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Beitrag vom 04.09.2008
MachsomWatch erhält den Aachener Friedenspreis
AVIVA-Redaktion
Die israelische Frauenorganisation erhielt am 01. September den Aachener Friedenspreis. Gewürdigt wurde ihr gewaltloses Engagement für die Rechte der Palästinenser an israelischen Grenzübergängen.
Am 01. September 2008 erhielt die israelische Frauenorganisation "MachsomWatch" den internationalen Aachener Friedenspreis 2008. Die PreisträgerInnen setzen sich laut Aussagen der Jury, "vorbildlich ´von unten´ für den Frieden und für eine zivile und gewaltfreie Lösung von Konflikten ein".
Die Freiwilligenorganisation "MachsomWatch", international bekannt unter dem Namen "Checkpoint Watch", wurde 2001 von drei israelischen Frauen gegründet. Sie wollen aufmerksam machen auf die Rechte der PalästinenserInnen in den besetzten Gebieten.
Im seit mehr als vierzig Jahren umkämpften Westjordanland gibt es zur Zeit zirka 580 Kontrollposten, Schranken und Straßensperren. Einige sind dauerhafte Kontrollstationen, andere sind bewegliche Kontrollpunkte oder auch unbemannte Durchgangssperren. "MachsomWatch" geht davon aus, dass die meisten dieser Sperren errichtet wurden, um die PalästinenserInnen zu unterdrücken. Ihre Bewegungsfreiheit im eigenen Land würde eingeschränkt und der Zugang zu wichtigen medizinischen Institutionen, Bildungseinrichtungen und Familienangehörigen erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Nach Aussagen von "MachsomWatch", kommt es an jenen Sperren regelmäßig zu gewalttätigen Übergriffen des israelischen Militärs auf die palästinensische Bevölkerung.
Daher beobachten und dokumentieren täglich über 500 Frauen von "MachsomWatch" an 30 Checkpoints das Verhalten der israelischen SoldatInnen und PolizistInnen. Ihre Anwesenheit an den Kontrollposten ist betont friedlich und gewaltfrei. Doch im Fall von Konflikten greifen sie ein und versuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, diese vor Ort zu entschärfen oder zu lösen. Ihr Ziel ist es, die Menschenrechtsverletzungen gegen PalästinenserInnen an den israelischen Kontrollposten zu verhindern. Dr. Rahel-Roni Hammermann von "MachsomWatch" erklärt, dass ihr Engagement der Zukunft ihrer Kinder und den nachfolgenden Generationen gewidmet sei: "Man kann nicht gegen Antisemitismus sein, wenn man – als Jude – die Unterdrückung eines anderen Volkes toleriert."
Der mit 1.000 Euro dotierte Aachener Friedenspreis wurde am 01. September 2008, dem Anti-Kriegstag, in Aachen überreicht. Die seit 20 Jahren verliehene Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten und Organisationen, die sich "von unten" für den Frieden einsetzen.
Weitere Informationen unter:
www.machsomwatch.org
www.aachener-friedenspreis.de