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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 20.12.2017
Deutsch-Jüdisches Theater im Coupé Theater - das Programm im Dezember 2017 und Januar und Februar 2018
AVIVA-Redaktion
Auch nach dem Tod des Intendanten des deutsch-jüdischen Theaters, Dan Lahav, macht das Ensemble und Team auf uns hinter der Bühne weiter. Unter den vielfältigen Inszenierungen ist "The Barry Sisters Bay mir bistu sheyn", oder "Kabarett Größenwahn-Das verlorene Paradies" und "Es liegt in der Luft... Mischa Spoliansky - der Komponist des Kurfürstendamms". Eine Programmübersicht auf AVIVA-Berlin
2016 starb der Intendant des deutsch-jüdischen Theaters mit 70 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Kreativ, ungebrochen, elegant und gesegnet mit dem typischen jüdischen Humor begann Dan Lahav 2001 mit Gastspielen im Coupé Theater, Dramen und Komödien zu den verschiedensten jüdischen Themen zu inszenieren. "Kein Theater von Juden für Juden mit Juden" wollte er machen. Mit seinen eigenen Häusern schuf er interkulturelle Bühnen, in deren Mittelpunkt der interreligiöse Dialog stand. Sein Team wird Dan Lahavs Lebenswerk fortsetzen, an dem Ort, an dem vor 17 Jahren alles begann: im Coupé Theater. Das neu gegründete Deutsch-Jüdische Theater setzt den christlich-jüdischen Dialog mit politischen und unterhaltsamen Inszenierungen fort und wirbt mit multikulturellen Stücken mit Akteurinnen und Akteuren christlicher, jüdischer und muslimischer Herkunft um Verständnis und Toleranz zwischen den verschiedenen, in Berlin gelebten Religionen.
Neben aktualisierten Inszenierungen sind für das Frühjahr 2018 neue Stücke wie "Benjamin-Wohin?" von Hermann Sinsheimer, in einer ersten szenischen Aufführung seit der UA 1938 im Jüdischen Kulturbund geplant, oder "Dibbuk-Besessen" nach Salomon An-Ski, ein traditionelles jüdisches Motiv erlebt die Verbindung mit der Aktualität von 2018. Mit Genehmigung des Anne-Frank-Fonds in Basel entsteht zur Zeit eine theatereigene Textfassung. Stücke junger israelischer Autorinnen und Autoren werden ebenso inszeniert wie die jährlichen Fortsetzungen des multikulturellen Jugend-Theater-Projekts "Shalom – Salam: wohin?".
Die Stücke im Dezember 2017 und Januar und Februar 2018:
Kabarett Größenwahn-Das verlorene Paradies
18./19.01., 15./16.02., 20 Uhr
Dort, wo heute das Kranzler Eck ist, befand sich in den Zwanzigern eine andere Berliner "Institution", eine Bühne, auf der Stars wie Marlene Dietrich, Margo Lion und Blandine Ebinger ihre ersten Erfolge gefeiert haben, die Musik von Friedrich Hollaender und Mischa Spoliansky zu erstem Ruhm gelangte. Die Inszenierung erzählt eine von vielen Geschichten dieser Blütezeit deutsch-jüdischer Kultur vor 1933.
Mit: Katharina Groth, Judith Steinhäuser, Alexandra Julius Frölich
Am Klavier: Alexander Gutman
Buch und Idee: Dan Lahav (1946-2016)
25,- €, ermäßigt 15,- €
Shabat Shalom
21.01., 18.02.2018, 19 Uhr
Ein Freitagabend in einer jüdischen Familie
Idee und Konzept: Dan Lahav (1946-2016)
Seit 25 Jahren lädt das deutsch-jüdische Theater zu diesem ganz speziellen Event ein und gastierte damit mit großem Erfolg in vielen Städten in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Holland. "Shabat Shalom!", so begrüßt eine jüdische Familie traditionell den Freitagabend. Lernen Sie ein Stück jüdisches Brauchtum kennen, begleitet von traditioneller Musik, jüdischen Chansons, mit alten Geschichten und dem berühmten jüdischen Humor.
25,- €, ermäßigt 15,- €
Kishon: Die beste Ehefrau von allen und ICH - szenische Lesung
21.12.17, 25./26.01., 04.02, 19 Uhr/08.02.2018, 20 Uhr
"Die Ehe ist ein weltweites Fiasko, Monogamie und Treue sind unrealistisch, die Ehe ist nur für Frauen erfunden worden, und deshalb sollten eigentlich auch nur Frauen heiraten. Aber auch sonst ist die Ehe kein Zuckerschlecken für einen Mann! Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich da spreche, denn ich war 43 Jahre lang mit IHR verheiratet."
Mit: Joachim Kelsch und Alexandra Julius Frölich
Konzept: Dan Lahav (1946-2016)
22,- €, ermäßigt 12,- €
The Barry Sisters "Bay mir bistu sheyn"
22.12., 23.12., 28.12., 29.12.2017, 20 Uhr, 27.01.2018, 20 Uhr, 29.01.2018 19 Uhr, 02./03.02.2018, 20 Uhr, 09./17.02.2018, 20 Uhr
Die Geschichte und die schönsten Songs der glamourösen Barry Sisters, die als erstes weibliches, jüdisches Gesangsduo mit popmusikalischen und verjazzten Versionen jiddischer Lieder Weltruhm erlangten.
Buch & Regie: Evgenija Kochanenko
Tanz: Elena Klyuchareva
Musikalische Leitung und Klavier: Alexander Gutman
Olha Semchyshyn (Alt)
Vilma Remezaite (Sopran)
Die Mutter: Alexandra Julius Frölich
22,- ermäßigt 12,- €
Es liegt in der Luft... Mischa Spoliansky - der Komponist des Kurfürstendamms
20.01.2018, 20 Uhr
Der jüdische Komponist und Pianist gehörte neben Friedrich Hollaender zu den prägenden musikalischen Köpfen der Berliner Kabarett- und Schlagerszene in den 1920er Jahren. Berühmt wurde er mit der Kabarett-Revue "Es liegt in der Luft", in der auch Marlene Dietrich mitwirkte. 1933 emigrierte Spoliansky nach London und kehrte erst 1977 für ein umjubeltes Konzert nach Berlin zurück. Der Musikhistoriker Dr. Jürgen Schebera lässt Leben und Werk erzählerisch lebendig werden, dazu erklingen live einige seiner schönsten Lieder, kombiniert mit fast vergessenen zeitgenössischen Tondokumenten.
Mit: Dr. Jürgen Schebera (Moderation), Alexandra Julius Frölich, Eva Maria Kölling (Gesang) und Alexander Gutman (Klavier)
Konzept: Dr. Jürgen Schebera
15,- €, ermäßigt 10,- €
Kurt Tucholsky – Kabarett!?
10.02.2018, 20 Uhr
Kennen Sie Peter Panther, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel oder Kaspar Hauser? Hinter diesen Namen verbarg sich Tucholsky, der Autor von "Rheinsberg" und "Schloss Gripsholm", wenn er für die "Weltbühne" seine messerscharfen Satiren über die menschliche Natur im Allgemeinen und die politischen Zustände in Deutschland im Besonderen schrieb. Seine pointierten Gedankenblitze haben bis heute nichts von ihrer bissigen und komischen Aktualität eingebüßt.
Mit Manfred Kloss und Alexander Gutman (Klavier)
Konzept: Dan Lahav (1946-2016)
22,- €, ermäßigt 12,- €
Shpil, shpil, Klezmer shpil...,
11.02.2018, 17 Uhr
Wir tauchen ein in die jüdische Lied- und Musikkultur, wie sie sich überall dort in Europa entwickelte, wo Juden leben und ihre Musik sich mit der des Landes vermischte. Dabei schlagen wir den Bogen vom Shtetl des russischen Zarenreiches über Spanien hin nach Israel.
Mit: Alexander Gutman (Klavier und Gesang), Alexandra Julius Frölich (Gesang), Andrej Ur (Violine)
15 ,-, ermäßigt 10,- €
DJT
Deutsch-Jüdisches Theater im Coupé Theater
Hohenzollerndamm 177
10713 Berlin
Mehr Infos unter: www.djthe.de
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Shalom - Salam: wohin? Die Fortsetzung, Teil 3. Ein interkulturelles Jugend-Theater-Projekt
Das Theaterstück, das seit 2015 jährlich in Kooperation des Fördervereins für deutsch-jüdische Theatervorstellungen e.V. mit Berliner Jugendlichen christlicher, jüdischer und muslimischer Herkunft entsteht, will Vorurteile abbauen. Premiere war am 11. Oktober 2017 um 20.00 Uhr.
Quelle: Deutsch-Jüdisches Theater