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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 17.05.2012
Rettet den Happy Hippie Jew Bus von Anna Adam, jüdische Künstlerin aus Berlin
Eva Lezzi
5 Euro-Spenden-Aufruf! Um Ben, den Bus, der Herzen gewinnt, vor der Schrottpresse zu retten, initiierte Noa Lerner von Milk & Honey Tours eine spontane Spendensammlung. Mehr zur Mitmach-Aktion und ...
... Ben finden Sie hier.
´5 Euro für den Happy Hippie Jew Bus´ hieß eine Facebookveranstaltung, die Mitte Mai in wenigen Tagen mehr als 600 Leute einlud, und viele von ihnen zu einer kleinen Spende bewegte.
Anna Adam, jüdische Künstlerin aus Berlin, die schon vor einigen Jahren mit der Ausstellung ´Alles koscher!?´ bundesweit Furore gemacht hat, tourt mit diesem mobilen Ausstellungsbus durch die Bundesrepublik und leistet hierbei humoristische Aufklärung über das Judentum. Von den Sefirot, Liedtexten an der Bus-Decke bis zur Mikwe im Bus-Boden, von den politischen Zeichen ("Atomkraft - nicht koscher") bis zu den Kinderkritzeleien an den Buswänden, vom feministischen Lila der Sitzbezüge bis zu den Kaschrut-Vorschriften selbst noch beim Klopapier purzeln hier Zeichen jüdischer und weltlicher Identität aus verschiedenen Epochen und kulturellen Kontexten wild durcheinander. Der Bus ist eine postmoderne Zitatencollage und trägt zugleich unverkennbar Anna Adams persönliche Handschrift. Dabei sind alle Details liebevoll gestaltet, sie sind streng durchkonzipiert und wirken doch zugleich spontan und spielerisch. Die zahlreichen Schubladen und Schublädchen im Inneren des Busses sind voller Bastelmaterialen und kreativer Ideen. Der ganze Bus ist eine Einladung an Kinder und Erwachsene zum Sich-Wundern, zum Lachen, zum Mitgestalten.
Eine eigenwillige Idee, findet die Initiatorin der spontanen Spendensammlung, Noa Lerner. Aber witzig, mit einfachen Mitteln gestaltet, aus der Mitte der jüdischen Gemeinde. Und nicht in musealen oder pädagogischen Kontexten ausserhalb entstanden. ´Als ich gehort habe, dass Ben eine Reparatur braucht, habe ich keinen Moment gezoegert, und meine Freunde um 5 Euro gebeten. und die haben ihre Freunde gebeten und am Ende haben mehr als 200 Leute wirklich gespendet.
"Wir brauchen einen Happie Hippie Jew Bus als zeitgemäße Heterotopie, als Ort außerhalb aller anderen Orte und doch gleichsam vor der eigenen Haustür, als Ort, der geläufige Zuschreibungen an Juden durchkreuzt und dadurch neue Denkmöglichkeiten schafft." befindet auch Literaturwissenschaftlerin und Kinderbuchautorin Eva Lezzi, die zusammen mit Anna Adam schon zwei Kinderbuecher gemacht hat.
Noa Lerner und Anna Adam sind beeindruckt, wie viele Leute dem Aufruf gefolgt sind. ´Ein besseres Zeichen für die Bedeutung dieses Projektes kann es kaum geben´, betonen sie. Alle diese SpenderInnen haben einen Moment in ihrem Alltag innegehalten, und einen Beitrag geleistet. Nicht viele Projekte übers Judentum können so direkt ihre Verbindung zur Basis zeigen!
Nur noch 300 Euro dringend benötigt
Ben, der Bus, Anna Adam und Noa Lerner freuen sich über ca. 1.200 Euro aus der Facebookaktion. 1.500 werden benötigt, um Ben wieder flott zu machen!
5-Euro-Ãœberweisungen bitte an:
Kontonummer 39104107
BLZ 10010010
Postbank Berlin
Anna Adam studierte in Düsseldorf und Hannover. Sie ist Malerin, Bühnenbildnerin, Ausstellungsmacherin und Messestanddesignerin. Seit 1997 ist sie Mitglied der jüdischen KünstlerInnengruppe meshulash. Als künstlerische Antwort auf immer wiederkehrende, oftmals absurde Missverständnisse und auf Klischeevorstellungen der nichtjüdischen Mehrheitskultur von Jüdinnen und Juden entstand ihr Satire-Kunst-Projekt FEINKOST ADAM. Anna Adam lebt und arbeitet als freie Künstlerin und Bühnenbildnerin in Berlin.
Mehr Infos zu Anna Adam unter:
www.anna-adam.de
Neue Kunst- und Kulturprodukte: www.ganzschoenjuedisch.de
Prospekt zu Feinkost Adam: www.kuenstler-kultur-work.net/anna-adam/feinkost
www.ohel-hachidusch.org
Weiterlesen zu Anna Adam auf AVIVA-Berlin:
"Chaos zu Pessach" von Eva Lezzi und Anna Adam
"Beni, Oma und ihr Geheimnis" von Eva Lezzi und Anna Adam
(Fotos: ©Anna Adam)