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Beitrag vom 08.11.2013
Gedenkveranstaltungen anlässlich 75 Jahre nach den Novemberpogromen 1938 in Berlin
AVIVA-Redaktion
Von der Ausstellung "Es brennt!", über eine Schaufenster-Aktion an diversen Orten, bis zu Stolperstein-Verlegungen und der Abschlussveranstaltung des Berliner Themenjahres "Zerstörte Vielfalt"
Ausstellung "Es brennt! 75 Jahre nach den Novemberpogromen 1938"
Am Abend des 9. November 1938 veranlasste Joseph Goebbels in Abstimmung mit Adolf Hitler eine reichsweite Terrorwelle gegen Juden. In Berlin zerstörten SA, SS und Hitlerjugend in den folgenden zwei Tagen ein Dutzend Synagogen, zahlreiche Wohnungen und mehrere tausend Geschäfte. Etwa 3.000 jüdische Männer aus Berlin wurden in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt, zahlreiche weitere tagelang in Polizeigefängnissen festgehalten. Die Zerstörung der architektonischen Vielfalt jüdischer Kultusbauten in Mitteleuropa wird an Beispielen von 26 Synagogen gezeigt.
Ausstellungseröffnung: 7. November 2013, 19.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 7. November 2013 bis 2. März 2014
Veranstaltungsort: Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchner Straße 8, 10963 Berlin
Veranstalter: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Stiftung Topographie des Terrors, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
9. November 2013, ab 10 Uhr, Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Präsentation von Biographien von Opfern der Novemberpogrome und Stadtspaziergang "Berlin als Erinnerungslandschaft"
Die Stiftung und der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas präsentieren zwischen 10 und 19 Uhr im Stelenfeld des Denkmals Biographien von Opfern der Pogrome. Die Tonaufnahmen mit den Lebensdaten von 50 Opfern werden in deutscher und englischer Sprache zu hören sein.
BesucherInnen des Denkmals haben um 12 Uhr zudem die Möglichkeit, kostenlos an dem Stadtspaziergang "Berlin als Erinnerungslandschaft" teilzunehmen. Ausgehend vom Holocaust-Denkmal werden auf dem dreistündigen Spaziergang verschiedene Denkmäler in der näheren Umgebung erkundet.
Anmeldung: nicht erforderlich
Veranstaltungsort: Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin
Treffpunkt für den Stadtspaziergang: Ecke Cora-Berliner-/Hannah-Arendt-Straße
9. November 2013, 18.30 Uhr, Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Begrüßung: Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Worte des Gedenkens: Klaus Wowereit, regierender Bürgemeister von Berlin
Ansprache: Yakov Hadas - Handelsmann, Botschafter des Staates Israel
Szenische Lesung mit SchülerInnen des jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn
Musikalische Begleitung: Vivian Kanner
Gebet: Rabbiner Yitshak Ehrenberg
Kranzniederlegung am Mahnmal des Jüdischen Gemeindehauses
Kaddisch
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindehaus, Fasanenstraße 79/80, 10623 Berlin
Schaufenster-Aktion am 9. und 10. November 2013
Berliner Kaufleute und EinzelhändlerInnen wollen mit dieser lobenswerten Aktion Stellung beziehen gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus. Die Aktion ist eine Initiative des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg e.V. (HBB) und der Kulturprojekte Berlin. Mit Fensterfolien in der Optik eingeschlagener Schaufenster machen die rund 100 beteiligten Geschäfte auf die Ausschreitungen von 1938 aufmerksam – darunter an der Tauenzienstraße/Kurfürstendamm, am Hackeschen Markt und am Alexanderplatz.
Die Publikation "Kristallnacht? Bilder der Novemberpogrome 1938 in Berlin" ergänzt die Aktion.
Stolperstein-Gedenken rund um den 9. November 2013
Neben den Stolperstein-Spaziergängen finden zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 75 Jahren statt. Eine Auswahl von Veranstaltungen, die entweder einen direkten Stolperstein-Bezug haben, oder von Stolperstein-Initiativen organisiert wurden finden Sie unter: www.stolpersteine-berlin.de/de/gedenkveranstaltungen
Stolperstein-Putzspaziergänge am 09. November 2013
In Erinnerung an die Reichspogromnacht findet in zahlreichen Berliner Bezirken ein gemeinsames Stolperstein-Gedenken in Form von Putz-Spaziergängen statt.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.stolpersteine-berlin.de/de/spaziergaenge
10. November 2013, 16:00 Uhr Gedenkveranstaltung an der Steglitzer Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz
InitiatorInnen der Veranstaltung sind das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin, die Steglitzer Ökumene, die Initiative Haus Wolfenstein sowie die Deutsch-Israelische Gesellschaft.
Im Rahmen der Veranstaltung wird unter anderem Bürgermeister Kopp, und die Vorsitzende vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, Lala Süsskind, eine Ansprache zum Gedenken halten.
Im Anschluss an eine Kranzniederlegung singt Assaf Levitin El Male Rachamim.
In dem folgenden Schweigegang zum ehemaligen Jüdischen Blindenheim, dem jetzigen Haus Nazareth, in der Wrangelstraße wird dort der 1941 nach Weißensee verlegten und 1942 in die Konzentrationslager deportierten Bewohnerinnen und Bewohnern gedacht.
Abschließend findet in der Matthäus-Kirche ein Gedenkgottesdienst statt, der u.a. vom Shalom-Chor Berlin musikalisch gestaltet wird.
10. November 2013, 17–24 Uhr, Brandenburger Tor
Abschlussveranstaltung des Berliner Themenjahres "Zerstörte Vielfalt"
Am Abend des 10. November 2013 findet das Berliner Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" mit einer bewegenden Großveranstaltung auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor seinen stimmungsvollen Ausklang.
"Mit uns nie wieder. Vielfalt heißt Freiheit!" so lautet die Botschaft von Tausenden Jugendlichen im Themenjahr. Sie stellen ihre Statements und Filme vor und setzen gemeinsam mit den anwesenden ZeitzeugInnen Margot Friedländer, Inge Deutschkron und Coco Schumann ein eindrucksvolles Zeichen gegen das Vergessen Der britische Stargeiger Daniel Hope wird die Veranstaltung begleiten.
Adresse: Brandenburger Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin
12. November 2013 bis 11. Mai 2014
Ausstellung "Von Innen nach Außen. Die Novemberpogrome 1938 in Diplomatenberichten aus Deutschland"
75 Jahre nach den Pogromen widmet sich die Ausstellung den Berichten ausländischer Diplomaten über die Ereignisse im November 1938. Dokumente aus über 20 Ländern werfen ein neues Licht auf die Diplomatiegeschichte des Jahres 1938. Sie zeigen, wie die Pogrome international wahrgenommen und wie von Innen nach Außen berichtet wurde.
Ausstellungseröffnung: 11. November 2013, 17.30 Uhr
Veranstalter: Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Auswärtiges Amt
Adresse: Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Oranienburger Straße 28/30, 10117 Berlin
So–Fr ab 10 Uhr
Weitere Informationen zu diesen und weiteren Veranstaltungen finden Sie unter:
www.stiftung-denkmal.de, www.jg-berlin.org, www.cjudaicum.de, www.berlin.de und www.berlin.de/2013