen Lebens durch Alt-Berlin
Die Tour präsentiert unbekannte Orte aus der Geschichte der Berliner Juden im 16. Jahrhundert. Der Stadtspaziergang führt durch drei historische Viertel Berlins, durch das Kloster-, das Nikolai- und das Marienviertel. Viele Orte der jüdischen Geschichte sind heute aus dem Stadtbild verschwunden. Die TeilnehmerInnen erhalten daher die Gelegenheit, mithilfe multimedialer Guides Fotos, Stiche oder Gemälde der historischen Gebäude mit den aktuellen Orten zu vergleichen.
Wann: Sonntag, 12. Juli um 11 Uhr
Treffpunkt: U-Bahnhof Klosterstraße, Nordausgang beim historischen U-Bahnzug
Dauer: ca. 2 Stunden
Kosten: 10 Euro
Anmeldung unter Tel. 030 - 25993 587 oder a.butzek@jmberlin.de

Jüdisches Museum Berlin
Zwei Jahrtausende Deutsch-Jüdische Geschichte

Lindenstraße 9 – 14
10969 Berlin
Weitere Informationen finden Sie unter: www.jmberlin.de



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Beitrag vom 15.06.2009

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