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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 27.05.2016
DAGESH. KunstLAB ELES will jüdische Kunst im öffentlichen Raum sichtbar machen
AVIVA-Redaktion
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) gründet ein neues Projekt zur Künstler_innenförderung. Ziel von DAGESH ist es, jüdische Kunst zu fördern, und zu vernetzen. Geplant sind gemeinsame Projekte von jüdischen Künstler_innen, Ausstellungen, Festivals und Publikationen.
DAGESH. KunstLAB ELES will nach jüdischen Aspekten von Kunst und Kultur, insbesondere in der bildenden Kunst, in der Musik, im Theater sowie in der Literatur fragen, und zeigen, was jüdische Kunst heute sein kann und was sie will.
"DAGESH schafft eine kreative Öffnung hin zu pluralen religiösen und säkularen Traditionen und Geschichten, zu einem spannungsvollen Miteinander von jüdischen und nichtjüdischen Facetten individueller wie kollektiver Identität, zu verschiedenen Praktiken gesellschaftlicher und politischer Verortung. Mit DAGESH wollen wir Strukturen und Plattformen schaffen, um jüdische Kunst in der Gesellschaft sichtbar zu machen", so die Projektleiterin Eva Lezzi.
Das Programm wird am 9. Juni um 17.30 Uhr im Schlosstheater Rheinsberg mit einer multimedialen Performance feierlich eröffnet. Die Festrede zum Thema "Gibt es ein jüdisches Schreiben?" hält Prof. Esther Dischereit.
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk fördert Künstler_innen, die in unterschiedlichen Bereichen aktiv sind: In der bildenden Kunst und freien Malerei, als Kurator_innen, Musiker_innen und Komponist_innen, als Literat_innen, Regisseur_innen, Schauspieler_innen und Filmemacher_innen. Auch die zahlreichen von ELES geförderten Kantor_innen arbeiten an der Schnittstelle von Kunstpraxis und jüdischer Tradition. Etliche Stipendiat_innen setzen sich aus wissenschaftlicher Perspektive reflektierend mit jüdischer Kunst auseinander.
Zu den ELES-Stipendiat_innen und -Alumn_ae zählen u. a. der Theaterregisseur Noam Brusilovsky, der Lyriker Max Czollek, die Performerin Layla Zami, die Dokumentarfilmerin Jelena Jeremejewa, die Konzeptkünstlerin Anna Schapiro, der Theaterregisseur Tobias Herzberg und der Schauspieler Jeff Wilbusch.
Hintergrundinformationen:
DAGESH bezeichnet ein diakritisches Zeichen des hebräischen und jiddischen Alphabets, das die Betonung von Konsonanten verschärft. Das Dagesh, ein Punkt, ein kleines Quadrat, trägt in sich keine Bedeutung und verändert doch die Bedeutung der Worte – bei ihrem Übergang von Schriftzeichen zum stimmlichen Laut. Auch das will Kunst: Wandern durch verschiedene Medien, Akzente setzen und Inhalte verschieben.
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk
Seit seiner Gründung 2009 steht das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) für ein traditionsbewusstes, pluralistisches, weltoffenes und selbstbewusstes Judentum. Im Studienwerk treffen sich akademische Exzellenz und Engagement für die jüdische Gemeinschaft und die Gesamtgesellschaft. Mit der gezielten Förderung begabter jüdischer Studierender und Promovierender leistet das Studienwerk zudem einen wichtigen Beitrag für die Ausbildung einer neuen jüdischen Intellektualität in Deutschland und Europa.
Mehr Informationen unter:
www.dagesh.de
www.eles-studienwerk.de