Mein Heimweh hieß Savignyplatz - Mascha Kaléko - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 3/3/5785 - Beitrag vom 16.11.2007


Mein Heimweh hieß Savignyplatz - Mascha Kaléko
Marietta Harder

Von 27. November 2007 bis 20. Januar 2008 finden im Literaturhaus Berlin Ausstellungen und Lesungen zu Ehren der jüdischen Dichterin statt. Konzipiert und realisiert von Jutta Rosenkranz.




Die Berliner Lyrikerin Mascha Kaléko wurde Ende der 20er Jahre mit ihren heiter-melancholischen Großstadt-Gedichten bekannt. Sie stehen in der Tradition von Heine, Tucholsky und Kästner, doch Mascha Kaléko hat einen eigenen Stil entwickelt und ist die einzige weibliche Stimme unter den LyrikerInnen der Neuen Sachlichkeit. Ihre beiden erfolgreichen Gedichtbände wurden von den Nazis verboten, da die Autorin Jüdin war. 1938 emigrierte sie nach Amerika, 1959 nach Israel. In ihren Texten spiegeln sich persönliches Schicksal und zeitgeschichtlicher Hintergrund auf eindrucksvolle Weise.

In der Ausstellung "Mascha Kaléko – Mein Heimweh hieß Savignyplatz" werden Leben und Werk der Dichterin gezeigt - vor dem Hintergrund der drei wichtigsten Stationen ihres Lebens: Berlin, New York und Jerusalem. Dabei steht Berlin, wo die Lyrikerin zwanzig Jahre lang wohnte und das sie nach der Emigration wieder besuchte, im Mittelpunkt. Das wechselhafte Schicksal der Metropole während der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit ist Thema vieler ihre Gedichte, Prosatexte und Briefe. Berlin war die einzige Stadt, in der sie sich heimisch fühlte.

In diesem Jahr wäre die Dichterin 100 Jahre alt geworden (sie wurde am 07. Juni 1907 geboren und starb 1975) und aus diesem Anlass würdigt das Literaturhaus Berlin erstmals Leben und Werk der Lyrikerin in einer Ausstellung.

Zu Mascha Kaléko 1907 in Chrzanów (Schidlow, Galizien) als Tochter jüdischer Eltern geboren, veröffentlichte sie 1930 erstmals Gedichte in der Vossischen Zeitung. "Das lyrische Stenogrammheft" (1933), das "Kleine Lesebuch für Große" (1935), erscheinen bei Rowohlt. 1938 Emigration in die USA, New York. Sie veröffentlicht in der jüdischen Exilzeitung "Aufbau" und schreibt Werbetexte. ("Verse für Zeitgenossen "1945), Nominierung für den Fontanepreis 1960 und Übersiedlung nach Israel. "Verse für Dur und Moll" (1967), "Das himmelgraue Poesiealbum" (1968), "Wie´s auf dem Mond zugeht" (1971), "Hat alles seine 2 Schattenseiten" (1973). Sie starb am 21. Januar 1975 in Zürich.

Weiterlesen:
Mascha Kaléko zum 100. Geburtstag

Die paar leuchtenden Jahre. Das große Mascha Kaléko Lesebuch

Weitere Informationen zu Mascha Kaléko:
www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/frauenarchiv/exil/kaleko

Zu Jutta Rosenkranz: Sie wurde 1957 in Berlin geboren, studierte Germanistik sowie Romanistik und lebt als freie Autorin und Journalistin in Berlin. Sie hat Gedichte, Prosa und literarische Essays veröffentlicht sowie zahlreiche AutorInnen-Portraits und Features für den Hörfunk geschrieben. Als Herausgeberin mehrerer Lyrik-Anthologien erschien zuletzt "Mascha Kaléko. Biographie" (Mai 2007). (Quelle: dtv Verlagsinformation). www.juttarosenkranz.de


Veranstaltungsort:
Literaturhaus Berlin

Fasanenstr. 23
10719 Berlin
Fon: 030 - 887286-0
www.literaturhaus-berlin.de

Ausstellungsdauer: 27. November 2007 bis 20. Januar 2008, täglich (außer montags) 11 bis 19 Uhr

Eröffnung: Sonntag, 25. November 2007, 17.00 Uhr

Das Programm im Einzelnen:

Sonntag, 25. November 2007, 17.00 Uhr im Großen Saal
Vernissage: Mascha Kaléko – "Mein Heimweh hieß Savignyplatz"
Zur Eröffnung begrüßt Ernest Wichner und Jutta Rosenkranz spricht über Mascha Kaléko und die Ausstellung

Sonntag, 25. November 2007, 20.00 Uhr im Großen Saal
Filmvorführung: Mascha Kaléko. Zur Heimat erkor ich mir die Liebe (ZDF 1985; 43 min)

Donnerstag, 29. November 2007, 20.00 Uhr im Großen Saal
"Mein Lied geht weiter" - Gisela Zoch-Westphal liest Mascha Kaléko.

Samstag, 1. Dezember 2007, 14.00 Uhr in Charlottenburg und im Literaturhaus
Literarischer Spaziergang, Führung und Lesung
14 Uhr (Treffpunkt: Vor dem Literaturhaus) Literarischer Spaziergang mit Jutta Rosenkranz: Auf den Spuren von Mascha Kaléko, anschließend Führung durch die Ausstellung und Lesung ausgewählter Texte der Dichterin.

Mittwoch, 5. Dezember 2007, 20.00 Uhr im Großen Saal
Lesung: Jutta Rosenkranz: Mascha Kaléko. Eine Biographie

Freitag, 14. Dezember 2007, 19.00 Uhr im Großen Saal
Filmvorführung: Pourquoi Israël / Warum Israel (F 1973; 195 min)
Es wird die deutsche Fassung gezeigt.

Freitag, 4. Januar 2008, 15.30 Uhr in Charlottenburg und im Literaturhaus
Literarischer Spaziergang, Führung & Lesung
15.30 Uhr (Treffpunkt: Vor dem Literaturhaus) Literarischer Spaziergang mit Jutta Rosenkranz: Auf den Spuren von Mascha Kaléko, anschließend um Führung durch die Ausstellung und Lesung ausgewählter Texte der Dichterin.

Montag, 21. Januar 2008, 20.00 Uhr im Großen Saal
Finissage: Mascha. Chansons
Julia Kock sowie Rainer Bielfeldt präsentieren ihr gemeinsames Chansonprogramm


Jüdisches Leben

Beitrag vom 16.11.2007

AVIVA-Redaktion