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Beitrag vom 01.10.2009
Interview mit Deborah S. Phillips
Iella Peter
Die Filmemacherin, Autorin und Installations- und Performance-Künstlerin machte 2008 mit ihrem Filmprojekt "CAPSICUM" auf sich aufmerksam und stellte ihre Werke unter anderem in New York,...
...London und Berlin aus.
Nach einem Film- und Druckgraphik-Studium an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig und dem Studium der Malerei an der Accademia delle Belle Arte in Perugia, widmet sich Deborah S. Phillips ihrem künstlerischen Werk. Sie lebt in Berlin.
AVIVA-Berlin: Was inspiriert/ beeinflusst Dich?
Deborah S. Phillips: Farben und Bewegungen in allen möglichen Zusammenhängen. Meine Erfahrungen sind von vielen Einflüsse geprägt und ich reagiere…
AVIVA-Berlin: Inwieweit fließt Dein Judentum in Deine Kunst mit ein?
Deborah S. Phillips: Ich komme aus einer traditionellen Familie und ich hatte eigentlich erwartet, dass ich eine "normale", orthodoxe Hausfrau werden würde. Stattdessen realisiere ich Projekte wie beispielsweise "CAPSICUM". Eine Arbeit, die von meinem Bat Mitzwa-Abschnitt über die rote Kuh inspiriert wurde und mich unterschiedliche Aspekte dieser Farbe hat untersuchen lassen. Daraus entstand ein 16mm -Film, ein Künstlerbuch und eine Performance. Das Resultat mehrerer Jahre Recherche.
AVIVA-Berlin: Wie beurteilst Du die wirtschaftliche Gesamtsituation für Künstlerinnen in Deutschland? Welche Hürden stellten/ stellen sich Dir in den Weg?
Deborah S. Phillips: Hierzulande haben wir es Dank institutioneller Förderung, wie der Künstlerinnenförderung vom Berliner Senat, relativ gut. Es werden eine Menge spannende Sachen realisiert.
AVIVA-Berlin: Ist es für Dich als Künstlerin wichtig, sich in KünstlerInnen-Netzwerken zu engagieren? Wenn ja, in welchen bist Du aktiv?
Deborah S. Phillips: Netzwerke sind mir sehr wichtig! Ich bin im Vorstand einer von Künstlern geleiteten Galerie in Berlin-Neukölln: "kunstraum t27". Die KollegInnen dort helfen sich gegenseitig und bieten auch viele Veranstaltungen an. Durch meine kuratorische Tätigkeit dort kann ich Kontakte pflegen und KollegInnen Raum geben für ihre Arbeiten. Manche dieser KollegInnen zeigen dann wiederum meine Arbeiten bei anderen Veranstaltungen.
AVIVA-Berlin: Du wurdest für Deinen Film "MOSAÏC" von der Stiftung ZURÜCKGEBEN gefördert. Was bedeutete diese Art der Anerkennung Deiner Arbeit für Dich? Inwieweit hat Dich das voran gebracht?
Deborah S. Phillips: "MOSAïC" wurde, erfreulicherweise, von der norddeutschen Filmförderung, der UNESCO und der Stiftung Zurückgeben unterstützt. Nur so konnte ich über mehrere Jahre in sechs Ländern Bilder aufnehmen und/ oder zeichnen. Diese Art zu arbeiten ist sehr zeitintensiv. "MOSAïC" wird im November im Goethe Institut Izmir präsentiert und auch als Ausstellung mit vielen Fotos und Zeichnungen, die im Film animiert waren, zu sehen sein.
AVIVA-Berlin: Gibt es ein ganz bestimmtes künstlerisches Thema, dem Du Dich in der Zukunft noch widmen möchtest?
Deborah S. Phillips: Themen finden mich, nicht anders herum. Irgendwann ist ein Thema in meinem Kopf und es lässt mich nicht mehr los, bis ich daraus etwas gemacht habe.
AVIVA-Berlin: Arbeitest Du bereits an neuen Projekten? An welchen?
Deborah S. Phillips: Ich arbeite gerade an dem Projekt "HERMANN". Meine Mutter nennen wir nach ihrem Mädchennamen (Herman) und ich lebe seit längerer Zeit nahe der Hermannstraße in Berlin-Neukölln, die mich mit ihren unterschiedlichen Abschnitten sehr fasziniert.
AVIVA-Berlin: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für Deine Arbeit!