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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 17.01.2018
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN fördert Jüdisches Leben in Deutschland – 2018 erhalten 17 jüdische Frauen aus Kunst und Wissenschaft ein Stipendium
AVIVA, ZURÃœCKGEBEN
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN freut sich, ihre Stipendiatinnen für das Jahr 2018 bekannt geben zu können, die Projektförderungen in der Gesamthöhe von 20.000 Euro erhalten haben: Si Wachsmann. Dina Velikovskaya. Anja Schindler. Nataly Elisabeth Savina. Deborah Petroz-Abdeles. Miriam Pelzman. Dr. Janine Cunea. Ewa Einhorn. Alexandra Elkonina. Lau Feldstain. Adi Halfin. Sapir Heller. Gabriela Hermer. Valeria Livshits. Yael Nachshon Levin. Ella Ponizovsky Bergelson. Mehr Infos zur Stiftung ZURÜCKGEBEN, den Stipendiatinnen und ihren Projekten ...
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN ist die einzige Institution in Deutschland, die ihren Schwerpunkt in der Förderung jüdischer Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen hat. Damit leistet die Stiftung einen Beitrag zur Entwicklung einer Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland.
Über 120 Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen erhielten in den Jahren 1996 bis 2017 eine Einzelförderung in Höhe von 700 bis 11.000 Euro. Insgesamt konnte die Stiftung seit ihrer Gründung über 400.000 Euro an Fördermitteln vergeben.
Ins Leben gerufen wurde die Stiftung ZURÜCKGEBEN im Jahr 1994 in Berlin. Angeregt wurde sie durch eine Initiativgruppe jüdischer und nichtjüdischer Frauen, die vermuteten, dass es sich bei ihren Erbschaften um Raubkunst handelte. Da sie trotz intensiver Recherche deren ursprüngliche Besitzer_innen nicht ausfindig machen konnten, bildete der Erlös der Verkäufe das Gründungskapital der Stiftung.
Anliegen der Stiftung ZURÜCKGEBEN war und ist es, Menschen zu gewinnen, die durch Spenden und Zustiftungen einen Beitrag leisten, um jüdisches Leben in Deutschland zu fördern.
Die Gründerinnen handelten im Wissen um die Zerstörung von Arbeits- und Existenzmöglichkeiten jüdischer Menschen und aus der Erkenntnis heraus, dass alle in der NS-Zeit zur "Volksgemeinschaft" zählenden Deutschen Vorteile aus der Entrechtung, Ausplünderung und Beraubung der Juden gezogen haben.
Viele profitierten persönlich von der "Arisierung" jüdischen Besitzes oder zogen Vorteile aus den Berufsverboten.
Anliegen der Stiftung Zurückgeben war und ist es, die Erb_innen dieser historischen Ereignisse aufzufordern, durch Spenden und Zustiftungen einen Beitrag zu leisten, um jüdisches Leben in Deutschland zu fördern. Nach der Shoah galt Deutschland vielen Juden und Jüdinnen als "gebranntes Land", in dem man "auf gepackten Koffern" saß, weil eine jüdische Zukunft "hier" nicht vorstellbar war.
Entgegen dieser Haltung war in den 1990er-Jahren eine zunehmend selbstbewusste Generation jüdischer Nachkommen herangewachsen, die nicht mehr an Ausreise dachte.
Heute hat sich eine Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland entwickelt.
Diese Entwicklung fördert und unterstützt die Stiftung ZURÜCKGEBEN.
Unterstützen Sie auch Sie die Stiftung mit einer Spende, damit weitere Stipendien an jüdische Frauen vergeben werden können.
Die Stipendiatinnen der Stiftung ZURÃœCKGEBEN und ihre Projekte im Jahr 2018:
Rita Bakacs, Autorin und Regisseurin, für die Arbeit an "Landstrich": einem Film, in dem sie der Deportationsroute ihrer Urgroßeltern nach Auschwitz nachgeht und somit die persönliche Familiengeschichte mit der der europäischen Jüdinnen und Juden verknüpft.
vimeo.com/ritabakacs
Dr. Janine Cunea, Dr. der Erziehungswissenschaften, für die Veröffentlichung des Buches "Alternde Shoah-Überlebende in einem psychosozialen Zentrum in Frankfurt am Main – Interaktionsprozesse und biografische Analysen", in welchem die Lebenswirklichkeit von Überlebenden der Shoah dokumentiert wird. Das Buch basiert auf ihrer 2016 abgeschlossenen Dissertation.
www.zentrum-juedische-studien.de
Ewa Einhorn, Filmemacherin und Choreografin, für die Umsetzung eines Collage-Projektes: Unter dem Titel "Orte des Zuhörens" setzt sie sich in Form von Essays und fotografischer Dokumentation mit den sozialen Bedingungen einer Kultur des Nicht-Zuhörens auseinander.
www.torinofilmlab.it
Alexandra Elkonina, Kunsthistorikerin und Lehrerin, für ein Forschungsprojekt: Sie erforscht Synagogenkonzepte in Nordrheinwestfalen, die nach der Wiedervereinigung für die wachsenden Jüdischen Gemeinden errichtet wurden.
uni-koeln.academia.edu
Lau Feldstain, Fotografin und Regisseurin, gefördert für den Dokumentarfilm "Gay Gipsy Jew", in dem sie sich mit den Spannungen von jungen Israelis beschäftigt, die ihre Heimat verlassen und nach Deutschland emigrieren.
Adi Halfin, Regisseurin und Drehbuchautorin, für einen Animationsfilm über einen polnisch-jüdischen Studenten, der auf dem Fahrrad quer durch Frankreich vor den Nazis floh. In "Henry" erzählt sie die Überlebensgeschichte des Cousins ihrer Mutter, Henry Bader.
www.adihalfin.com
Sapir Heller, Schauspiel- und Musiktheaterregisseurin, für die Aufführung eines musikalischen interaktiven Theaterstückes. "Requiem for a Dibbuk" erzählt die Geschichte einer im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Sängerin und Schauspielerin. Der Charakter dieser Person ist der verfolgten Malerin Elfriede Lohse-Wächtler nachempfunden.
sapirheller.com
Gabriela Hermer, Germanistin und Autorin, für das Buchprojekt "Hinda und ihre Brüder". Sie beschäftigt sich mit ihrer Familiengeschichte, die sie 75 Jahre nach der Shoah zusammengefügt hat und sucht nach Antworten auf das jahrelange Schweigen ihrer Familie.
www.imdb.com
Valeria Livshits, Lehrerin und Regisseurin, für die Inszenierung eines Theaterstückes mit dem Titel "1000 und 1 Jeans: ein orientalische Märchen". Dieses dreht sich um die Freundschaft zwischen dem jüdischen Josef und dem muslimischen Yusuf.
Yael Nachshon Levin, Musikerin, für die Organisation eines Kultursalons für Musik und plastische Kunst: Im FRAMED culture room soll monatlich eingeladenen Künstler*innen eine Bühne geboten werden.
www.facebook.com
Miriam Pelzman, Künstlerin und Fotografin, gefördert für ein Projekt mit der Fragestellung: "Spurensuche in Paris. Annäherungen an Sarah Kofman" Fotografisch-dokumentierend und durch Begegnungen und Gespräche wird sie sich der Philosophin und ihrem Werk annähern.
www.miriberlinphotography.com
Deborah Petroz-Abdeles, Ergotherapeutin und Künstlerin, für ein Kunst- und Buchprojekt, das Alice Salomon (1872-1948) gewidmet ist: In "Die Kunst des Gedenkens" vereint sie künstlerische Arbeiten und Essays über die jüdische Frauenrechtlerin Alice Salomon.
www.dessa-art.com
Ella Ponizovsky Bergelson, Künstlerin und Grafikdesignerin, gefördert für die Anbringung jiddischer Prosa als Kalligrafien im öffentlichen Raum: Als Wandbilder bringt sie Zitate des Schriftstellers Dovid Bergelson in die Straßen Berlins.
www.ellaponi.com
Nataly Elisabeth Savina, Autorin und Dramaturgin, gefördert für ihren Roman "Wer keine Nase hat, braucht einen Schnurrbart". In diesem beschäftigt sie sich mit der Geschichte einer jüdischen Mutter-Tochter-Beziehung, die immer wieder Bezugspunkte zu ihrer eigenen Biografie aufweist.
lysabeth.de
Anja Schindler, Germanistin und Historikerin, für ihr Buchprojekt "Die drei Leben des Meir Schwartz", in welchem sie die Verfolgung ihres jüdischen Vaters durch den Faschismus, seine Inhaftierung im sowjetischen Gulag und schließlich seine Immigration nach Deutschland beschreibt.
Dina Velikovskaya, Animationsfilm-Regisseurin, für ihr Projekt "Faden": In dem Animationsfilm wird in poetischer Form die Migration einer jungen Frau von Russland nach Deutschland und die damit verblassende Erinnerung ihrer Eltern an sie beschrieben.
vimeo.com
Si Wachsmann, Fotografin, für ihre Fotografie-Serie "Mothers": Mit Fotografien von 20 Müttern von israelischen Soldaten möchte sie die Vielfältigkeit der israelischen Gesellschaft darstellen.
www.siwachsmann.com
"Zurückgeben" heißt auf hebräisch "לתת - חזרה" (Latet-Hasarah).
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN freut sich, wenn Sie in Ihren Netzwerken und/oder Medien über die von ihr geförderten Projekte berichten würden. Gern vermittelt Ihnen die Stiftung ZURÜCKGEBEN auch Interviews mit den Stipendiatinnen, dem Vorstand sowie den Gründungsmitgliedern der Stiftung. Bitte richten Sie Ihre Anfragen entweder per E-Mail oder telefonisch direkt an die Stiftung.
Für weitere Informationen:
ZURÃœCKGEBEN
Stiftung zur Förderung Jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft
Merseburger Straße 3
D-10823 Berlin
Tel.: +49 30 - 42 02 26 45
Fax: +49 30 - 42 02 33 30
E-Mail: info@stiftung-zurueckgeben.de
www.stiftung-zurueckgeben.de sowie www.facebook.com/zurueckgeben
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Die Stiftung ZURÜCKGEBEN freut sich, ihre Stipendiatinnen für das Jahr 2017 bekannt geben zu können, die Projektförderungen in der Gesamthöhe von 20.000 Euro erhalten haben: Tal Alon, Gamma Bak, Lee Meir, Maria & Natalia Petschatnikov und Donna Swarthout
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN fördert Jüdisches Leben in Deutschland – im Jahr 2016 erhalten fünf jüdische Frauen aus Kunst und Wissenschaft ein Stipendium
Informationen zu den vielfältigen wissenschaftlichen und künstlerischen Projekten sowie zu deren engagierten Initiatorinnen und zur Stiftung ZURÜCKGEBEN hier auf AVIVA-Berlin. Unterstützen Sie die Stiftung, damit weitere Stipendien an jüdische Frauen vergeben werden können.
Stiftung ZURÜCKGEBEN und Stiftung EVZ fördern jüdisches Leben in Deutschland – im Jahr 2015 erhalten 13 jüdische Frauen aus Kunst und Wissenschaft ein Stipendium
Jüdische weibliche Identitäten sichtbar machen
Am 17. November 2016 fand die Vorstellung der Stipendiatinnen der Stiftung ZURÜCKGEBEN aus dem Förderzweig "Jüdische weibliche Identitäten heute" in den Räumen der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) statt. Alle neun Stipendiatinnen werden ausführlich in einem Katalog vorgestellt, der von Sharon Adler und Judith Kessler mit Unterstützung der Stiftung EVZ erstellt wurde. Dieser Katalog beschreibt auf mehr als 40 Seiten nicht nur die Projekte und Intentionen der Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, sondern eröffnet außerdem den Blick auf biografische Details und die ganz persönlichen jüdischen Identitäten der vorgestellten Frauen. Der Katalog ist kostenlos erhältlich.