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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 05.07.2017
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN fördert Jüdisches Leben in Deutschland – im Jahr 2017 erhalten fünf jüdische Frauen aus Kunst und Wissenschaft ein Stipendium
AVIVA-Redaktion
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN freut sich, ihre Stipendiatinnen für das Jahr 2017 bekannt geben zu können, die Projektförderungen in der Gesamthöhe von 20.000 Euro erhalten haben: Tal Alon, Gamma Bak, Lee Meir, Maria & Natalia Petschatnikov und Donna Swarthout
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN ist die einzige Institution in Deutschland, die ihren Schwerpunkt in der Förderung jüdischer Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen hat. Damit leistet die Stiftung einen Beitrag zur Entwicklung einer Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland.
Über 120 Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen erhielten in den Jahren 1996 bis 2017 eine Einzelförderung in Höhe von 700 bis 11.000 Euro. Insgesamt konnte die Stiftung seit ihrer Gründung über 400.000 Euro an Fördermitteln vergeben.
Ins Leben gerufen wurde die Stiftung ZURÜCKGEBEN im Jahr 1994 in Berlin. Angeregt wurde sie durch eine Initiativgruppe jüdischer und nichtjüdischer Frauen.
Diese handelten im Wissen um die Zerstörung von Arbeits- und Existenzmöglichkeiten jüdischer Menschen und aus der Erkenntnis heraus, dass alle in der NS-Zeit zur "Volksgemeinschaft" zählenden Deutschen Vorteile aus der Entrechtung, Ausplünderung und Beraubung der Juden gezogen haben.
Viele profitierten persönlich von der "Arisierung" jüdischen Besitzes oder zogen Vorteile aus den Berufsverboten.
Anliegen der Stiftung Zurückgeben war und ist es, die Erb_innen dieser historischen Ereignisse aufzufordern, durch Spenden und Zustiftungen einen Beitrag zu leisten, um jüdisches Leben in Deutschland zu fördern. Nach der Shoah galt Deutschland vielen Juden und Jüdinnen als "gebranntes Land", in dem man "auf gepackten Koffern" saß, weil eine jüdische Zukunft "hier" nicht vorstellbar war.
Entgegen dieser Haltung war in den 1990er-Jahren eine zunehmend selbstbewusste Generation jüdischer Nachkommen herangewachsen, die nicht mehr an Ausreise dachte.
Heute hat sich eine Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland entwickelt.
Diese Entwicklung fördert und unterstützt die Stiftung ZURÜCKGEBEN.
Unterstützen Sie auch Sie die Stiftung mit einer Spende, damit weitere Stipendien an jüdische Frauen vergeben werden können.
Die Stipendiatinnen der Stiftung ZURÃœCKGEBEN und ihre Projekte:
Tal Alon, für die Konzeption eines neuen Web-Auftritts des Spitz-Magazins – des ersten hebräischen Magazins in Deutschland nach der Shoa. Damit soll das bestehende Printmedium durch ein dauerhaftes Online-Magazin ergänzt werden.
www.spitzmag.de
Gamma Bak, für "Phoenix" – den letzten Teil ihrer Kinodokumentarfilm-Trilogie. Dieser dreht sich vor allem um ihren Vater, Professor Janos Bak, Fragen seiner jüdischen Identität und sein Überleben der Shoa in Budapest.
www.headcoldfilm.net
Lee Meir, für ihr Kabarett-Projekt "Across the Middle, Past the East", in dem sich Künstlerinnen aus Syrien, dem Iran, Israel, Libanon, den palästinensischen Gebieten und Jordanien zu einem interdisziplinären Kollektiv zusammengefunden haben, das sich mit den eigenen Migrationsgeschichten auseinandersetzt.
www.leemeir.com
Maria & Natalia Petschatnikov, für ihren animierten Dokumentarfilm "Pobaltis", in dem sie in Form alter Familienaufnahmen, animierter Aquarell Zeichnungen und der Dokumentation einer Reise nach Litauen über ihre Kindheit in Pobaltis (Litauen) erzählen.
petschatnikov.de
Donna Swarthout, für ihr Buchprojekt "Revoked and restored. The German Jewish Citizenship Experience". In dem gemeinschaftlichen Buchprojekt von etwa 15 Autor*innen werden Geschichten von jüdischen Menschen beleuchtet, die nach 1945 die deutsche Staatsbürgerschaft zurückforderten. dswartho.wordpress.com/author/dswartho
Für weitere Informationen:
ZURÃœCKGEBEN
Stiftung zur Förderung Jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft
Merseburger Straße 3
D-10823 Berlin
Tel.: +49 30 - 42 02 26 45
Fax: +49 30 - 42 02 33 30
E-Mail: info@stiftung-zurueckgeben.de
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Jüdische weibliche Identitäten sichtbar machen
Am 17. November 2016 fand die Vorstellung der Stipendiatinnen der Stiftung ZURÜCKGEBEN aus dem Förderzweig "Jüdische weibliche Identitäten heute" in den Räumen der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) statt. Alle neun Stipendiatinnen werden ausführlich in einem Katalog vorgestellt, der von Sharon Adler und Judith Kessler mit Unterstützung der Stiftung EVZ erstellt wurde. Dieser Katalog beschreibt auf mehr als 40 Seiten nicht nur die Projekte und Intentionen der Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, sondern eröffnet außerdem den Blick auf biografische Details und die ganz persönlichen jüdischen Identitäten der vorgestellten Frauen. Der Katalog ist kostenlos erhältlich.